Glitzer und Weihnachtsduft oder: Lush in Erfurt

Ich muss gleich zu Beginn mal ganz ehrlich gestehen: Normalerweise bringen mich in einen Laden wie Lush oder Douglas keine zehn Pferde. Warum, kann ich gar nicht so genau sagen. Zum einen riecht es dort so intensiv, dass ich beim Übertreten der Türschwelle keine Luft mehr bekomme, zum anderen habe ich dort immer so ein bisschen das Gefühl, rein gar keine Ahnung zu haben. Denn mit Kosmetik beschäftige ich mich eigentlich nicht mehr als ich muss und das unterscheidet mich ganz extrem von den (oft auch sehr aufdringlichen) Verkäuferinnen in solchen Läden. An Duschgel kaufe ich das, was im Angebot ist, mein Shampoo finde ich im Supermarkt, und ich benutze seit bestimmt über fünf Jahren die gleichen drei Make-Up-Produkte. Lediglich Nagellack und Lippenstift sind die Dinge, für die ich ab und an mal durch einen dm schleiche und mit denen ich mir selbst eine Freude mache.

Aber manchmal braucht es ja etwas, um die eigene Scheu zu überwinden, und dieses Etwas kam letzte Woche in Form eines Geschenkpäckchens von Lush zu mir, das ich bei einem Gewinnspiel auf Nikkis wunderbaren Blog Live every Moment gewonnen hatte. Darin waren zwei Badekugeln, Massagebutter, Duschgel und Seife – alles uneingepackt, nur umhüllt von „Styrofoam“-Pellets. Und so machte ich mich mal ein bisschen auf Recherche und fand heraus, dass Lush möglichst auf Verpackungen verzichten möchte und die nötigen Verpackungen aus organischen Materialien herstellt. So bestehen diese Pellets nicht aus Plastik, sondern aus Maisstärke – und lösen sich in Wasser ganz einfach auf. Auch die Plastikhüllen, die manche Produkte einpacken, sind biologisch abbaubar. Sehr cool!

Noch cooler fand ich dann, dass die liebe Nikki an Marja, die bei Lush für alles, was Blogger-Kontakte angeht, zuständig ist, neben meiner Adresse fürs Gewinnpaket auch meine Mailadresse und meinen Bloglink weitergeleitet hatte. Und so bekam ich direkt eine Mail, ob ich denn nicht spontan Lust hätte, noch in der selben Woche an einem Bloggertreffen in Erfurt teilzunehmen. Hatte ich, denn, wie gesagt, eigene Scheu vor Kosmetikläden überwinden und so. Außerdem freute ich mich darauf, mal ganz generell die Stimmung eines solchen Events mitzubekommen und andere Bloggerinnen kennen zu lernen.

Letzte Woche Freitag betrat ich also zum ersten Mal in meinem Leben einen Lush-Laden und fühlte mich sofort gut aufgehoben. Das Team, von dem wir dort betreut und herumgeführt wurden, war unheimlich sympathisch – und es gab selbstgebackene Kekse in Glitzer-Engel-Form und selbstgemachte Getränke, die jeweils bestimmten Produkten im Sortiment nachempfunden waren. Wir bekamen auch gleich mal eine Aufgabe und mussten aus Seife in Knetenform einen Schneemann bauen. Ganz witzig – aber, um ganz ehrlich zu sein, ich finde die Idee, mir mit Knete die Haare oder den Körper zu waschen, noch dazu, wenn diese kohlrabenschwarz oder grell orange ist, gar nicht soo super. Da haben mir die anderen Produkte im Laden sehr viel besser gefallen. Ein tolles Geschenk ist es aber allemal, und so ein Weihnachtsmann macht im Badezimmer ja auch was her. Außerdem lässt sich der Weihnachtsmann nicht nur als Shampoo oder Seife verwenden, sondern löst sich in warmem Wasser zu einem Schaumbad auf – klingt gut, oder?

Danach gabs erst mal eine Führung durch den Laden mit Vorstellung einiger Produkte aus der Halloween- und der Weihnachtsrange. Es war klasse, dass wir alles anfassen, riechen, auflösen, ins Gesicht schmieren oder zwischen den Fingern zerreiben durften… Außerdem wurden uns alle möglichen Badebomben live vorgeführt – echt klasse, weil einige beim Auflösen noch kleine Geheimnisse offenbarten. Diese golden glitzernden Geschenke, die ihr auf den Fotos seht, haben zum Beispiel bunte Kugeln innen, die sich zuletzt auflösen. So gibts auf einmal eine bunte Farbexplosion im goldenen Badewasser. Auch eine Kugel, die von Schneewittchen inspiriert wurde, ist von außen langweilig weiß und zeigt in der Wanne ihr rotes Inneres. Neben den Badebomben gabs Seifen, Duschgels, Schaumbäder und mehr zu bestaunen und zu testen. Besonders schön fand ich, die Geschichten zu hören, die hinter vielen Produkten stehen. So sind zum Beispiel die Muster auf der „Reindeer Rock“-Seife skandinavischen Höhlenmalereien nachempfunden und die Gerüche vieler Produkte orientieren sich an typisch britischen Weihnachtsgerichten oder -getränken.

