Was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen: Chaosgeschichten aus aller Welt

Ich habe eine beinahe beunruhigende Tendenz dazu, egal, wo ich gerade bin, Dinge zu erleben, die mir, wenn ich sie zu Hause erzähle, erst mal niemand glaubt. Und das nicht im positiven Sinne.

Nein, auf meinen Reisen scheint häufig Murphy’s Law zu greifen: Wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, etwas zu tun, und eine davon in einer Katastrophe endet, dann wird es jemand genau so machen. Der „jemand“ bin in den meisten Fällen ich. Und normalerweise auch die Notleidende der Katastrophe.

Ich habe bei vielen dieser Geschichten überlegt, ob sie es wert sind, auf dem Blog verewigt zu werden – meistens sind sie jedoch relativ fix erzählt und keinen eigenen Artikel wert. Andererseits weiß ich spätestens dank Marieke, dass sehr viele Menschen gerne Geschichten rund um Leid, Drama und Chaos lesen. Darum habe ich beschlossen, eine kleine Compilation anzulegen: Meine besten Chaosgeschichten aus sechs Jahren Reisen. Viel Spaß! 🙂

Wer Lust hat, kann mir übrigens sehr gerne seine krassesten Geschichten in den Kommentaren verraten – ich möchte schließlich auch ein bisschen lachen!

Eingesperrt in Berlin Manchmal kommt man so einfach nicht davon

Ich bin für ein Praktikum in der Hauptstadt und habe ein WG-Zimmer zur Zwischenmiete übernommen. Aus dem WG-Zimmer wird eine ganze Wohnung, denn die Mitbewohnerin ist für die komplette Zeit nicht da. Damit kann ich leben – ich komme an meinem ersten Tag an und bin froh über die Ruhe, denn der Arbeitsbeginn und die unruhige Nacht zuvor, bei einer Freundin auf dem Fußboden, haben mich einigermaßen erschöpft. Jetzt nur noch duschen und ab ins Bett – tja, so einfach kam ich leider nicht davon.

Im Bad angekommen, schloss ich erst mal die Tür, auch wenn ich es nicht hätte müssen – Macht der Gewohnheit. Und hörte ein lautes „Klonk!“, als die Türklinke auf der anderen Seite gen Boden fiel. Ich war eingesperrt, und daran war auch nichts zu rütteln. Die Tür in der Altbauwohnung war dick und schwer, und ließ sich weder aufbrechen noch eintreten oder aus den Angeln heben. Mein einziges Glück: Das Bad hatte ein Fenster.

Die Rettung und die Konsequenzen

Nachdem ich gefühlte drei Stunden um Hilfe geschrien und mehrere Nachbarn verflucht hatte, die aus dem Fenster schauten und mit missmutigem Blick die Gardinen zuzogen, wurde ich endlich erhört. Die Nachbarin ein Stockwerk höher rief den Schlüsseldienst, der mich schließlich gegen Mitternacht aus meiner misslichen Lage befreite.

Während mir das Ganze erst mal total peinlich war und ich mich riesig über die mehr als 200 Euro ärgerte, die ich an den Schlüsseldienst abtreten musste, wurde mir erst im Gespräch mit anderen bewusst, wie viel Glück ich eigentlich hatte. Es gab, wie mir auch der Schlüsseldienst bestätigte, keine Möglichkeit, aus dem Bad zu entkommen. Hätte es kein Fenster gegeben, hätte ich vielleicht noch das Wasser laufen lassen können, in der Hoffnung, es würde ins Stockwerk eins drunter tropfen und Aufmerksamkeit erregen. Ansonsten säße ich jetzt vielleicht nicht hier und könnte einen lustigen Artikel über die Geschichte schreiben.

Ich will nicht behaupten, dass mich niemand vermisst hätte – aber da ich gerade eben eingezogen war, und das auch nur für sechs Wochen, hatte ich niemandem meine Adresse gegeben. Heute wäre ich da wohl vorsichtiger – auch wenn ich hoffe, dass so etwas Beklopptes niemandem im Leben zweimal passieren kann.

Unterwegs in der gefährlichsten Stadt Perus Der chaotischste Wochenendtrip aller Zeiten

Eine meiner chaotischsten Kurzreisen überhaupt: Gemeinsam mit einer Freundin wollte ich, während ich in Peru war, von Lima aus zur Ruinenstadt Caral, der ältesten bekannten Stadt auf dem amerikanischen Doppelkontinent. Ein Bekannter, der in der Nähe wohnte, sollte uns empfangen und herumführen – da er jedoch krank wurde, sind wir alleine los. Erst mal verbrachten wir einen erstaunlich entspannten Tag am Strand von Huacho, den wir übrigens noch von einer anderen Chaosreise kannten: Auf dem Weg zu den Lomas de Lachay, einem Naturpark nördlich von Lima, stiegen wir falsch aus dem Bus aus und landeten in dem kleinen Ort, der an Dreckigkeit und Hässlichkeit fast mit der Hauptstadt mithalten kann.

