Kategorie: Impressionen

Impressionen

China, deine Tempel

Tempel China

Wer von einer Reise zurückkehrt, sagt gern: Es war wie in einer anderen Welt.

Nie kam mir das so berechtigt vor wie in China. Die für Uneingeweihte völlig unverständliche Schrift, bei der es auch für das Lesen von Ortsnamen nicht damit getan ist, ein paar Buchstaben zu erlernen. Das auf den ersten Blick so homogene Bevölkerungsbild, das sich so deutlich von mir unterscheidet, dass ich nicht einmal die geringste Chance habe, nicht sofort als Ausländerin aufzufallen. Und die völlig anderen kulturellen Codes, Symbole und Philosophien.

Wer als Ausländerin nach China kommt, muss notgedrungen seinen Horizont erweitern und feststellen, dass die vermeintlich selben Begriffe hier ganz andere Dinge meinen. Es gibt eine andere Vorstellung von Dimensionen und Größen, von Nation und Nationalität, von Politik und Demokratie – und eben auch von Religion und Philosophie. Weiterlesen

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Tbilisi bei Nacht

Fremde Städte bei Nacht haben ein ganz eigenes Flair. Es ist das Eine, tagsüber durch eine Stadt zu laufen, sich die Sehenswürdigkeiten anzusehen oder sich einfach treiben zu lassen, zwischen Einheimischen, die geschäftig durch die Straßen laufen und Touristen, die mit dicken Kameras bewaffnet vor Kathedrale oder Museum stehen. Irgendwann meint man, sich schon ein wenig auszukennen, kommt vom Lieblingsrestaurant ohne Zweifel über den Weg bis zur Unterkunft, schafft es, ohne Zögern eine Straße zu überqueren und weiß, wo es was zu kaufen gibt. Eine Nacht in einer fremden Stadt, das ist jedoch noch einmal etwas ganz Anderes. Eine ganz andere Form von Geschäftigkeit macht sich auf den Straßen breit, Männer in Anzügen und Frauen in Businesskostümen sind inzwischen zu Hause, dafür stehen Jugendliche an Straßenecken, die Umrisse der Stadt sind verschwunden, umliegende Hügel, Bäume, Natur nicht mehr zu erkennen, dafür blinken überall gelbe Lichter auf. Alles ist irgendwie erleuchtet, wichtige Wahrzeichen angestrahlt, vorbeifahrende Autos ziehen einen Schein hinter sich her. Die Nacht erlaubt uns manche Einblicke in die Leben anderer Menschen, wenn wir durch Fenster in hell erleuchtete Wohnungen blicken können, in denen der Fernseher läuft oder die Familie beim Essen sitzt. Eine Nacht in einer fremden Stadt, das ist zugleich Euphorie und Müdigkeit, Nervosität und Voyeurismus, Spannung und das Gefühl, alle Möglichkeiten der Welt zu haben.

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Eindrücke aus Tbilisi {Teil 2}

Es ist ein unglaublich windiger Tag, als wir mit der Seilbahn auf die Nariqala-Festung fahren. Irgendwie scheinen die Menschen in Georgien Fans von Seilbahnen zu sein, es ist schon die zweite Seilbahn, mit der wir in der Hauptstadt fahren und in Borjomi werden wir ein paar Tage darauf feststellen, dass es dort ebenfalls eine kleine Seilbahn gibt, die allerdings nur im Sommer fährt. Ein bisschen beunruhigend nur, dass in einer der Bahnen 1990 15 japanische Touristen in den Tod gestürzt sind. Und, dass der Wind heute so bläst, dass die Gondeln fröhlich hin- und herschaukeln. Draußen braust und sirrt es, und ich bin froh, als wir endlich oben sind. Weiterlesen

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Eindrücke aus Tbilisi {Teil 1}

Ich glaube, die Frage, die mir am meisten gestellt wurde, wenn ich von meiner Reise erzählt habe, war „Wie kommst du denn darauf?“. Antworten konnte ich leider nur sehr unkreativ – nämlich damit, dass ich selbst (schon aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse) wahrscheinlich nie auf Georgien als Reiseziel gestoßen wäre, hätte ich nicht eine Freundin, die dort zwischen Schule und Studium für ein Jahr gelebt und seitdem gefühlt jede Semesterferien in Georgien verbracht hat. Da mir also, seitdem ich in Jena lebe, konstant von Georgien vorgeschwärmt, georgisches Essen nahe gebracht und die wunderschöne Schrift präsentiert wurde, musste ich irgendwann auch mal die Chance ergreifen, das Land auch selbst zu bereisen, und die bot sich an, als meine Freundin in Tbilisi ein Auslandssemester anfing. Gesagt, getan, Flug gebucht, Reiseführer gekauft, Reisepass, der zuletzt in Peru in Benutzung war, wieder aus der Versenkung geholt, und losgedüst.

