Vom Heimkommen – Aufruf zur Blogparade!

Als ich 2012 aus Peru wieder zurückkam, fiel ich erst einmal in ein ziemliches Loch – und musste feststellen: Das Heimkommen von einer längeren Zeit im Ausland ist gar nicht so einfach, wie man vielleicht denken sollte. Wie ich mich vom Post-Reise-Blues wieder erholt habe, möchte ich dir in diesem Artikel erzählen. Gleichzeitig rufe ich zu einer Blogparade auf: Wie ist das Heimkommen nach einer Reise für dich?

Meine Heimreise-Erfahrung

Das Überbrücken von 11.000 Kilometern ist immer eine krasse Erfahrung, noch mehr, wenn man gerade ein aufregendes Jahr voller Erfahrungen und Eindrücke, aber auch Entbehrungen und Heimweh hinter sich hat. So eine Heimreise ist merkwürdig – wenn man es so nennen mag, schließlich fliegt man nicht nur zu einer Heimat zurück, sondern verlässt gleichzeitig eine andere, neue, und das auch noch auf unbestimmte Zeit. Man ist in einem seltsamen Schwebezustand gefangen, man bekommt fast nichts mehr von der Außenwelt mit, man fühlt sich wie in einer durchsichtigen Blase, die zwar Bilder, aber keine Geräusche mehr hindurchlässt. Den einen Lieben hat man Lebwohl gesagt und die anderen Lieben haben sich noch nicht mal auf den Weg zum Flughafen gemacht, denn man selbst sitzt irgendwo zehn Kilometer über dem atlantischen Ozean. Für mich war die Heimreise aus Peru eine ganz sonderbare Erfahrung. Nachdem ich in meinem ersten Flieger noch mit Freunden saß, hatte ich in Paris sechs Stunden Aufenthalt, alleine. Übernächtigt und verwirrt saß ich am Flughafen, während mein Körper viel Zeit hatte, sich vom Verabschieden auf das Begrüßen einzustellen. Vorher hatte ich damit gerechnet, dass mich die Reise an meine absoluten psychischen Grenzen bringen würde, doch meine Tränen waren bereits nach dem Einstieg ins Flugzeug in Lima getrocknet und auch die Aufregung hielt sich in Grenzen. Alles um mich herum schien sich merkwürdig schnell abzuspielen, und ich dachte an rein gar nichts.

So eine Heimreise ist merkwürdig. Man ist in einem seltsamen Schwebezustand gefangen: Den einen Lieben hat man Lebwohl gesagt und die anderen Lieben haben sich noch nicht mal auf den Weg zum Flughafen gemacht, denn man selbst sitzt irgendwo zehn Kilometer über dem atlantischen Ozean.

Als meine Eltern mich abholten, fuhren wir erst einmal in ein Restaurant, obwohl es schon spät war. Ich war so überwältigt von der plötzlichen Möglichkeit, all die Dinge essen zu können, die ich seit einem Jahr nicht mehr gesehen hatte, dass ich einfach nicht wusste, was ich bestellen sollte. Zu Hause empfingen mich spontan meine besten Freundinnen, und mit ihnen war es einfach genau wie früher. Wir redeten über das Gleiche wie früher, wir machten die gleichen doofen Witze, lästerten über die gleichen Leute. Es war, als wäre ich nie weg gewesen, und das war schön.

Doch im Verlauf der nächsten Tage und Wochen wurde mir klar: Es war, als wäre ich nie weg gewesen. Und das war ganz schön komisch. In meiner Heimatstadt hatte sich nichts verändert, sie war immer noch meine Heimatstadt für mich. Ich hatte die Wege nicht vergessen, kannte immer noch die Plätze und Parks, und ich wunderte mich nicht darüber, dass alles so grün und leise war, auch wenn ich es versuchte. Wie sehr hätte ich mir gewünscht, die ersten Nächte aufgrund der Stille nicht schlafen zu können, aber – alles war, als wäre ich nie weg gewesen. Auch ich fühlte mich wie die Alte. Ich hatte immer noch den gleichen Plan, was und wo ich studieren wollte, ich mochte die gleichen Dinge, ich hatte nicht das Bedürfnis, mein Leben auf den Kopf zu stellen. Schnell fing das an, mir Angst zu machen. Ich hatte verdammt noch mal ein ganzes Jahr im Ausland gelebt, hatte das denn gar nichts verändert? War das Jahr nun einfach ausradiert aus meinem Leben, fing ich wieder zwölf Monate zuvor an? Sollte sich nicht irgendetwas getan haben in mir, ein Schalter umgelegt, irgendetwas?

Reverser Kulturschock, oder was?!

