Anfangmittezwanzig

Eigentlich war mir mein Alter immer als „sehr jung“ bewusst. Freunde sind oft ganz schön erschrocken, wenn sie hören, wie jung ich denn bin, und das, obwohl ich schon seit zwei Jahren studiere und vorher sogar noch ein Jahr im Ausland war. Mein Freund ist ganze acht Jahre älter als ich, und so bekomme ich immer wieder mit, wie viel vom Leben mir noch erspart bleibt, so als Studentin, die noch nicht ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten muss, wie viele Möglichkeiten ich noch habe, meine Zukunft so zu planen, wie ich Lust darauf habe, wie ungewöhnlich es eigentlich ist, unter der Woche frühestens um halb zehn aufstehen zu müssen. Wie viele Vorteile der Jugend ich eben noch habe. Doch inzwischen belege ich manchmal Uni-Kurse mit fast ausschließlich Erstsemestern, und dann wird aus dem erschrockenen „So jung bist du?!“ ein „So alt bist du?!“ – oft noch gefolgt von: „Ich dachte, du wärst auch in unserem Alter.“Klar, darüber kann man lachen, aber irgendwie macht es mir meine eigene Situation so bewusst. Ich bin einundzwanzig und nicht mehr achtzehn. Die Schule liegt für mich schon lange zurück, aber mindestens genauso fern liegt für mich (zumindest gedanklich) noch die Arbeitswelt. Ich hänge zwischen dem einen und dem anderen, bin irgendwo dazwischen, nicht mehr Jugendliche, aber auch längst noch nicht bereit, mich „erwachsen“ zu nennen. Erwachsen? Das sind die anderen, die Professoren, Ärzte oder Verkäufer, die so alt sind, dass sie meine Eltern sein könnten. Erwachsen? Das klingt nach Spießer, nach Vororthaus und Kinderkriegen.

Und doch – merke ich, dass ich in so vielen Dingen endlich erwachsen sein möchte. Emanzipiert, auf mich gestellt, selbstständig. Ich liebe meine Eltern, bin froh über ihre Unterstützung und glaube ganz rational, dass es in meinem Alter okay ist, diese auch anzunehmen, aber wenn ich daran denke, für wie vieles im Leben ich noch ihre Hilfe brauche, werde ich manchmal innerlich zum bockigen Teenager, der sich mit 14 fragt, warum er denn nicht endlich ausziehen und auf eigenen Beinen stehen kann. Erwachsen, was ist das eigentlich? Ich habe das Gefühl, vom Leben schon viel gelernt zu haben, und manchmal fühle ich mich schrecklich alt. Die Zeit, in der ich mindestens dreimal die Woche feiern war, ist vorbei, und genauso die Zeit, in der ich typisch studentisch in einer Sechser-WG im Studentenwohnheim wohnte. Ich bin genervt, wenn andere unreif über bestimmte Witze kichern oder nicht mit Geld umgehen können, und finde es gar nicht merkwürdig, dass mein Freund und ich zusammen wohnen. Ist es nicht eigentlich typisch für Menschen in den Zwanzigern, dass sie ihr Leben voll auskosten und lauter unvernünftige Dinge tun?

Kann man überhaupt etwas generalisieren für eine bestimmte Altersgruppe? Immer wieder lese ich Texte darüber, wie eine bestimmte Generation tickt, wie es ist, in den 2010er Jahren soundsoalt zu sein, was diese Generation von vorigen unterscheidet, und immer schüttle ich dabei den Kopf. Anfangmittezwanzig, das heißt, das das Leben noch vor einem liegt, unangetastet und mit tausend Möglichkeiten. Und dass man so realistisch denkt, dass man statt Filmstar oder berühmter Schriftstellerin jetzt Träume wie UNO-Mitarbeiterin oder Chefredakteurin hat. Auslandsaufenthalte, Masterstudiengänge, Praktika, das sind die Termini, in denen wir als Sozial- oder Geisteswissenschaftsstudenten unsere Zukunft planen, denn von Jobs und Arbeit will noch niemand etwas hören, das macht Angst, Angst, auf der Strecke zu bleiben, Angst, dass an den Taxifahrerklischees doch etwas dran ist, Angst, dass nichts so läuft, wie man es will, und alles anders kommt als in den Tagträumen. Wie kindisch. Und doch: Wir planen Erasmussemester oder Auslandspraktika, schreiben entspannt Bewerbungen und informieren uns selbstständig, wissen, was wir können und was wir wollen. Wir haben keine Angst mehr und kein Heimweh, wie damals, als wir mit achtzehn am Flughafen standen.

