Gastbeitrag: Notizbücher und Selbstorganisation

Ich liebe ja Notizbücher – und deshalb freue ich mich unheimlich, dass die liebe Anne von neontrauma heute einen Beitrag darüber verfasst. Schaut unbedingt mal auf ihrem Blog vorbei, vor allem, wenn ihr genau so ein Papier-Fan seid wie ich! 

Ich freue mich, dass ich für heldenwetter.de einen Gastbeitrag schreiben darf! 🙂 Die liebe Ariane hat mich gefragt, ob ich nicht etwas zum Thema Notizbücher schreiben möchte – na, gerne!

Notizbücher – so Eighties? 😉

In Zeiten von Wunderlist, Evernote & Konsorten klingt es erstmal ziemlich antiquiriert, ein stinknormales Notizbuch aus Papier zu verwenden. Nicht synchronisiert! Kein Backup! Man muss es mitschleppen!

Aber hej – es geht einfach viel schneller, ein paar Notizen mit Stift & Papier aufzuschreiben, als sie erst über die fuppelige Smartphone-Tastatur eingeben zu müssen. Mit Kringeln, Durchstreichungen und Skizzen genau da, wo ich sie haben will, und nicht nur so, wie es in der Software vorgesehen ist. Ganz unabhängig von irgendwelchen Servern, Diensten und einer Internetverbindung im Allgemeinen. Und meine Handschrift kann die NSA auch nicht lesen.

Also: ein Hoch auf die Notizbücher! 😉

Finde das für dich richtige Notizbuch

Dünne Notizhefte, Ringbücher, Collegeblöcke, dicke Notizbücher mit festem Einband, Filofax-Einlagen; liniert, kariert, blanko; DIN A4, DIN A5, DIN A6, noch kleiner; Moleskine, Leuchtturm, No Name, … an Notizbüchern gibt einen riesigen Haufen Auswahl und ebenso reicht die Preisspanne von ein, zwei Euro bis hin zu Beträgen jenseits der 50 Euro.
Gar nicht so leicht, da das für den jeweiligen Zweck beste Notizbuch zu finden.

Wie findest du heraus, was das passende Notizbuch für dich ist?

  • Wie viel Platz benötige ich zum Schreiben? Wie transportiere ich das Notizbuch und wie groß darf es dafür maximal sein? – Kleine Notizbücher kann man bequem in die Hosentasche stecken, dafür muss man bei umfangreicheren Notizen dauernd blättern.
  • Wie stabil muss der Einband sein? – Eselsohren können charmante Gebrauchsspuren für so ein Notizbuch sein, aber in einem Meeting möchte man trotzdem nicht mit zerfledderten Notizbuch auftauchen. 😉
  • Was will ich festhalten? Womit schreibe ich? – Wenn du gerne Skizzen anfertigen möchtest, sind Linien oder Karos eher störend. Auf dünnem Papier drücken sich Füller oder manche Filzstifte stark durch, mit Kugelschreiber hat man da seltener Probleme.
  • Wie viel Geld möchte ich ausgeben? – Soll es eine Sonderausgabe von Moleskine werden, etwa mit Star Wars auf dem Cover, oder eine einfache NoName-Kladde?
  • Welche Extras brauche ich? – Einige Notizbücher kommen mit Features wie Lesebändchen, Einstecktaschen oder einem Gummiband zum Verschließen daher.

Diese Liste kann dir schon mal als grobe Orientierung dienen. Es gibt zudem einige Systeme, die relativ ausgereift sind und vielleicht besser zu deinen Bedürfnissen passen als eine normale Kladde:

Welche Notizbuchsysteme gibt es?

Ich nutze sowohl „namhafte“ Notizbücher, als auch ganz einfache.

Moleskine ist wohl jedem ein Begriff. Eng verwandt sind die Notizbücher von Leuchtturm und paperblanks, die preislich etwas niedriger angesiedelt sind. Von der Qualität her konnte ich keinen Unterschied feststellen, alle drei halten von Bindung & Einband her sehr zuverlässig und das Papier ist dick genug, dass die Schrift nicht durchdrückt. Alle bieten etliche kleine Extras wie ein Lesebändchen, eine Verschlusslasche oder ein Gummiband, Einstecktasche, teilweise auch Inhaltsverzeichnis, Seitenzahlen und Etiketten zur Archivierung.
Von Moleskine und paperblanks gibt es zudem Sonderausgaben mit hübschen Motiven, während Leuchtturm beim klassischen einfarbigen Einband bleibt.

Auf meinem Blog habe ich kürzlich mein Midori Traveler’s Notebook vorgestellt, was eine flexible Sammlung mehrerer Notizhefte ist. Durch ein Gummiband hält man sie in einer Lederhülle zusammen.

Ähnlich ist der Ansatz bei X17 und X47 sowie Roterfaden, hier heftet man ebenfalls mehrere Hefte zu einem Notizbuchsystem zusammen. Diese habe ich aber noch nicht selber ausprobiert.

Den Filofax muss ich hier wohl nicht weiter vorstellen. 😉 Neben den Kalendereinlagen gibt es hierfür natürlich auch Papier, das sich für Notizen anbietet.

Verschiedene Notizbücher für verschiedene Zwecke

In den letzten Jahren hat es sich ergeben, dass ich mehrere Notizbücher parallel nutze. Ich komme damit gut zurecht, weil ich nicht jedes Notizbuch immer dabei haben muss.

Ich zeige euch mal ein paar meiner Notizbücher:
Dieses kleine Ding begleitet mich seit Jahren zu Konzerten und Festivals. Ich habe ja fünf Jahre lang als Konzertfotografin gearbeitet und in der Regel musste ich neben den Fotos auch einen Konzertbericht veröffentlichen. Da hilft es ungemein, sich während der Show Notizen zur Setlist, lustigen Ansagen und Sonstigem zu machen.Durch das kleine Format passt es hervorragend vorne in meine Kameratasche. Gekauft habe ich es für ganze 95 Cent im Schreibwarenladen der Uni.

