Stille Herbstmomente

Schon lange hatte ich vor, den historischen Johannisfriedhof in Jena mal ein bisschen zu entdecken und meine Kamera mitzunehmen – und bei strahlender Herbstsonne und Temperaturen, die zum T-Shirt-Tragen einladen (nein, ich lebe leider nicht in einer Sonnenblase – die Bilder stammen von Ende Oktober ;)), war dafür die perfekte Gelegenheit.

Die Stimmung dort drin war irgendwie einmalig. Ich war total überrascht von der Größe des Friedhofs, der eher einem Park glich, von Mauern begrenzt ist, und in dessen Mitte eine schöne alte Kirche steht. Eine wunderbare Ruhe umfängt einen direkt beim Betreten, und wenn man auf den fast schon labyrinthmäßigen Wegen zwischen Bäumen und Büschen läuft und den Mauern nicht zu nahe kommt, hört man kaum ein anderes Geräusch als Blätterrauschen. Wie gesagt, der Friedhof ist eher ein Park, und ich war fast überrascht, wenn ich irgendwo einen Grabstein oder eine Inschrift zwischen dem Herbstlaub entdeckt habe. Eine merkwürdige, fast schon etwas befangene Stimmung, so als erwartete man schon eine Hand, die irgendwo aus dem Boden stößt…

5 Gedanken zu “Stille Herbstmomente”

  1. Hier in Hannover gibt es auch einige historische Friedhöfe. Der eine ist der Lindener Bergfriedhof, auf dem es im Frühjahr nur so von blauen Scilla Blüten wimmelt. Leider war ich zu diesem Zeitpunkt noch nie dort, muss ich aber unbedingt nächstes Jahr mal machen.
    Ich finde auch das die Stimmung auf den Fotos eher besinnlich wirkt. Auf Friedhöfen sieht man auch immer wieder wie nahe Tod und Leben eigentlich sind, wenn Eichhörnchen über den Weg huschen oder man die Vögel zwitschern hört.

  2. Solche Flecken Erde mag ich immer sehr gern. Friedhöfe allgemein, weil sie so ruhig sind. Solche historischen sind noch mal ganz schön dazu. Ich schau mir gern die Gräber an (klingt ein wenig bizarr, wie bei Harold & Maude :D), und frage mich, wer waren diese Personen. Wieso wurden sie nur 12,23,34 Jahre alt? Woran starben sie dann? Und so weiter. Jaja 😀

    Hab ein Stöckchen für dich: klick

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