Diese Möglichkeiten, diese Vielfalt an Plänen – wir nutzen sie, wir sind begeistert. Und doch hat alles auch eine Schattenseite, denn viele Möglichkeiten heißen auch immer, dass man auf viele davon verzichten muss. Fürs Praktikum drei Monate nach New York, für ein Auslandssemester nach Schweden, für den Traum-Master nach Berlin. Mehrere tausend, mehrere hundert Kilometer weiter, weg vom Freund, von der Freundin, von den Menschen, die man liebt. Wie viele Beziehungen hätten ein Leben lang gehalten, wären sie nicht zerbrochen unter der ständigen Flexibilität, unter dem Fernweh, unter dem Druck, auch etwas Besonderes zu machen? Bereuen wir das eine oder andere, wenn wir dann mitteendezwanzig sind?

Ich glaube, manchmal habe ich vielleicht eine komische Vorstellung von den Menschen, die erwachsen sind. Ohne Zweifel, selbstsicher, vernünftig, all das, was ich eben auch irgendwann einmal sein möchte. Doch ist das wirklich etwas, was sich an Alter festmacht? Hat man von einem Geburtstag auf den anderen seine Selbstzweifel und Probleme abgeschüttelt? Wohl eher nicht. Vielleicht ist „erwachsen“ einfach ein Bild in meinem Kopf, das ich für mich selbst irgendwie noch nicht akzeptieren möchte. Das Gute daran, anfangmittezwanzig zu sein, ist ja, dass ich das auch nicht muss. Und mich auf viele Dinge, die vor mir liegen, noch freuen kann.

15 Gedanken zu “Anfangmittezwanzig”

  1. Das ist doch das Tolle daran, einundzwanzig zu sein: Man steht auf eigenen Füßen, aber man hat noch relativ wenig Regeln, denen man folgen muss und lebt glücklich und zufrieden von 500 Euro im Monat. Zu "meiner" Zeit habe ich mit einundzwanzig allerdings gerade erst angefangen, das WG-Leben auszutesten und dreimal die Woche feiern zu gehen … Jetzt bin ich allerdings doch froh, auf die dreißig zuzugehen. Und ich hasse es, wenn Studien von der Generation der "15-35-Jährigen" reden. Ich bin fast dreißig, arbeite seit Jahren und übernehme Verantwortung – was habe ich mit einem Teenage zu tun? Aber richtig "erwachsen" werden muss man ja deswegen trotzdem nicht. Auf Vororthaus habe ich keine Lust und Kinderkriegen finde ich nicht spießig. 😉
    Übrigens hat meine Beziehung den Auslandsaufenthalt in Schweden und das Praktikum am anderen Ende des Landes überstanden. Klar, es ist schwierig, aber wenn man zusammen sein will, dann schafft man das schon. 🙂
    Also, genieße deine Jugend! Du hast früh genug keine Lust mehr drauf. 😉

  2. Ja! Wirklich, an manchen Stellen sprichst du mir aus der Seele, dabei bin ich nicht mal zwanzig – muss ich mir jetzt Gedanken machen?! 😉
    Ich finde diesen Zwiespalt auch sehr anstrengend zum Teil, weil man manchmal gar nicht weiß, wann man noch "Kind" sein darf und wann man der selbstständige Erwachsene ist, der sich um seine Zukunft kümmern muss. Ja, interessantes Thema!
    Liebe Grüße
    Fredi