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Ferropolis – Stadt aus Eisen

Alles grau, neblig, trübe, kalt, wir fahren im Kleinbus an riesigen Solarparks und grasenden Schafen vorbei. Als wir aussteigen, tauchen auf einmal wie aus dem Nichts riesige Metallstreben, Räder und Schaufeln auf wie sich nähernde Ungeheuer. Bedrohlich, eindrucksvoll, gewaltig. Ich bleibe erst einmal stehen und lege den Kopf in den Nacken. Inmitten der Arena fühle ich mich ganz schön verloren, eingekreist, umzingelt von den verrosteten Maschinen. Weiterlesen

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Fenster von Amsterdam

Hat sie nicht langsam alle Amsterdam-Bilder hochgeladen, fragt ihr euch wahrscheinlich. Hat sie nicht – ihr wollt gar nicht wissen, wie viele noch auf meiner Festplatte schlummern. Zu diesem Post, und überhaupt zu den Fotos, die ich euch heute zeige, hat mich übrigens Ninotschka inspiriert, die selbst in Amsterdam schon richtig tolle Schaufenster fotografiert hat. Und da mir in der Stadt so viele kleine Dinge hinter oder in Fenstern aufgefallen sind, dachte ich mir, ich lichte mal alles ab und packe es gesammelt in einen Post. Viel Spaß damit!
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Lissabon zwei

Auch in Lissabon habe ich so viele Fotos gemacht, dass sie nicht alle in einen Post passen. Hier haben mir vor allem die schwarz-weiß-Bilder gefallen – Lissabon ist wohl eher eine Stadt, die man besser ohne Farbe portraitiert. Weiterlesen

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Sevilla zwei

Ich habe von den fünf mitgenommenen Filmen tatsächlich zwei in Sevilla verknipst. In die Stadt habe ich mich einfach auf Anhieb verliebt und ich hätte dort wahrscheinlich auch noch zehn weitere Filme vollmachen können. Hier auf jeden Fall noch eine kleine Ladung Fotos, diesmal in Schwarzweiß. Weiterlesen

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Strangers II

Ich hatte ja bereits einen zweiten Strangers-Post angekündigt. Wer den Alten bereits vergessen hat, darf hier noch einmal nachlesen. Hier im zweiten Teil befinden sich übrigens hauptsächlich Fotos, die analog aufgenommen wurden, also mit meiner alten Nikon F601. Ich finde, Streetfotografie mit analogen Kameras hat nochmal einen ganz anderen Reiz. Es ist ja schon sehr unerwartet und wenig planbar, wer und was einem vor die Linse läuft, und wenn man das Ganze auf Film festhält, hält das nochmal Überraschungen bereit. Zudem empfand ich das Fotografieren mit meiner Nikon immer als eine größere Herausforderung als mit der Sony, da ich manuell fokussieren muss. Da ist schnelle Reaktion gefordert 😉 Außerdem hat man bei analogen Bildern selbstverständlich dieses wunderbare Vintage-Gefühl, das, wie ich finde, toll zu dieser Art der Fotografie passt. Weiterlesen

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Strangers I

Stef von magnoliaelectric hat letztens zwei Posts mit dem Titel „People in Paris“ veröffentlicht und mich damit ein bisschen angestoßen, mal wieder in meiner Fotokiste bzw. auf meiner Festplatte zu suchen. (Dazu kam noch, dass ich letzte Woche stundenlang im Archiv von Benoit Paillés Fotos gesucht habe…) Früher bin ich sehr gerne im Urlaub oder auch daheim durch die Straßen gelaufen und habe Fotos gemacht. Von Gebäuden, vom Zusammenspiel zwischen Licht und Schatten, und auch sehr gerne von Menschen. Menschen zu fotografieren, oder sie quasi als Gestaltungsmittel in einem Bild einzusetzen, hat einen ganz eigenen Reiz. Es ist eine sehr zufällige Sache, man weiß nie genau, was dabei herauskommt – mal fünf gute Bilder an einem Tag, mal gar nichts Spannendes. Oft wartet man an einer Stelle lange auf die richtige Situation, und manchmal entstehen Fotos ganz spontan. Mir ist es auch oft passiert, dass ich während des Fotografierens angesprochen wurde – auf Festen oder Events wurde ich manchmal sogar gefragt, ob ich denn ein Foto von jemandem oder einer Gruppe machen könnte. Weiterlesen