Warum mir alleine reisen das Herz bricht – und ich es trotzdem immer wieder tun würde
Es gibt extrovertierte und introvertierte Menschen. Die einen können gar nicht genug andere Leute um sich herum haben, stehen gern im Mittelpunkt und fühlen sich alleine schnell einsam, die anderen brauchen viel Zeit für sich, haben eher wenige enge als viele lockere Freunde und sind im Kontakt mit neuen Menschen erst einmal zurückhaltend und schüchtern. Ich bin irgendwo dazwischen. Ich habe nicht unbedingt Schwierigkeiten, Kontakte zu knüpfen, fühle mich in neuen Gruppen aber erst einmal unwohl. Ich rede oft wie ein Wasserfall und stehe gern im Mittelpunkt – aber nur, wenn ich mich in einer Gruppe wohl fühle. Ich halte gerne Vorträge oder Referate vor vielen Leuten, solange ich gut vorbereitet bin, habe aber Herzklopfen vor jedem Telefonanruf. Ich habe viele Freunde, aber abends oft keine Energie mehr, etwas mit ihnen zu unternehmen. Das liegt nicht an meiner körperlichen, sondern an meiner seelischen Verfassung: Wenn ich tagsüber schon viele verschiedene Menschen getroffen habe und in der Uni mit vielen Leuten sprechen musste, ist mein „Sozial-Konto“ irgendwann voll, dann brauche ich einfach meine Ruhe. Insgesamt verbringe ich gern Zeit allein, aber wenn ich zwei Tage lang niemand anderen gesehen habe, bekomme auch ich Hummeln im Hintern. Weiterlesen