Als wäre ich nie weg gewesen. Dieser Satz hallte in mir wieder, bis ich ihn nicht mehr hören konnte, und ich fühlte mich innerlich immer leerer. Der Zwischenzustand, in dem ich mich am Pariser Flughafen befunden hatte, schien sich endlos hinzuziehen, dieses Taubheitsgefühl, ich gefangen in einer Plastikkugel oder hinter einem Vorhang. Vor meinem Auslandsjahr wurde ich vor dem „Eigenkulturschock“ gewarnt, ich hatte jedoch nie so wirklich verstanden, was das hieß, und dachte, mir müsste meine eigene Kultur, meine deutsche Heimatstadt, nach der Rückkehr fremd vorkommen, ich müsste einen Kulturschock im eigenen Land empfinden. Ich ärgerte mich darüber, dass mir alles so gleich vorkam, dass mir nichts neu war und dass mich alles Deutsche nicht wunderte. Dass mich meine eigene deutsche Kultur nicht schockte, nahm ich als noch ein Zeichen dafür wahr, dass mein Auslandsjahr scheinbar keine Bedeutung für mich hatte.

Erst auf einem Seminar speziell für RückkehrerInnen von Freiwilligendiensten wurde mir klar, dass genau dieses Loch, in dem ich mich gefangen fühlte, eine beispielhafte Form für einen Eigen- oder reversen Kulturschock war, etwas, das ReisebloggerInnen gerne mit „post travel blues“ bezeichnen. Eigenkulturschock, das heißt nicht, dass einem die eigene Kultur plötzlich fremd vorkommt, ganz im Gegenteil. Auf einer Reise oder bei einem Auslandsaufenthalt ist jeder Tag ein Abenteuer, eine Herausforderung. Jedes Gespräch ist irrsinnig spannend, denn es ist eine Möglichkeit, die Sprachkenntnisse unter Beweis zu stellen. Wer etwas einkauft, erlebt ein kleines Abenteuer, denn er hat sich im fremden Land bewiesen. Unser Körper sammelt jeden Tag Abermillionen Eindrücke, die ihn auch nach einem halben Jahr noch ganz schön überfordern. Klar, wir entwickeln Routinen, aber eine Routine, die sich ein Jahr lang einprägt, kann nicht so ins Fleisch und Blut übergehen wie etwas, das wir bereits seit der Kindheit tun.

Bei der Rückkehr in die Heimat bricht dieses Empfinden ganz plötzlich ab. Auf einmal ist alles wieder gewohnt, die tägliche Busfahrt gleicht keinem Abenteuer mehr und der Supermarkteinkauf birgt keine spannenden Entdeckungen. Das Leben wird langweilig, innerlich stumpft man komplett ab und fühlt sich einfach immer leerer. Man bekommt die Sorge, dass sich durch die Zeit im Ausland nichts verändert hat und verkennt, dass man selbst einen enormen Wandel durchgemacht hat. Gleichzeitig hat man das Gefühl, dass einen niemand versteht, vorausgesetzt, das eigene Umfeld hat keine Langzeit-Auslandserfahrung. Man möchte erzählen, erzählen, erzählen, man kennt gar kein anderes Gesprächsthema mehr als die Dinge, die man auf der anderen Seite der Welt erlebt hat, aber irgendwann sind selbst die eigenen Eltern von den Geschichten genervt. Und wenn man erzählt, hat man nicht das Gefühl, dass andere einen wirklich verstehen. Die eigenen Erlebnisse bedeuten einem so viel und man kann sie einfach nicht vernünftig teilen – das frustriert.

Und wie geht man damit um?

Mir hat es damals sehr geholfen, erst einmal zu wissen, dass das, was ich empfunden habe, total normal ist. Auch der Austausch mit anderen Freiwilligen, die gerade von ihrem Auslandsjahr zurückgekommen waren, war für mich sehr beruhigend. Endlich konnte ich mit Leuten reden, die mich verstanden, konnte Erfahrungen teilen und langsam anfangen, manche Dinge zu verarbeiten. Doch nichts half mir so sehr wie mein Studienanfang und der damit verbundene Ortswechsel. Da waren sie wieder, die vielen neuen Eindrücke, die vielen Aufgaben, die neuen Freunde, die Überforderung in manchen Situationen… Ich fühlte mich schnell wohl und einfach angekommen, so sehr angekommen, dass ich ein Jahr lang eigentlich gar keine Lust mehr darauf hatte, zu verreisen.

