Und auf einmal ist es Herbst

Ganz ehrlich – geht es nur mir so, oder ist es irgendwie wieder über Nacht Herbst geworden? War es nicht vorgestern noch August? War ich nicht letzte Woche noch im Urlaub? Irgendwie sind die letzten Wochen rasend schnell an mir vorbeigezogen, und ich bin jeden Morgen aufs Neue überrascht darüber, wie kalt es inzwischen ist. Ich glaube, das liegt ein bisschen daran, dass der Sommer – wie eigentlich immer in Deutschland – so kurz war, und dass ich – wie absolut jedes Jahr – das Gefühl hatte, ihn nicht richtig nutzen zu können. Schließlich saß ich die meiste Zeit in der Bibliothek oder zu Hause am Lernen und Hausarbeit schreiben, und auch, wenn es viele schöne Abende draußen gab und wenn ich das Lernen gerne mal in den Park verlegt habe, musste ich gefühlt auf viele tolle Dinge, die man eben nur im Sommer machen kann, verzichten.

Ihr merkt: Der Herbst stimmt mich immer maximal melancholisch. Ich bin ein absolutes Sommerkind und kann den kalten Jahreszeiten so gar nichts abgewinnen. Für mich hat der Sommer einfach dieses unersetzliche Draußen-Gefühl – ich schlendere gern durch die Straßen, setze mich einfach mal spontan in den Park, bin für einen tollen Abend bei einem Glas Wein nicht auf eine Bar angewiesen… Wenn ich mal irgendwo eine Stunde Zeit zwischen zwei Terminen habe, finde ich immer etwas zu tun – und wenn es einfach nur auf dem Boden sitzen und die Sonne genießen ist. Im Winter möchte jeder Gebäude so selten wie möglich verlassen und hechtet von drinnen nach drinnen, um sich so kurz wie irgendwie möglich draußen aufzuhalten. Klar, auch ein gammeliger Abend zu Hause auf dem Sofa mit mindestens drei Decken kann sehr schön sein – doch mir fehlt die Option, davor noch einen ausgedehnten Abendspaziergang zu machen. Und natürlich sind dreißig Grad auf Dauer anstrengend, aber null sind es ebenfalls.

Ich bin also ein kleiner Herbst-Grinch, und finde kaum ein gutes Haar am momentanen Wetter. Doch eine oder zwei positive Sachen hat der Herbst: Zum einen gibt es wieder Kürbis, im Idealfall als wärmende cremige Suppe mit einem Klecks Crème Fraiche in der Mitte! Und zum anderen kann man kann alle möglichen Klamotten übereinander ziehen und kreativ kombinieren. Kälte lässt sich klamottentechnisch außerdem besser beheben als Hitze: Im Herbst und Winter kann man immer nochmal einen Pulli drüberziehen – im Sommer ist irgendwann Ende, schließlich kann man kaum nackt in die Uni gehen. Am allermeisten Spaß macht das Lagenlook-Kombinieren momentan mit meinem neuen Parka*, der mich kleine Frostbeule zumindest in Kombination mit einem dicken Schal auch halbwegs warm hält. Wobei ich mir, wenn ich morgens aus dem Haus gehe, immer meinen Wintermantel und Handschuhe wünsche… aber vielleicht kennt ihr das Dilemma: Was ziehe ich dann im richtigen Winter an?!

Wie geht es euch so mit dem Herbst, stimmt er euch auch so melancholisch? Und habt ihr Tipps dafür, wie man den Herbst doch ein bisschen mögen lernen kann? Mir würde nämlich gerade nur eine einzige dritte positive Sache an der kalten Jahreszeit einfallen: Mit jedem Tag, der vergeht, komme ich dem Sommer wieder ein kleines Stückchen näher…

* Der Parka wurde mir für diesen Post von About You zur Verfügung gestellt.

14 Gedanken zu “Und auf einmal ist es Herbst”

    1. Hehe, das freut mich 🙂 Danke für die Inspirationen – ich hoffe, ich kann den Herbst demnächst ein bisschen akzeptieren. Käse-Lauch-Suppe klingt zumindest sehr lecker!

  1. Ich finde den Herbst super! Goldene Sonne, bunte Blätter, Kastanien – eine gelungene Atempause zwischen Sommer (zu heiß) und Winter (zu kalt). Und wenn es so grau ist wie heute, dann sind der von dir schon erwähnte Kürbis, Tee und ins Bett kuscheln ziemlich gute Mittel, sich wieder aufzubauen 🙂

  2. Ich liebe den Herbst 🙂 dicke Schlauchschals, mit Kakao unter der decke liegen und bei Kerzenschein Serien schauen, mit der Kamera durch die bunten Wälder streifen. Das einzige was ich hasse, ist das wechselhafte Wetter. Regen mag ich absolut nicht 😀

    Und zu dem Fotoprojekt: du kannst auch gerne mit einem der vier Wörter mitmachen und mir zukommen lassen, dann könnte ich deine Bilder auch auf die Pinterestwand mitpinnen 🙂 Müssen ja nicht alle viere sein 😛

    Lieben Gruß ♥

    1. Mit der Kamera durch die bunten Wälder streifen klingt auf jeden Fall richtig gut. Das wird dieses Wochenende auch betrieben – solange das Wetter nicht zu wechselhaft ist 🙁

      Okay, ich schaue mal, ob ich das hinbekomme 🙂

  3. ich kann ja jeder jahreszeit etwas positives abgwinnen, aber der herbst ist ganz weit vorne. Natürlich ist die Trauer, dass der Sommer vorbei ist und etwas Melancholie dabei aber trotzdem gibt es nichts schöneres als güldene Herbst-Sonnentage, den Lagenlook den du so schön gezeigt hast liebe ich auch, Strickjacke/Poncho und Co über die Lederjacke ziehen, Federweisn trinken, auf die Wiesng gehen, im Laub mit den Füßen rascheln und bei schlechtem Wetter Lesen, Serien schauen und Cocooing betreiben. Ich fahre dieses Jahr im Herbst drei Wochen weg und fast schon ein bißchen wehmütig. Liebe Grüße *thea

    1. Das ist eine gute Eigenschaft 🙂 Und das stimmt, so schöne Herbst-Sonnentage haben definitiv was, vor allem, wenn man dann Zeit hat, schöne herbstliche Fotos von buntem Laub zu machen.

  4. Mir geht es auch so: irgendwie kam der Herbst total plötzlich… Es ist jetzt nicht so, dass ich den Herbst nicht mag, aber ich hätte auch wirklich nichts dagegen gehabt, wenn der Sommer noch ein bisschen bei uns geblieben wäre…

  5. Ich mag den Herbst irgendwie. Auch wenn er oft (und vor allem jetzt gerade) nasse, kalt und ein bisschen miese-Laune-machend sein kann, ist er trotzdem alles in allem sehr gemütlich, schön kuschlig und mit ein bisschen Sonne und nicht nur Dauerregen auch schön.
    Aber das kann oft ganz hart an der Grenze sein zwischen auf-der-Couch-einkuscheln-und-Tee-schlürfen und beim-Waldspaziergang-pitschenass-werden 🙂
    So oder so wünsch ich dir ein schönes Wochenende!
    GLG
    Charlotte

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