Wie „wir“ über „die“ schreiben: Gedanken zur Sprache in Reiseberichten
Ich fürchte, mit diesem Post werde ich manchen Menschen auf die Füße treten, und veröffentliche ihn trotzdem. Weil er mir wichtig ist. Weil es um etwas geht, mit dem ich mich häufig beschäftige: Wie erzähle ich von meinen Reisen und meinem Auslandsjahr? Was für ein Bild vermittle ich als Deutsche, als weiße Person von Peru und von „den Peruanern“, von Spanien, von Portugal oder Slowenien, wenn ich erzähle und schreibe? Im kleinen Kreis ist mir das immer schon ein wichtiges Thema, schließlich sehe ich meine Reisen und die Zeit, die ich im Ausland verbringe, immer auch als eine Möglichkeit, zu lernen, Erfahrungen zu machen und diese auch an meine Mitmenschen weiterzugeben. Im großen Kreis, namentlich auf diesem Blog mit doch ein paar Lesern im Monat, ist die Beschäftigung mit der Frage „Wie erzähle ich und welches Bild vermittle ich?“ mir ein entscheidendes Thema. Mit Reichweite kommt Verantwortung, und Verantwortung heißt nicht nur, die Wahrheit zu schreiben, sondern auch darauf zu achten, wie das Land, über das man schreibt, auf die Leserinnen und Leser, die noch nie dort waren, wirken mag. Weiterlesen