Letztendlich brauchte ich noch eine ganze Weile Abstand von meinem Auslandsjahr, um zu verstehen, wie sehr ich mich selbst verändert hatte und dass ich keineswegs mehr die Selbe war wie noch im Jahr zuvor. Ich merkte, dass meine Empfindungen bei meiner Rückkehr nicht dem geschuldet waren, dass ich mich so wenig, sondern dass ich mich so viel verändert hatte. Mit der Zeit stellte ich fest, dass mich meine Zeit in Peru für immer prägen wird, wahrscheinlich sogar mehr, als es zukünftige Auslandsaufenthalte werden.

Solltest du auch einmal von einer langen Reise oder von einem Auslandsaufenthalt zurückkommen, dann mach dich auf einen umgekehrten Kulturschock gefasst. Manche erleben ihn stärker, andere schwächer, aber mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit wird er dich ereilen. Ganz verhindern kann man ihn wohl kaum, aber ich habe aus meiner eigenen Erfahrung heraus ein paar Tipps, wie du damit besser umgehen kannst:

  • Mach dir klar, dass das, was du fühlst, ganz normal ist – und gib dir Zeit, alles zu verarbeiten.
  • Nimm deine Gefühle an und lass sie auch einfach mal raus.
  • Such dir Gleichgesinnte, mit denen du dich austauschen kannst.
  • Schreib deine Erfahrungen auf, in einem Blog zum Beispiel. Oder halte Vorträge über deine Zeit im Ausland, zum Beispiel an deiner alten Schule oder Uni oder in Stiftungen oder Vereinen.
  • Mach dir klar, dass alle in deinem Umfeld sich in der Zeit, in der du weg warst, verändert haben – auch, wenn sie nicht im Ausland waren. Auch sie haben etwas zu erzählen, hör ihnen zu und freu dich für sie oder leide mit ihnen!
  • Überlege, ob dir vielleicht ein Ortswechsel möglich ist oder ob du eine neue Aufgabe übernehmen möchtest, anstatt direkt in den alten Alltag zurückzukehren.
  • Falls das gar nicht geht: Bilde dich weiter, lerne neue Dinge über das Land, aus dem du gerade zurückgekehrt bist – oder plane an einer nächsten Reise, auch wenn die nur ganz kurz ist.
  • Wenn es geht: Plane Auslandsaufenthalte in „Zwischenzeiten“ – zwischen Schule und Studium, zwischen Uni und Job, zwischen einem Umzug, inmitten eines Jobwechsels… So kommst du nicht in den selben Alltag zurück, sondern hast direkt nach der Ankunft in deiner Heimat auch etwas Neues vor dir, auf das du dich freuen kannst.
  • Und wenn das nicht geht: Nimm dir wenigstens Zeit, dich nach deiner Rückkehr mit dir auseinanderzusetzen, anstatt direkt einen Tag nach der Landung wieder im alten Job zu sitzen.
  • Versuch, dir klar zu machen, wie sehr du dich selbst verändert hast.

Blogparade: Vom Heimkommen

Wir (Reise-)Blogger berichten immer davon, wie es ist, aufzubrechen und unterwegs zu sein, wir erzählen von Reisen oder davon, wie das Fernweh uns quält. Ich will von dir stattdessen wissen, wie es für dich war oder ist, nach deinem Auslandsaufenthalt oder einer Reise wieder zu Hause anzukommen. Kennst du dieses Gefühl des Post-Travel-Blues oder des „reversen Kulturschocks“, das ich in meinem Artikel beschrieben habe? Oder reist du einfach direkt weiter, so dass du gar keine Möglichkeit hast, dich innerlich leer zu fühlen? Steht ein Auslandsaufenthalt, eine lange Reise oder die Rückkehr davon noch an? Und wie bereitest du dich darauf vor?

Dabei kannst du diese Fragen als Inspiration nehmen – musst aber natürlich nicht! Ich freue mich auf kreative, ungewöhnliche Beiträge!

  • Wie erlebst du die letzten Tage auf einer Reise? Wehmut, Freude, Angst oder gemischte Gefühle?
  • Wie fühlt es sich für dich an, nach einer gewissen Zeit auf Reisen oder im Ausland wieder nach Hause zu kommen? Wie ist es, im Alltag wieder einzusteigen?
  • Hast du beim Heimkommen das Gefühl, dich verändert zu haben? In welchen Momenten wird dir das klar?
  • Bist du auch schon einmal nach einer Reise in eine Art Loch gefallen? Wie hast du dich davon wieder erholt? Hast du Tipps, wie andere mit dieser Erfahrung umgehen können?
  • Mit sich selbst auseinandersetzen oder gleich zur nächsten Reise aufbrechen – was ist besser, um den Post-Travel-Blues zu vermeiden?
  • Wie verarbeitest du deine Reise-Eindrücke? Ordnest du Fotos, machst du Vortragsabende vor Freunden oder Familie, schreibst du ein Buch?