  3. Jeder hat seinen eigenen Rhymthmus und jeder macht sein "Erwachsensein" an etwas anderem fest. Ich glaube, die vielen Möglichkeiten die du ansprichst sind wirklich typisch für Anfang Mitte Zwanzig aber ich kenne auch viele Menschen, denen die nie in den Sinn gekommen sind. Die Möglichkeiten die einen interessieren herausgreifen und und nutzen, das sollte man im ganzen Leben tun, finde ich. Während ich in meinem kleinen Dorf etwas ganz besonderes war mit meinem Auslandssemester in Spanien war ich in der Uni eine unter vielen. Viele meiner Kindheits- und Jugendfreunde haben eine Ausbildung gemacht und sich mit Anfang zwanzig warschelinlich so gefühlt wie ich jetzt mit Anfang dreißig: ein paar Jahre gearbietet, sich auch mal was leisten können etc. Während du schon mit deinem Freund zusammen lebst plane ich diesen Schritt erst noch. Und trotzdem ist die Zeit mit Anfang zwanzig als Student eine ganz besondere: Fühle die Freiheit, und nutze sie, genauso wie du magst. Ich fühle mich zum Beispiel manchmal ganz schön Erwachsen, weil ich selbstsicherer geworden bin oder mich "coole Leute" und bestimmte "Szenen" nicht mehr so beeindrucken – ich gehöre eben zu meiner eigenen Szene 😉 und manchmal fühle ich mich noch ganz jungn, wenn eine Freundin nach der nächsten schwanger wird und ich mir nicht vorstellen kann einmal auf so viel Freiheit (und Schlaf) zu verzichten. Viel Spaß und Erfolg beim weiterhin "erwachsen" werden- und Möglichkeiten probieren. "obei ich finde dass zum erwachsen werden auch immer Enttäuschen und Rückschläge gehören, die einen prägen – die ich dir natürlich nicht wünsche 😉 lg *thea

  4. Ich würde sagen "Du bist so jung", denn ich fühle mich mit 24 etwas alt 😀 Und habe mit 21 erst angefangen zu studieren, wow wie weit du bist. Du hast Recht, so jung hat man alle Möglichkeiten und ich finde bis Mitte 20 kann man noch alles planen, alles umwerfen. Später auch, doch dann etwas schwieriger… Bei mir wurde es jetzt schnell ernst, Job-Suche, danach Auto und Übergangs-Wohnung. Ist aber auch ein gutes Gefühl! Ich bin schon während dem Abi ausgezogen und stehe auf eigenen Beinen, doch jetzt wird es anders. Größer. Und auch gut 😀 Ich kann es kaum erwarten in mein eigenes Auto zu steigen.
    Mein Freund ist genauso alt wie ich, arbeitet aber seit seinem 16. Lebensjahr – erst Ausbildung, dann "richtiger" Job. Da merkt man schon Unterschiede – eine große Reise ist teuer, für ihn ist so etwas viel eher möglich als für mich. Ich merke das vor allem beim Geld, Verantwortung habe ich eine ähnlich große – wenn nicht sogar mehr, Stichwort Selbstdisziplin… Ach, Alter ist ein schwieriges Thema und immer Ansichtssache 🙂 Dass die 16 oder 18 schon so lange her ist, bringt mich immer sehr zum Nachdenken…

  5. Ich verstehe deine Gefühle disbezüglich sehr gut. Mir geht es genauso. Nur irgendwie ist es bei mir noch schlimmer.
    Im Januar werde ich 25 und beginne mein Referendariat. Fünf Jahre Studium liegen schon hinter mir. Da ich jetzt in den Job geh, muss ich ja wohl erwachsen sein, oder?
    Aber ich fühle mich noch gar nicht erwachsen. Ich will keine anderen Klamotten tragen, mir um Steuern und Versicherungen noch keine Gedanken machen müssen, aber ich muss es wohl.

