Kutná Hora und die Knochenkirche

Ich hoffe, mit meinem Post über Prag und der Anmerkung, dass am Sonntag ein etwas makaberer Ausflug auf dem Plan stand, habe ich euch ein bisschen neugierig gemacht. Und jetzt habe ich Fotos zum Schockieren dabei. Das Besondere an dem Städtchen Kutná Hora, etwa 70 Kilometer östlich von Prag, und das, was so einige Besucher anlockt, ist nämlich das Sedletz-Ossarium, oder reißerischer: The Bone Church.

Im Innenraum der Kirche sind die Knochen von etwa 10.000 Menschen „verbastelt“ – als Wanddeko, irgendwo aufgestapelt, von der Decke hängend und zu Kelchen oder einem Kronleuchter angeordnet. Im gesamten Beinhaus liegen übrigens die Knochen von etwa 40.000 Menschen – Opfer der Pest und der Hussitenkriege im 13. Jahrhundert. Der Grund dafür? All das soll uns an die Vergänglichkeit des Lebens erinnern, und uns zeigen, wie sinnlos und nichtig die sterblichen Überreste der Menschen sind. Also sollen wir das Leben genießen und unseren Geist anstrengen, um einmal etwas wirklich Bedeutendes zu hinterlassen.

Die Kirche ist meiner Empfindung nach irgendwo zwischen faszinierend und verstörend einzuordnen (mir drängt sich immer wieder die Frage des „Warum?!“ auf) – und bietet definitiv ein paar coole Fotomotive. Allerdings hatte ich sie etwas größer erwartet, allzu lange kann man sich dort nicht aufhalten.

Von den Sehenswürdigkeiten in Kutná Hora hat mir (zumindest von außen) am besten der St.-Barbara-Dom gefallen. Ihr seht ja das seltsam geformte, rund-spitze Dach auf einigen Fotos – ich finde, das sieht echt besonders aus, genauso wie die dünnen Säulen und großen Figuren an den Außenwänden, fast schon ein bisschen surreal, wie aus einem Film aus einer anderen Welt oder Zeit…Ansonsten gibt es noch weitere Kirchen und eine Burg zu sehen – also eigentlich genug, um dort einen halben Tag zu verbringen. Wir haben in Kutná Hora noch schön Mittag gegessen, weil man dort natürlich nochmal etwas weniger für ein leckeres Essen bezahlt als in Prag 🙂

10 Gedanken zu “Kutná Hora und die Knochenkirche”

  1. Kaum vorstellbar das die Knochen schon mehrere Hundert Jahre alt sein sollen. Wirklich komisch was sich da die Menschen damals ausgedacht haben.
    Ich glaube ich hätte gedacht ich wäre irgendwie bei einem Kannibalen oder so zu Gast. 😀

  2. Woa ist das gruselig! 🙂 Aber sieht echt super aus, wenn man mal aus Fotografen-Perspektive denkt 🙂
    Deine Prag-Berichte waren so schön! Ich muss da echt echt hin! 🙂 Ob ich dann diese Kirche besuche, weiß ich jetzt nicht, aber die Idee dahinter ist schon sehr plausibel und sinnvoll! 🙂
    Liebste Grüße! 🙂

  3. Wow, die Kirche finde ich ja faszinierend. 🙂
    So ein bisschen erinnert sie mich an die Katakomben in Paris, da sind auch unzählige Knochen und Schädel zu Mauern aufgeschichtet. Memento mori…

  4. Ohh, von der Kirche hab ich schon mal was auf Instagram gesehen & ich fand's damals schon ziemlich grottesk. Ich war damals nicht in der Kirche, als ich in Prag war. Sicherlich sehenswert, aber eben auch abstoßend. Dein Prag-Post hat mir auch sehr gefallen =)

    liebe Grüße,
    Petra

  5. Oh, das mit der Kirche ist ja wirklich ein wenig befremdlich – aber gleichzeitig auch sehr spannend. Und das vorletzte Foto macht die gruseligen davor ja auch wieder wett! Sehr huebsches Paar 🙂

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