Wie kannst du teilnehmen?

Schreib einfach auf deinem eigenen Blog einen Artikel zum Thema Heimkommen. Verweise darin auf diesen Artikel sowie auf einen weiteren Beitrag der Parade – die bisherigen TeilnehmerInnen findest du weiter unten.
Wenn du möchtest, kannst du dir auch eine andere kreative Umsetzungsform überlegen – wie wäre es mit einer Foto-Serie, die zeigt, wie du deine Heimat wahrnimmst, oder mit einem Video? Teilnehmen kann jede und jeder – wenn du keinen eigenen Blog besitzt, kannst du mich auch gerne anschreiben, vielleicht hast du ja Lust, hier einen Gastartikel zu veröffentlichen?Für deinen Artikel möchte ich dir gerne zwei Monate Zeit geben, also bis zum 13. August. Wenn du teilnimmst, teile doch bitte deinen Link in den Kommentaren, so dass ich keinen Artikel verpasse! Du kannst natürlich auch gerne einen bereits bestehenden Artikel einsenden, solange er zum Thema passt. Alle eingesendeten Beiträge verlinke ich hier und teile sie auf meinen Social Media-Kanälen. Nach dem Einsendeschluss werde ich zudem in einem Extra-Artikel eine Übersicht über alle Beiträge erstellen.Wenn dir das Thema der Blogparade gefällt, würde ich mich übrigens riesig freuen, wenn du diesen Beitrag über deine sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter teilen würdest!

Bisherige TeilnehmerInnen:

  1. Lieschenradieschen-reist: Heimkommen
  2. Vom Fliegen Lernen: Zuhause – Stadtgefühle und das Heimkommen
  3. Traviness: What to do to Overcome the Sadness after Coming Home from Traveling
  4. Travelisi: Übers Heimkommen: Gedanken einer Heimreisenden
  5. Maribel Skywalker: Vom Heimkommen – der etwas andere Travelpost
  6. reiselustig: Blogparade Heikommen
  7. A Downtowngirl’s Diary: I am home – but where’s my heart?
  8. bagfullofsun: Wie ich zurück kam und dem Stillstand ins Gesicht sah
  9. notes to herself: Das 7-Punkte-Programm gegen den Reisekater
  10. Unsettled Destination: Vom Heimkehren und Kulturschock
  11. franzifliegt: Deutschlandtagebuch
  12. Der Sinograph: 10 Erkenntnisse oder wie ich mich in China verändert habe
  13. Finding Hummingbirds: Vom Heimkommen, Ankommen und der Sehnsucht
  14. Papieraugen: Vom Heimkommen
  15. versaetzerin: Seele reist nach
  16. NIMSAJ: Blogparade: Vom Heimkommen
  17. Episoden.Film: Blogparade: Vom Ankommen
  18. Leichtlebig: Back Home?
  19. Zypresse unterwegs: Was ist Heimkommen?
  20. maria meets anna: Blogparade: The feeling of coming home
  21. Sabs Reisewelt: Vom Heimkommen
  22. Smalltown Adventure: Blogparade Vom Heimkommen
  23. Traveling the World: Blogparade „Vom Heimkommen“: Post Travel Blues und reverser Kulturschock?
  24. Lateinamerika Reisemagazin: Vom Heimkommen aus dem Urlaub und anderen Schmerzen
  25. Alexander Liebrechts WP-Blog: Blogparade: Vom Heimkommen und der Sehnsucht
  26. Backpacking Hacks: 9 Wege, deinen Heimkehr-Blues zu überwinden
  27. Segeln mit Yemanja: Doppelleben
  28. Lichtblick: Blogparade – Vom Heimkommen
  29. Work & Travel und Backpacking: Nach der Reise
  30. Die Gradwanderung: Vom Heimkommen und vom Ausziehen

