Schlagwort: Märkte

Geschichten

Indigener Stolz und die Mitte der Welt: Der Markt von Otavalo

Otavalo Markt

„Sie betrachten ein Werk von 1613, an dem hunderte versklavte indigene Männer, Frauen und Kinder arbeiteten.“ Mit diesen Worten wird man am Wasserfall Peguche in Otavalo im Norden von Ecuador empfangen, wo eine Art Aquädukt den Eingang markiert. Na und, mag man denken, ist doch normal, dass den Indigenen hin und wieder ein Denkmal gesetzt wird, schließlich haben sie genug durchlebt. Doch mit ein bisschen Lateinamerika-Erfahrung kommt man nicht umhin, sich zu wundern. All die kolonialen Prunkbauten, die riesigen goldgeschmückten Kirchen, die kolossalen Denkmäler in lateinamerikanischen Städten – sie wurden alle von Indigenen gebaut, und das weder freiwillig noch im Mindesten zu fairen Arbeitsbedingungen. Einen Hinweis, ein Schild, eine kleine Plakette sucht man dennoch vergeblich. In Kirchenführungen wird möglicherweise erwähnt, dass es Indigenen früher verboten war, die Messen zu besuchen. Dass sie die Kirchen trotzdem bauen mussten – darüber spricht man nicht.

In Otavalo dagegen spricht man nicht nur darüber, man schreibt es in goldenen Lettern auf ein großes Holzschild und stellt es mitten vor eine der wichtigsten Attraktionen des Ortes, so dass niemandem entgehen kann: Hier ist etwas anders. Weiterlesen

Erfahrungen

Die spannendsten und skurrilsten Märkte in Lima

Wenn ich die peruanische Hauptstadt in drei Worten beschreiben müsste, würde ich wohl „vielseitig“, „groß“ und „chaotisch“ wählen. Wer alle drei Eigenschaften zur gleichen Zeit erleben möchte, muss nur einen der vielen Märkte in Lima besuchen. Ob man etwas braucht oder nicht, ist dabei zweitrangig, denn die meisten Märkte sind für sich schon ein richtiges Erlebnis. Besonders Freitagabend und am Wochenende treten sich die Menschen fast gegenseitig auf die Füße, alles um einen herum wuselt und alle paar Meter läuft unterschiedliche Musik. Reizüberflutung total – und an jeder Ecke neue Skurrilitäten. Weiterlesen