Auf der Arbeit habe ich auch immer ein Notizbuch vor mir liegen, in das ich mir für jeden Tag die anstehenden To Dos aufschreibe und Notizen mache: IDs aufschreiben, ein paar Zahlen addieren, Stichworte zu Meetings, … hier brauche ich mehr Platz, sodass sich A5 ganz gut bewährt hat.Derzeit nutze ich dafür ein Notizbuch von Ikea – ihr wisst schon, Fledermausland… 😉

Im Midori führe ich unter anderem eine Art Project Life-Tagebuch (die Schrift habe ich natürlich nur mit Photoshop so verschmiert 😉 ):

Mittlerweile führe ich meine privaten To Do-Listen im Filofax und eine Zeitlang habe ich darin auch die Blogplanung vorgenommen, was dann so aussieht:

… aber früher habe ich dafür Notizbücher von Leuchtturm 1917 verwendet:

Und dann habe ich da noch ein Buch von paperblanks, was ich mich noch gar nicht richtig zu verwenden getraut habe, weil es so schön ist. 😉

Ein Notizbuch ist ein Werkzeug und muss nicht ordentlich sein!

Das klingt banal, aber früher habe ich mir auf den ersten paar Seiten immer eine wahnsinnige Mühe gegeben, um ordentlich zu schreiben, nur mit einem Lineal zu unterstreichen und so weiter. Und kaum musste es mal schnell gehen und ich kritzelte etwas hin, war ich frustriert und fing lieber ein neues Notizbuch an. ^^

Aber: es ist wurschtegal, wenn ein Notizbuch kritzelig aussieht. Auf die Schnelle hingeschmierte Stichworte, durchgestrichene Zeilen, wilde Kringel und Unterstreichungen – das ist das Leben! 😉

Notizbuch-Tipps

Es gibt allerdings ein paar Methoden, wie du in deinen Notizbüchern trotzdem noch den Durchblick behältst:

  • Auf dem Notizbuchblog stellt Christian seine 25 Notizbuchregeln vor, wobei „Regeln“ so streng klingt… zumindest als Anregung kann ich die aber empfehlen.
  • Desweiteren hat Mirko von orga-dich.de die NAP-Methode entwickelt – NAP steht für Notizbuch-Aufgaben-Planer – und hat auch sonst ziemlich gute Artikel über Selbstorganisation.
  • … und auch auf Fort Vinci hat Sven einige Artikel mit Tipps zum Führen von Notizbüchern zusammengestellt.

Und du?
Führst du selber ein Notizbuch? Wenn ja, was für eines?
Oder hast jetzt Lust bekommen, damit wieder anzufangen?

8 Gedanken zu “Gastbeitrag: Notizbücher und Selbstorganisation”

  1. Wundervolles Thema, ich könnte auch Stunden über Notizbücher quatschen. Ich habe einen Fake-Filofax als Planer und für To-Do Listen, ein kleines Buch für meinen Blog, ein Tage-/Notizbuch und eines für Collagen/Bilder/Inspirationen. Und ich möchte keines missen!

  2. Oh, ich mag Notizbücher sehr gerne! Und ich schreib auch immer in mehrere gleichzeitig – einmal für meinen Blog, einmal meinen Kalender bzw für to-do-Listen, dann für mein Gedankenwirrwarr und dann noch eins für Inspiratonien 🙂

  3. Was für ein toller Post! Ich selbst bin auch sehr verliebt in Notiz- und Skizzenbücher und habe mir vor zwei Wochen mein erstes Moleskine gekauft. Vorher war ich immer zu geizig, um den hohen Preis zu zahlen und habe auf Leuchtturm-Bücher geschworen (die ja auch nur wenig günstiger sind eigentlich…) und bin jezt mal gespannt, obs den Mehrpreis wert ist. 😉

    Ein richtig toller Gastpost. Ein Hoch auf die Notizbücher! 😀

  4. Das kenne ich so gut – die ersten Paar Seiten im Notizbuch schön machen, danach nicht mehr so schön und dann wird es auch schon als versaut betrachtet, Seiten rausgerissen oder eben weggelegt 😀
    Ich schaffe es aber kaum meinen Kalender zu füllen, ich nehm mir immer vor, Termine und Erinnerungen aufzuschreiben und scheitere spätestens nach ein Paar Monaten. Theoretisch finde auch solche Skizzen/Gedanken/Sprüche-Bücher toll, aber praktisch setze ich es doch nie um 😀

  5. Ich bin ja ein totaler Notizbuchfan und habe viele Verschiedene, für alle möglichen Projekte. Allerdings benutze ich immer nur die billigen, weil mir die teuren irgendwie zu schade sind, sie mit meinem Gedankenchaos vollzuschmieren. ^^

  6. Ach, ich liebe Notizbücher einfach.
    Das meist genutzte ist wohl mein Schuljahresplaner von HEMA. Dann habe ich ein Journal von IKEA und eine Art Erlebnisheft, ein Buch für kurze Gedanken, ein Bucketlist- Büchlein und ein Bookjournal. Dazu stehen bestimmt noch 5- 10 leere Notizbücher bei mir rum. Ich kann einfach nicht widerstehen, wenn ich ein schönes Exemplar sehe 😀
    Anneke ♥

  7. Ich habe den gleichen Filofax wie du und bin sehr zufrieden. Größe personal. Schade, dass es den für’s Büro nicht in A5 gibt.
    Ich habe Listen, meinen Kalender und mein Tagebuch im Filofax.
    LG
    Anna

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