Ich glaube, nach der Führung waren wir alle von oben bis unten voller Glitzer – und rochen wahrscheinlich wie zehn Lush-Läden zusammen. Obwohl alles wirklich schön war und ich die Geschichten hinter vielen Produkten richtig spannend und kreativ fand, war ich ein bisschen überfordert von den vielen Eindrücken und verschiedenen Gerüchen auf einmal. So war ich erst mal ziemlich perplex, als ich mir zwei Sachen aussuchen durfte – am Ende hab ich mich für ein Stück Seife und eine Badebombe in Form eines Bären entschieden. Da auch im Gewinnpaket von Nikki zwei Badebomben drin waren, werde ich diesen Winter wohl so viel baden wie sonst nie. (Ich mache das sonst nämlich eigentlich nicht gerne, mir ist irgendwie das Wasser immer entweder zu heiß oder zu kalt, aber definitiv nie genau richtig. Meistens leiste ich nur dem Freund Gesellschaft, der, wenn eine volle Badewanne nicht so viel Wasser verschwenden würde, am liebsten jeden Tag ein Bad nehmen würde, sogar morgens vor der Arbeit… verrückt.)

Super auch: Die Sachen, die wir uns aussuchen durften, wurden nicht in Folie oder Papier eingepackt, sondern in ein Tuch, das sich natürlich wiederverwenden lässt. Die Idee dafür kommt aus Japan, und die Knottechnik, mit der das Tuch gebunden wird, sah gar nicht so kompliziert aus. Wirklich eine schöne Idee, vor allem, wenn ich daran denke, dass ich noch so einige alte Halstücher zu Hause habe, die ich nicht mehr anziehe – die wären als Geschenkverpackung ja super aufgehoben.

Insgesamt: Hut ab, dass Lush, was die Vermeidung von Verpackungen angeht, so kreative und tolle Möglichkeiten gefunden hat und immer weiter experimentiert, auch mit pflanzlichen plastikähnlichen Materialien. Der Versuch, so wenig wie möglich Verpackungen und schon gar kein Plastik zu verwenden, scheint dort schon absolut selbstverständlich zu sein. So selbstverständlich, dass einem wirklich die Frage in den Sinn kommt, warum andere Unternehmen nicht das Gleiche machen und ihre Produkte immer noch doppelt und dreifach in Plastik packen und damit Unmengen an Müll produzieren. Ich hoffe sehr, dass Lush da ein gewisses Umdenken anstoßen kann und vielleicht auch andere Unternehmen positiv beeinflusst.

Noch ein weiteres Lob an Lush geht an den Umgang mit Bloggerinnen und Bloggern: Es ist klasse, dass es in Marja eine Mitarbeiterin gibt, die sich speziell um Blogger Relations kümmert und bei allen Events dabei ist. Und besonders toll fand ich es, dass das Event in Erfurt stattfinden konnte – oft gibts so etwas ja nur in den richtig großen Städten wie Berlin oder München.

Auf dem Bild seht ihr nochmal die ganze Runde. Von links nach rechts: Maike, Maria, Anika, Anna-Christin, Marja von Lush, Lisa, ich, Linda, Jessy, Corinna und Julia.

Die anderen haben übrigens auch schon von dem Event berichtet, auf Ekiem, TeilzeitFräulein, gänsehaut und strawberry colored.

3 Gedanken zu “Glitzer und Weihnachtsduft oder: Lush in Erfurt”

  1. Lustig, mir geht's da genau wie dir. Mich hat Lush auch erst immer abgeschreckt, weil es so teuer war und weil sich mir schon der Magen umdreht, wenn ich nur dran vorbeigehe. Aber die Sache mit den hochwertigen, tierversuchsfreien Produkten und vor allem, dass man gerade für Seifen keine Plastikverpackung bekommt, hat mich schließlich vollkommen überzeugt. Und jetzt finde ich es gar nicht mehr seltsam, mir mit einem Stück Seife die Haare zu waschen. Allerdings bin ich noch nicht überzeugt, ob ich den Laden auch im Winter betreten kann, weil mir der starke Geruch wirklich zu viel ist.

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