Die kleinen Dinge
Ich glaube, zwischen all den Neidisch-Mach-Fotos und abenteuerlichen Geschichten, zwischen den vielen neuen Facebook-Freunden und den Beweisen darüber, wie sehr man sich doch schon eingelebt hat, zwischen all dem fragt sich jeder, der für eine längere Zeit ins Ausland geht, an irgendeinem Punkt, warum er sich das eigentlich antut.
In Peru war dieser Punkt gekommen, als ich mir nach etwa fünf Monaten eine schlimme Mandelentzündung eingefangen hatte und meine Eltern verabschieden musste, die mich zwei Wochen lang besucht hatten. Damals war mein erster Wunsch, mit ihnen in den Flieger zu steigen. Weg von dem Stress und den Unannehmlichkeiten, weg von der langweiligen Arbeit und den komplizierten Freundschaften, wieder zurück in dieses grüne, saubere, leise und komfortable Deutschland, in dem einen einfach jeder versteht.
Nun, in Ecuador, habe ich diesen Punkt gleich bei meiner Ankunft erreicht. Anstatt gemeinsam mit anderen die ersten Tage lang zu Erkundungstouren zu starten und direkt Freunde zu finden, sitze ich in meinem Zimmer und gucke mir auf WhatsApp die Fotos von der Grillparty meiner Freunde an, zu Hause in Deutschland. Nach jetlagbedingten vier Stunden Schlaf verschwimmt alles vor meinen Augen. Weiterlesen