    Ich bin sehr stolz darauf, dass mein inneres Kind heute noch so aktiv ist und ich hoffe sehr, dass es noch lange so bleiben wird. Ich möchte nicht, dass es von der Welt der Erwachsenen genauso verschreckt ist wie ich und sich vielleicht zurück zieht, damit ich mich besser einfügen kann…

  6. Wow, ein schöner Text, und dieses Gefühl kenne ich auch noch mit knapp mitteendezwanzig 😉 Aber es kommt wie es kommt. Ich habe seit September Arbeit, da fühle ich mich jetzt meistens "erwachsen", gerade jetzt zu weihnachten aber auch wieder Kind.
    Aber weißt du was: wir dürfen das 😉

    Liebe Grüße,
    Dani

  7. Ich glaube, die Antwort auf die Frage zur Existenz der "Erwachsenen" ist: Es gibt sie gar nicht. Spätestens, seit ich meine Mutter mit Anfang 40 dabei erwischt habe, als sie – meinen, dachte ich doch – Anfang-20-Trick zum Putzen durchzog, nämlich über die Regale zu pusten, vermute ich das. Und die Vermutung wird dadurch bestärkt, dass befreundete (Anfang 20) Pärchen Gespräche mit "Wir machen jetzt Diät" beginnen, um später zu erzählen, dass der Bruder bei der Versicherung hilft und der Papa beim Heimwerken. Dass mein Opa manchmal überaus kindische Witze macht und meine Tante auf Familienbildern alberne Fratzen. Und vor allem dadurch, dass mein Freund und ich zusammen leben, selten feiern gehen, beide unsere Steuererklärung machen und alleine Flüge buchen können, sowas wie Berufe haben und trotzdem manchmal ganze Gespräche nur mit Pokémongeräuschen führen.

    Also: Sollte sich tatsächlich jemand 24/7 wie ein echter Erwachsener benehmen und fühlen (und ich glaube, so jemanden gibt es wirklich nicht), ist er einem sehr großen Mythos auf den Leim gegangen.

  8. Ich glaube, das Gefühl erwachsen zu sein kommt frühestens mit dem Kinderkriegen, weil man dann nicht nur für sich selbst, sondern auch für einen anderen Menschen Verantwortung übernehmen muss. Generell denke ich, sollte man sich eh seine kindliche Seite bewahren, denn man wird ja auch immer das Kind seiner Eltern bleiben (manchmal mehr als einem lieb ist). Aber das was du beschreibst, kann ich sehr gut nachempfinden. Ich denke auch oft: "Du bist Anfang zwanzig, komm mal in die Puschen und guck wo du hinwillst im Leben." Auf der einen Seite empfinde ich es durchaus als Vorteil, dass wir nicht, wie unsere Eltern bspw. nach der Schule direkt für eine Ausbildung entscheiden müssen und uns erst einmal ausprobieren dürfen. Aber bei all der Auswahl besteht natürlich auch die Qual der Entscheidungen, und das ist nicht immer leicht. Wie gut, dass man sich immer noch umentscheiden kann (solange man den Mut dazu hat).