99 Gedanken zu “Vom Heimkommen – Aufruf zur Blogparade!”

  1. Klingt nach einer interessanten Blogparade!
    Bei mir war das auch ähnlich. Aber nicht so krass, da ich nur 3 Monate weg war.
    Man will der ganzen Welt alles erzählen, aber niemanden interessiert es wirklich. Mein Tiefpunkt war mein Geburtstag. Das war 3 Tage, nachdem ich zurückgekommen bin. Ich habe aus London eine dicke Erkältung mitgenommen und war eh schon ziemlich kaputt an dem Tag. Meine Großeltern aus Berlin waren da (ich hatte sie über ein Jahr nicht mehr gesehen) und die Großeltern aus meiner Heimatstadt.
    Den ganzen Abend hat mich niemand gefragt, wie meine Zeit in London war. Obwohl ich sie seitdem ja nicht gesehen oder am Telefon hatte.
    Stattdessen haben sich beide Großelternpaare (die sich alle 2 Jahre nur sehen), über ihre letzten (Rentnerreise-)Urlaube unterhalten. Mitten beim Essen ist dann doch meiner einen Oma aufgefallen, dass ich ja auch noch da bin. Sie meinte:
    "Also du hast doch im Gesicht zugenommen oder?" Alle Großeltern haben ihr freudig zugestimmt. Warum mein Gesicht angeschwollen war oder wie meine Zeit in London war (ich habe viele Leckereien geniessen dürfen), hat niemanden interessiert.
    Ich musste dann sofort den Raum verlassen, weil ich mich nicht mehr zusammenreißen konnte. Alleine auf dem Badewannenrand sitzend und heulend endete ich dann. Beste Geburtstagserfahrung.

    Und seitdem ich weg war, frage ich mich fast jeden Tag, wo ich eigentlich hingehöre. Ich gehöre nicht nach Fürth/Nürnberg. Aber wo ist man denn daheim?

    Da ich meine London-Tipps eh noch los werden muss bezgl. Unterkunft/Jobsuche, werde ich dein Thema der Blogparade dann einbiden 🙂

    LG
    Antonia

    1. Ohje, das tut mir sehr leid! Ja, Heimkommen ist eine schwierige Sache. Man will so viel erzählen, aber die Daheimgebliebenen haben ja auch ihr Leben weitergeführt und vieles zu bereden… Und oft verstehen andere auch einfach nicht, wie wichtig, bereichernd und abenteuerlich Auslandserfahrungen sind! Mich persönlich hat es immer total genervt, wenn Leute gefragt haben: "Und, wie wars?" Das war für mich jedes Mal wie ein Schlag ins Gesicht, denn bei dieser Frage hatte ich das Gefühl, die Leute wollten einfach nur ihre Pflicht erfüllen und ein "gut" hören, um sich wieder über andere Dinge unterhalten zu können… Als ob man ein ganzes Jahr mit "gut" oder "schlecht" klassifizieren könnte.

      Das mit dem, wo man hingehört, ist wahrscheinlich auch nicht so einfach zu beantworten. Vor allem heute, wo wir jungen Leute irgendwie ständig woanders leben und maximal fünf Jahre im Voraus planen. Ich fühl mich irgendwie an mehreren Orten zu Hause, und doch weiß ich, dass ich an keinem davon in Zukunft leben werde. Auch ein komisches Gefühl 😉

      Würde mich freuen, wenn du mitmachst!

  2. Ui, das hört sich nach einem superspannenden Thema an – ich mache mir gleich in den nächsten Tagen mal Gedanken dazu. Ein Video kann ich mir auch gut vorstellen 🙂

    Ich kann deine Gedanken dazu sooo gut nachvollziehen – dieser Post Travel Blues ist so schlimm und macht auch ein bisschen die Hochgefühle der vergangenen Reise zunichte… Umso wichtiger, dass man sich dann zurechtlegt, wie man das etwas eindämmen und damit umgehen kann!

  3. Spannendes Thema, über das ich wirklich nicht viel lese. Für mich hängt das eng mit Budapest zusammen. Damals sprachen alle von der "Post-Erasmus-Depression". Mal sehen, ob ich es schaffe, auch einen Beitrag dazu zu schreiben.Aber ist ja noch ein wenig Zeit 🙂

    1. Wir wurden damals in unserem Freiwilligendienst mehr oder weniger darauf vorbereitet (wenn das denn geht), deswegen hab ich mich ein bisschen damit beschäftigt. Irgendwie geht es mir besser mit Gefühlen, wenn ich weiß, dass diese "normal" bzw. rational erklärbar sind 😉 Würde mich freuen, einen Beitrag von dir zum Thema zu lesen!

  4. So ein schöner Artikel 🙂 Mir ging es genau so als ich aus New York wieder gekommen bin. Ich habe zufällig letztens auch genau darüber geschrieben, allerdings blogge ich ja auf Englisch und da weiß ich nicht ob das für diese Parade passend ist. Aber ich lass dir den Link einfach mal da, es passt thematisch zu gut 😀

    1. Danke dir! Du kannst gerne deinen Beitrag zur Parade noch nachträglich einsenden, mich stört gar nicht, dass er auf Englisch ist. Ich geh gleich mal lesen!

