Projekt Fernweh: Reisen ist Leben

Heute geht es im Projekt Fernweh in eine ganz andere Region, und zwar nach Osteuropa, genauer gesagt in die tolle Hauptstadt Ungarns, Budapest. Dort wird Isabelle nämlich bald für eine Weile leben und arbeiten. Mehr könnt ihr auf ihrem Blog erfahren.

Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. Jean Paul

Wenn es nach dem Schriftsteller Jean Paul geht, werden meine Semesterferien das reinste Leben sein, denn es steht eine große Reise an: Budapest wartet auf mich. Oder warte ich auf Budapest? Denn seit Wochen, ja Monaten, zieht es mich in die Ferne und ich kann es kaum erwarten… Warum das so ist, werde ich euch heute zeigen.

Budapest ist inzwischen ein fast magisches Wort für mich. Buda und Pest, getrennt und vereint durch die Donau. Zusammen mit dem Stadtteil Obuda entstand Budapest. Eine alte, große, fremde Stadt. 12 Zugstunden entfernt. Sechs Wochen werde ich dort leben und arbeiten, ich freue mich darauf.

Denn es gibt so unglaublich viel zu sehen – das sagt mir mein Reiseführer. Und meine Erinnerung, denn vor einigen Jahren war ich schon einmal dort. Doch an einem Tag konnte ich damals all das natürlich nicht besuchen:

  • Das Parlament ist wohl DAS Wahrzeichen Budapests, ebenso die Kettenbrücke. Dazu sind beide Sehenswürdigkeiten sehr photogen, wie man oben sieht.
  • Einige Museen & Galerien habe ich mir schon vorgemerkt: das Haus der ungarischen Photographie, das Kunstgewerbemuseum (allein das Gebäude soll einen Besuch wert sein), die Kunsthalle mit moderner Kunst, das Ludwig-Museum mit Picasso und die Ungarische Nationalgalerie. Mindestens diese müssen es sein, da geht die Kunststudentin mit mir durch.
  • Das Frühlingsfestival fällt in die sechs Wochen meines Aufenthalts und wird als Ungarns bedeutendstes Gesamtkunstfestival angepriesen. Warum nicht etwas Klassik lauschen?
  • Unbedingt sehen möchte ich den Jugendstil-Zoo (wegen der Gebäude und der Tiere, ich war schon so lange nicht mehr im Zoo), die Bahnhöfe (am Ostbahnhof wurde z.B. Sarah Connors Video zu „From Sarah with love gedreht) und die alte große Markthalle. Und ich möchte den einzigen „festen“ Zirkus Mitteleuropas (so sagt es der Reiseführer) besuchen. All das soll malerisch schön sein.
  • Doch es gibt noch so viel mehr: Den Burgberg, das Donauufer (eine Bootsfahrt muss sein), die Innenstadt (inklusive der Einkaufsmöglichkeiten), alte Kaffeehäuser, das jüdische Viertel, die Margareteninsel und und und.

Es gibt viel zu entdecken, Tag und Nacht.

Natürlich bin ich nicht nur zum Vergnügen dort, auch die Arbeit ruft: Ich werde ein Praktikum bei einer deutschen (Ungarisch ist wohl eine der schwierigsten Sprachen der Welt!) Zeitung absolvieren und bin jetzt schon ganz angetan von meiner netten Ansprechpartnerin. Mich am ersten Arbeitstag einsammeln, damit ich auch den Weg in die Redaktion finde? Kein Problem. Auch was den Zeitraum angeht, waren meine künftigen Kollegen flexibel – das kann nur gut werden. Laut Vertrag habe ich auch nicht übermäßig viele Wochenstunden und damit genügend Freizeit. Das bedeutet auch: Zeit für die Photographie, schließlich möchte ich mit vielen guten Bildern im Gepäck nach Hause zurückkehren. Ich verspreche mir nicht nur kulturelle Höhepunkte, sondern auch etwas Abwechslung in Form einer Großstadt – Streetphotographie, ich komme.