  9. Liebe Ariane!
    Um es mal ganz schlimm zu sagen: es wird nicht besser 😉 Ich kenne diesen Zwiespalt zwischen "gefühlt erst vor kurzem von zu Hause raus" und "eigentlich schon steinalt und fast im Sarg" (um es mal sehr zu übertreiben….)…ich glaube, dass diese Gedanken viel damit zu tun hat, dass man eigentlich noch gar nicht genau sagen kann, was die Zukunft bringt. Man hängt seinem jugendlichem Ich noch etwas hiner her aber so ganz erwachsen (vor allem so erwachsen, wie man es sich früher immer ausgemalt hat) fühlt man sich ja auch noch nicht. Es gibt dafür in der Medizin auch einen Fachbegriff, der genau diese Altersspanne bezeichnet: Adoleszenz. Man hat so viel schon geschafft und ist aus den Kinderschuhen raus, lebt irgendwie alleine oder zumindest nicht mehr bei Mama und Papa aber so ganz viel Verantwortung trägt man noch nicht, ein bisschen Abhängigkeit gibts noch. Man ist kein Jugendlicher mehr aber eben auch noch nicht so richtig erwachsen.
    Man lernt einfach Schritt für Schritt, Jahr für Jahr, wie das so ist, wenn man erwachsen wird. Irgendwann ist die Uni vorbei, irgendwann muss man sich entscheiden, ob man umher tigert in anderen Ländern oder wirklich nur an einem Ort bleibt…und dann kommen noch mehr Fragen: Isses das jetzt wirklich? Was kommt denn jetzt noch? Habe ich auch wirklich alle Entscheidungen richtig abgewägt?
    Ich fand die Zeit während des Studiums ganz großartig und trotzdem irgendwie bedrohlich – weil alles, was vor dir liegt, irgendwie noch verschwommen ist…
    Danach wird es oft nicht einfacher (und trotzdem auch sehr schön!), daher mein Rat: Genieße diese Zeit ganz doll!
    Lieben Gruß von einer EndeZwanzigerfastDreißigerin

  10. Hallo ariane, ehrlich gesagt- man bleibt wirklich immer der gleich Mensch, man wird nur älter. Inzwischen bin ich 34- doch mehr als dieses biologische Alter habe ich mich durch Ereignisse und Begegnungen verändert. Durch das inziwusvzen 9 Jahre arbeiten, die Tatsache dass immer mehr Freunde Kinder bekommen haben und nicht mehr freitag nachts um die Häuser ziehen wollen ( und jetzt auch die geburt meiner Tochter). Die ersten traurigen Krankheiten in der Elterngeneration, frühe Todesfälle, etc. das alles in Summe macht einen erwachsen- und doch bleibt man irgendwie die Gleiche. Und nicht ist schlimmer als Menschen die nur in der Vergangenheit (damals als ich noch studiert habe..) oder Zukunft (wenn mal verheiratet bin, dann…) leben statt im hier und Jetzt!
    Liebe Grüsse Ulla

  11. Hallo Ariane,
    durch mein duales Studium wurde ich schon mit 19 ziemlich ins eiskalte Wasser geworfen, was das Erwachsenwerden angeht. Als ich mit 22 dann fertig war und "nur" noch gearbeitet habe, hab ich irgendwann einen Rappel bekommen und habe gekündigt und mein Erspartes genommen, um reisen zu gehen. Jetzt, mit 25, studiere ich ein zweites Mal und merke im Umgang mit meinen jüngeren Freunden, dass ich in manchen Dingen schon etwas mehr Erfahrung aufzuweisen habe und in manchen Dingen noch genauso bin wie mit 18. Und das ist irgendwie ein schönes Gefühl! Ich habe ein bisschen Angst vor dem Erwachsenwerden – ich will noch so lange wie möglich frei sein! Aber vielleicht ist das einfach ein schleichender Prozess, der im Endeffekt gar nicht so schlimm ist. Ich hoffe es!

  12. Schön geschrieben, liebe Ariane! Ich dachte heute erst "Shit, ich bin erwachsen". Der Anlass? Ich bin im fünften Stock in den Fahrstuhl gestiegen und habe mich noch gewundert, warum die herauskommenden Jungs so schelmisch grinsen. Tja, als ich dann Stockwerk für Stockwerk fluchend auf die "Tür zu"-Taste haute, wusste ich warum.

    Aber hey, alles in allem finde ich Anfangmittezwanzig super!