  5. Hallo Ariane, hier wirst Du sicherlich sehr viele verschiedene Gefühle aufwirbeln 🙂 Ich werde versuchen mich daran zu beteiligen, kann Dir im Vorfeld jedoch schon sagen, dass wir unser Zuhause in der Zeit im Ausland dank dem Internet immer gut im "Auge" haben. Gerade die Näpfchen der Katzen, da unsere nette Nachbarin diese immer versorgt, wenn wir auf eine Reise gehen. Bis bald und viele Grüße aus Ostfriesland, Jürgen

    1. Ich hoffe es 🙂 Für mich waren die Wochen und Monate nach der Rückkehr wirklich eine Achterbahnfahrt, und ich freue mich auf emotionale Beiträge zur Blogparade. Als ich diesen Text hier geschrieben habe, musste ich auch wieder ein bisschen weinen, ich bin einfach zu nah am Wasser gebaut 😉
      Eine Verbindung nach Hause ist ja auch immer gut, vor allem, wenn man noch etwas hat, worum man sich kümmern muss!

  6. Wirklich sehr coole Blogparade! Ich war zwar nicht ein ganzes Jahr lang im Ausland sondern "nur" 2 Monate, aber hatte diesen Blues auch ganz lange, auch weil ich daheim erstmal arbeitlos war, das war so deprimierend! Hatte mich nämlich für ein Studium beworben und wurde einfach nicht angenommen… finde es wirklich interessant mehr über das Thema zu lesen und werde versuchen auch an der Blogparade teilzunehmen 🙂

    Liebe Grüße
    Jasmin von nimsajx.blogspot.de

    1. Ohje, das ist dann natürlich richtig blöd gekommen :/ Auf einen doofen Abschied sollte immer irgendwas Positives kommen, auf das man sich freuen kann. Ich wünsch dir alles Beste für die Zukunft! Und ich würde mich natürlich riesig freuen, wenn du an der Parade teilnehmen würdest 🙂

    1. Hab ich gesehen 🙂 Dankeschön auch für deinen Kommentar zu meinem Beitrag. Ich hoffen du bist mir nicht böse, dass er sich weniger auf das Heimkommen von Reisen bezieht, als auf das nach Hause kommen.

  7. Eine wirklich wundervolle Idee und da werd ich auch liebend gern direkt mitmachen und natürlich meinen anderen Reiseblogger Freunden direkt Bescheid sagen 🙂 Wirklich eine tolle Idee. Ich schick dir dann den Link!

    Ahoi und bis dann ♥

  8. Liebe Ariane,
    super spannendes Thema! Nach meiner Zeit freiwilliger Arbeit in Kapstadt hatte ich auch erstmal so ein richtiges Loch – wie du es eben beschrieben hast. Man muss sich einfach die Unterschiede richtig bewusst machen, sich Zeit zum Wiedereinleben geben und irgendwann bemerken, dass man selbst eben doch verändert hat. Jetzt erst, einen ganzen Monat später, fühl ich mich irgendwie wieder halbwegs angekommen und vermisse Afrika trotzdem immer noch schrecklich!
    Auf deine Blogparade bin ich durch Maribel zufällig gestoßen und weil ich letzte Woche einen Post über mein Heimkommen geschrieben habe, würde ich den doch gleich gerne noch beisteuern 🙂
    http://just-downtowngirl.blogspot.de/2015/06/das-wort-zum-sonntag-i-am-home-but.html

    Alles Liebe,
    Kathi

  9. Ich war ja fast sechs Jahre lang in Wien. Das ist nicht besonders exotisch und auch nicht weit weg, aber es gab diese kleinen Kulturschocks, als ich zurückkam… hmm, vielleicht mach ich mit. 😉

    1. Klingt spannend! Ach, ich denke, überall gibt es Unterschiede. Ich merke doch auch sogar einen kleinen Kulturschock, wenn ich von Jena wieder zurück in meine alte Heimat fahre, um meine Eltern zu besuchen 😉

  10. Liebe Ariane,
    was für ein spannender Artikel! Meine Tochter macht noch bis Mitte August einen Freiwilligendienst in Südamerika – ich schicke ihr gleich mal Deinen Link!
    Was sie uns schon gesagt hat. zum Flughafen sollen wir unbedingt ein Vollkornbrot mit Tilsiter mitbringen 😉
    Liebe Grüße Margot

    1. Vielen Dank fürs Weiterleiten! 🙂 Das ist ja süß! Meine Eltern hatten mir zwischenzeitlich mal ein Paket geschickt, inklusive Nutella und Schwarzbrot. Da haben wir deutschen Freiwilligen erst mal eine kleine Party mit gefeiert 😉

  11. Willkommen im.Club…mir ging es damals vor 3 Jahren beim Zurückkommen ähnlich…es war richtig komisch plötzlich wieder in Deutschland zu sein. Denk ich werde aucj was dazu schreiben. Hoff ich schaff das mit all.den Prüfungen, aber es erscheint mir ein sehr interessantes Thema, da ich mich jetzt auch wieder damit auseinandersetzen muss…
    wo warst du in Peru? Hast du aucj nen weltwärts Dienst gemacht?
    Saludos
    María

    1. Oh ja 🙂 Würde mich freuen, deine Meinung zum Thema zu hören bzw. von deinen Erfahrungen zu lesen! Ein bisschen Zeit ist ja noch, und ansonsten kannst du den Beitrag auch gerne noch nachreichen 🙂
      Ich hab in Lima gelebt und ja, ich war mit weltwärts dort 🙂 Habe bei einer Umwelt-NGO mitgearbeitet!