Vielleicht geht es mir am Ende meiner Reise aber auch so:

Der Mensch bereist die Welt auf der Suche nach dem, was ihm fehlt. Und er kehrt nach Hause zurück, um es zu finden. George Moore

Zu all meiner Vorfreude mischt sich auch ein wenig Wehmut und Abschiedsschmerz, denn meine Liebsten werden mir fehlen: allen voran mein Freund, mit dem ich morgens aufstehe und abends zu Bett gehe – mit vielen schönen Stunden dazwischen. Meine Mädels, von denen jede für sich ein Goldstück ist. Meine Familie und besonders mein Bruder, der spontan vorbeischaut – oder auch nicht. Wie war das: man weiß erst zu schätzen, was man hat, wenn man es nicht mehr hat. Aber schon nach sechs Wochen kann ich sie ja alle wieder in die Arme schließen, vielleicht manche sogar schon eher: Besuche werden gerne in meinem kleinen Zimmer empfangen.

Ich werde meine Wohlfühl-Zone verlassen und bin davon überzeugt, dass sich das lohnt. Ein neues Land, eine neue Stadt, eine neue Erfahrung. Ich war zwar schon einmal für zwei Monate alleine im Ausland, doch da musste ich mich nicht um alles kümmern – Wohnung und Flug waren organisiert, außerdem gab es etwas Gehalt. Dieses Mal ist das anders: Wohnung und Fahrt habe ich mir selbst gesucht und auch selbst bezahlt, ein Gehalt gibt es nicht. Dafür Erfahrungen en masse, am 1. März geht es los. Auf meinem Blog ÜberSee-Mädchen.de werde ich natürlich berichten.

PS: Die Photos stammen von zwei netten Flickr-Photographen, die mir erlaubt haben, ihre Bilder zu nutzen. Das zweite Bild, die nächtliche Kettenbrücke mit Parlament im Hintergrund, stammt von http://thefella.com/, der Rest von http://orbandomonkos.hu/.

11 Gedanken zu “Projekt Fernweh: Reisen ist Leben”

  1. Das wird garantiert eine unglaubliche Zeit für dich!! 😉 Wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Erfolg und das alles so hinhaut wie geplant. Und wenn doch nicht: "Alles halb so wild" 🙂

  2. Das klingt richtig super! Die Stadt sieht echt schön aus, ich möchte auch gerne mal nach Budapest 🙂 Wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß, du wirst eine tolle Zeit haben. Als ich nach Island aufgebrochen bin, um ein halbes Jahr dort zu wohnen, wusste ich auch nicht was ich erwarten soll, aber eigentlich können Auslandserfahrungen nur gut werden 😉

    LG
    Cotton Candy Stories

  3. Budapest, eine der schönsten Städte Europas! Zumindest, wenn man nicht zimperlich ist und nicht gegen etwas Verfall hat. Da fällt mir ein, dass ich für das Projekt eigentlich auch über Budapest schreiben wollte. 😀

  4. Das stimmt natürlich, dass man sich als Paar an dem Tag wohl auch am meisten streitet 😀 Wehe an dem Tag ist irgendetwas nicht perfekt & romantisch oder der Freund hat das "falsche" Geschenk mitgebracht 😀 An sich wirklich lächerlich so ein Tam Tam um diesen einen Tag zu machen. Der ist ja an sich auch wirklich unpersönlich. Da feier ich lieber den Jahrestag 😉

    Haha das ist immer gut, wenn dann der Freundeskreis auch Single ist 😀 Das hatte ich auch mal, bin mit einer Freundin sozusagen anti-valentinstag-mäßig was trinken gegangen & am nächsten Tag bin ich mit meinem Schwarm zusammengekommen 😀

    Das wäre doch auch mal eine Idee. Einen Freundschaftstag 🙂 Also ich machs jetzt oft so, wenn mich meine Mädls besuchen (die wohnen alle weiter weg dank dem Studium), habe ich ein kleines Geschenk für sie 😉

  5. Budapest ist so schön! Ich war letztes Jahr erst dort und mein Freund kommt eigentlich aus Ungarn und hat mir viele schöne Plätze gezeigt. Ich bin mir sicher, dass es dir dort gefallen wird 🙂

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