  13. Ein sehr schöner Text! Ich kann das alles sehr gut nachvollziehen. Ich habe ein ähnliches "Problem". Zwar bin ich ein wenig jünger als du, aber da ich ein wenig älter aussehe und meine Freunde älter sind als ich, verschätzen sich die Menschen oft mit meinem Alter. Oft kann das wirklich schwierig werden. Dennoch finde ich, dass Alter keine Zahl ist sondern von Verhalten und Reife abhängig. Was ich am meisten verstehe, ist die Sache mit den Kommentaren von den Erstsemestlern. Ich bekomme sowas immer auf Party zu hören, wenn Leute schockiert sind, dass ich so jung bin und nicht so aussehe, wirke.

    Wünsche einen schönen Tag!

    mtrjschk.blogspot.de

  14. Also ich bin 21, studiere im 3. Semester und wohne mit einem Mädchen zusammen, die einen entgegengesetzten Lebensstil hat(te) wie ich. 2 Mal in der Woche Party, andauernd fremde Menschen in der Wohnung, auch unter der Woche nachts um halb 1 kommen noch Leute zum 3stündigen Abhängen. Inzwischen haben wir uns etwas aneinander angepasst, sie ist weniger auf Achse und ich bin nachtaktiver und feierfreudiger geworden.
    Vielleicht liegt es daran, dass ich schon 2 Semester was anderes studiert habe und davor noch ein Jahr im Ausland war, aber ich freue mich mega auf die Zeit im nächsten Sommer (wahrscheinlich), wenn ich endlich mit meinem langjährigen Freund zusammenziehe. Weil man dann wirklich tun und lassen kann, was man will und ich mich erst dann ganz sicher und zuhause fühlen kann.

    ich überlege auch, ob ich noch ein Auslandssemester machen soll, nicht so weit weg, weil Zeitverschiebung und gar kein Beuchen einfach zu viel verlangt ist. Das würde ich nicht aushalten, dass merke ich. Ein halbes Jahr Fernbeziehung vor 3 Jahren war genug. Deswegen bin ich hin- und hergerissen. Wäre ich SIngle, würde ich ohne Zögern nach Südamerika oder Asien abdampfen. Aber ich weiß, dass ich die "perfekte" Beziehung habe und vielleicht sogar meinen Traummann.

    Manche finden mich vielleicht langweilig, aber ich habe einfach keine Freude an andauernden besoffenen Gesprächen und rumprollenden Menschen, die doch nur gequierlte Scheiße reden. Vielleicht wurde ich auch einfach nur zu gut erzogen, ich weiß es nicht.

    ich habe jedoch verstanden, dass es gut ist, zwei Jahre so intensiv zu leben, ich aber auf jeden Fall demnächst nicht mehr so wohnen möchte.

  15. Dieser Post ist toll <3 Ich kann es SO gut nachvollziehen!
    Dass du in der Woche frühestens um halb 10 aufstehen musst, liegt aber vor allem daran, dass du Geisteswissenschaftlerin bist 😛 ich hatte manche Semester schon 4 Tage die Woche um 8 Vorlesungen 😀
    Ich habe mit fast 21 erst angefangen zu studieren, und ich war nichmal ein Jahr im Ausland Oo
    Aber ich kann es verstehen – ich fühle mich nicht mehr so jung (die 18jährigen sind schon irgendwie alberne Kinder), aber erwachsen – öööh nö 😀 dafür hab ich dann doch zu wenig Ahnung 😀 eben, das sind die Menschen, die fest im Beruf stehen und Kinder haben.
    Die Sechser-WG blieb mir zum Glück erspart und ich wäre schon mit 18 gerne mit meinem Freund in eine eigene Wohnung gezogen. Das ist aber erst jetzt passiert und es ist wunderschön und gar nicht komisch, wieso sollte es? In welchem Alter auch immer.
    Diese Flexibilität ist zwar schön, aber wenn es so sehr in der Gesellschaft ankommt, dass sie von uns erwartet und vorausgesetzt wird, kann sie echt zum Fluch werden.
    Ich kann mich mit meiner Altersgruppe aber schon identifizieren, plusminus ein Paar Jahre zumindest. Wir sind die, die zwischen den ganzen Möglichkeiten auch ein wenig verloren sind.
    Aber ein wirklich toller Post!

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