  12. Willkommen im.Club…mir ging es damals vor 3 Jahren beim Zurückkommen ähnlich…es war richtig komisch plötzlich wieder in Deutschland zu sein. Denk ich werde aucj was dazu schreiben. Hoff ich schaff das mit all.den Prüfungen, aber es erscheint mir ein sehr interessantes Thema, da ich mich jetzt auch wieder damit auseinandersetzen muss…
    wo warst du in Peru? Hast du aucj nen weltwärts Dienst gemacht?
    Saludos
    María

  13. Willkommen im.Club…mir ging es damals vor 3 Jahren beim Zurückkommen ähnlich…es war richtig komisch plötzlich wieder in Deutschland zu sein. Denk ich werde aucj was dazu schreiben. Hoff ich schaff das mit all.den Prüfungen, aber es erscheint mir ein sehr interessantes Thema, da ich mich jetzt auch wieder damit auseinandersetzen muss…
    wo warst du in Peru? Hast du aucj nen weltwärts Dienst gemacht?
    Saludos
    María

  14. Liebe Ariane. Eine wundervolle Blogparade. Deine Erfahrungen gingen mir echt nah, habe ich sie doch so ähnlich erlebt. Und so tut es auch noch nach 9 Jahren gut, von anderen zu lesen.
    Deswegen habe ich auch dazu geschrieben. Meinen Artikel stelle ich morgen oder Montag online und poste ihn dann hier.
    Du bist nun 3 Jahre wieder zurück. Wie fühlst du dich inzwischen? Ich persönlich kann Irland (dort hatte ich mein Auslandsjahr) bis heute nicht loslassen. Wie du schon schreibst, keine Reise wird mich jemals mehr prägen, als das 1 Jahr in Irland. Es gibt Tage da bin ich sogar sehr wehmütig und traurig. So stark hat mich das Leben in Irland verändert. Dann würde ich gern die Koffer packen und sofort zurück.
    Zum Glück sind es nur 2 Flugstunden, so dass ich immer wieder recht schnell zurückkehren kann.
    Warst du seit dem wieder in Peru? Und wie fühlt sich das an? Wie Heimat? 🙂

    Ganz liebe Grüße Janine

    1. Vielen Dank! Freut mich, dass ich dich inspirieren konnte 🙂 Ich freu mich sehr auf den Artikel!
      Mir geht es da ähnlich 🙂 Natürlich habe ich inzwischen andere, auch wichtigere Dinge in meinem Leben, und da mein Freundeskreis so gar nichts mit Lateinamerika zu tun hat, beschäftige ich mich notgedrungen hauptsächlich mit anderen Dingen 😉 Aber trotzdem lässt mich Peru und meine Zeit dort nicht los! Auch für mich gibt es Momente, an denen würde ich mich am liebsten dorthin beamen – aber leider ist das Beamen noch nicht erfunden, und der Flug zu teuer 😉 Deshalb war ich bisher auch noch nicht wieder in Peru. Vielleicht ja in den nächsten Jahren irgendwann! Ich bin sehr gespannt, wie sich das dann anfühlen wird, vor allem, weil ich zu vielen Leuten, die ich dort kannte, heute keinen Kontakt mehr habe oder die Leute inzwischen auch wieder in Deutschland oder woanders im Ausland sind… Ich habe also wenig menschliche Verbindungen dorthin 🙂 Aber ich denke, an Lima würde ich mich schnell wieder gewöhnen und hätte dann auch wieder Heimatgefühle 🙂

    2. Liebe Ariane,

      vielen Dank noch einmal für dieses schöne Thema als Blogparade und deinen tollen Artikel.

      Ich habe meinen Artikel gerade veröffentlicht und es tat gut, dass mal rauszulassen. 🙂

      http://findinghummingbirds.de/vom-ankommen-heimkommen-und-der-sehnsucht/

      Es ist gut zu lesen, dass du wieder hier angekommen bist, im übertragenden Sinne. Mir hat damals vor allem mein Studium beim ankommen geholfen, da ich dort auf genauso tolle (und interessante) Menschen getroffen bin, wie damals in Irland. Du hast ja auch geschrieben, dass dir nichts so gut half, wie der Studienbeginn. Wahrscheinlich weil das wieder einer dieser großen Schritte im Leben war, der so vieles veränderte. Und: Man konnte wieder mit anderen zusammen diesen Weg gehen. Von vorne. Manche waren vielleicht selbst im Ausland und fühlten ähnlich wie man selbst.

      Letztlich war das Besondere am Leben im Ausland ja eine Kombination aus dieser neuen Erfahrung, auf sich allein gestellt sein, das Land zu entdecken und in kürzester Zeit, auf so viele unterschiedliche Menschen zu treffen und gemeinsam mit ihnen ein Stück des Weges gehen. Ganz anders eben als ein normaler Urlaub. Diese Kombination, macht diesen Aufenthalt so einzigartig.

      Hach.. ich könnte ewig darüber weiter schreiben. Hihi.

      Ich wünsche dir jedenfalls das du es in den nächsten Jahren mal wieder nach Peru schaffst. Das wird ganz sicher ein einzigartiges Gefühl sein. Bestimmt wird es sich anfühlen wie heimkommen. Das wünsche ich dir. 🙂

      Und dann unbedingt hier drüber schreiben.

      Ganz liebe Grüße Janine!

    3. Danke für den tollen Artikel, ich hab ihn oben eingetragen 🙂

      Bei mir war das ganz genauso, das Studium hat mir sehr geholfen. Es war einfach ein Neuanfang, etwas, das meine Zeit in Anspruch genommen und mich abgelenkt hat. Und ja, viele meiner Studienfreunde waren selbst vorher im Ausland, da gab es viel zu erzählen 🙂 Geholfen hat mir allerdings auch das Rückkehrseminar von meinem Freiwilligendienst, da ich dort viele Gleichgesinnte getroffen habe und alles nochmal aufleben lassen konnte 🙂

      Ich hoffe auch sehr, dass ich es bald wieder nach Peru schaffe. Ich habe sogar schon oft in den letzten Jahren bereut, nicht in ein näheres Land gegangen zu sein für meinen Auslandsaufenthalt – so wäre es bestimmt auch einfacher, Freundschaften zu halten 😉 Aber nun ist es nun einmal so gekommen.

    1. Hallo Marianna, vielen vielen Dank für die Tipps! Die Episode kannte ich schon, aber eine schöne Gelegenheit, sie nochmal zu lesen 🙂 Den Tresentalk werd ich mir auch gleich mal anhören, ich bin sehr gespannt!

  15. das gefällt mir sehr, da werde ich mit sicherheit auhc dabei sein, auch wenn ich noch keine so wahnsinnig langen reisen gemacht hab – das gefühl "danach" beschäftigt mich auch immer wieder. grade heute, nachdem ich gestern nacht zurückgekommen bin.

  16. Heimkommen macht mir auch nach zwei Jahren immer noch Fernweh und bricht mir ehrlichgesagt jedes Mal ein kleines bisschen mehr das Herz – mit jedem Tag "Zuhause". Nach einer Woche konnte ich immer noch nicht sprechen damals und habe mich einfach fehl am Platz gefühlt. Einen Post dazu hatte ich damals schon verfasst und ich denke, der könnte gut passen:
    Zu finden ist der hier unter Back Home.

    Die Planung für den nächsten Auslandsaufenthalt läuft und ich kann den nächsten Frühling kaum erwarten!

    Liebe Grüße
    Romy
    ***
    Freue mich immer über Besuch auf Leichtlebig

    1. Das kann ich sehr nachvollziehen… Ich wünsch dir viel Spaß beim Planen und Ins-Ausland-gehen! Werde mir gleich mal deinen Beitrag durchlesen, vielen Dank für die Teilnahme 🙂 Habe ihn oben direkt eingetragen.

  17. Ariane, wie schön, da sind ein paar ganz wunderbare Beiträge über das Heimkehren entstanden. Für mich auch ein total unterschätztes Thema und deshalb habe ich dazu nun auch einen Blog gestartet, um die Rückkehr noch etwas genauer zu betrachten. Du kannst ja mal vorbeischauen. Beste Grüße, Tobias

  18. leider war ich noch nicht mit meinem Blog aktiv, als du zur Blogparade aufgerufen hast. Ich finde das Thema mega spannend – vielleicht schreibe ich irgendwann etwas darüber auf meinem Blog.
    Bis dahin lese ich mit Freude die tollen Beiträge oben…

    1. Mach das gerne! Ich füg deinen Link auch noch nachträglich ein, wenn du ihn mir schickst, ich bin da nicht so 😉

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