Auf jeden Fall hatten wir im Reiseführer gelesen, der perfekte Ausgangspunkt für die Fahrt nach Caral wäre die Stadt Barranca, etwa eine Stunde weiter nördlich gelegen. Als wir einen Taxifahrer fragten, wo die Busse dorthin abfuhren, wurden wir jedoch zum ersten Mal stutzig: Er fragte uns beinahe schon panisch, was wir dort denn wollten. Wir zwei Gringas konnten doch auf keinen Fall nach Barranca fahren!

Kollektiv verloren

Sind wir trotzdem – und haben uns erst mal ein Hotel gesucht. Nach dem Abendessen und einer Runde durch die Stadt kamen die ersten Anrufe und Nachrichten von Freunden aus Lima: Ihr seid in Barranca? Bleibt auf jeden Fall im Hotel und geht nicht nach draußen! Tja – zu spät. Und vor allem: Wo war nochmal dieses Hotel, in das wir unbedingt schnellstmöglich zurückkehren sollten?

Wir hatten uns weder Adresse noch Namen gemerkt und auf dem Schlüssel war nur eine Palme abgebildet. Und das in der angeblich gefährlichsten Stadt Perus.

Man muss vielleicht zum Verständnis noch erklären: Die Kleinstädte an der Küste Perus können einem schnell Angst machen. Die meisten Menschen dort arbeiten auf den umliegenden Plantagen oder bauen selbst etwas an. Daher haben viele Männer, die dort unterwegs sind, eine große Machete dabei – kann nach Einbruch der Dunkelheit schon mal gruselig wirken.

Auf zur Ruinenstadt

Wir hatten leider keine andere Wahl und mussten die verschiedensten Leute ansprechen, um uns durchzufragen und zurück zum Hotel zu finden. Warum Barranca die gefährlichste Stadt des Landes sein soll, verstehe ich bis heute nicht – wir haben uns dort auf keinen Fall unsicher gefühlt. Jeder war freundlich zu uns und auf dem Hauptplatz der Stadt wurden wir sogar von einem Polizisten angepflaumt, als wir auf einer der Bänke nicht saßen, sondern lagen.

Die beste Überraschung gab es jedoch am nächsten Morgen: Als wir bei den Sammeltaxis ankamen, die Caral ansteuerten, wurde uns erklärt, wir wären doch mal besser von Huacho aus gefahren. Versagt!

Nach endloser Warterei, einem bis oben vollgestopften Sammeltaxi, in das unterwegs noch ein heulendes Mädchen eingepackt wurde, das vom Fahrrad gefallen war, und vielen verlorenen Nerven schafften wir es letztendlich noch zur Ruinenstadt. Wo wir übrigens fälschlicherweise bei einer Schulklasse mitliefen, weil wir dachten, es wäre unsere Führung – und später mit aufs Klassenfoto gescheucht wurden. Aber das ist eine andere Geschichte 😉

Und es geht noch weiter

Auch, wenn wir nur Samstag und Sonntag unterwegs waren: Das Chaos war damit noch lange nicht vorbei! Wir ließen uns auf dem Rückweg von Caral vom Taxifahrer eine Busgesellschaft empfehlen, die nach Lima fuhr. Nun ja, ich sag’s mal so: Anders als beim Ausgangspunkt für die Ruinentour hätten wir uns in diesem Fall vielleicht besser mal auf den Reiseführer verlassen. Denn die Busse, bei denen er uns absetzte, gehörten in die Kategorie „gerade noch fahrtüchtig, aber auch nicht mehr“. Ich habe in vielen klapprigen Bussen in Peru gesessen – der hier war die Krönung.

Fehler Nummer zwei: Wir hatten aber auch keine Lust mehr, eine andere Busgesellschaft zu suchen. Und so kam es, wie es kommen musste: Etwa fünf Kilometer vor der nördlichen Stadtgrenze von Lima, man sah in der Ferne bereits die Lichter, blieben wir stehen. Panne. Been there, done that – passiert in Peru regelmäßig, wenn man mit günstigen Bussen unterwegs ist. Das Blöde war nur: Wir waren so kurz vor dem Ziel, und der neue Bus, der uns abholen sollte, kam aus dem Zentrum von Lima und wäre daher noch anderthalb Stunden unterwegs gewesen. Noch dazu war es bereits dunkel geworden und die ersten Fahrgäste begannen, panisch darüber zu diskutieren, wie vollkommen ausgeliefert wir hier mitten im Nirgendwo kurz vor Lima potentiellen Gewalttätern waren.

Wir waren inzwischen mit ein paar jungen Männern ins Gespräch gekommen, die wie wir keinen Nerv darauf hatten, noch auf den nächsten Bus zu warten. Und ehe wir’s uns versahen, liefen wir mit denen im Stockdunkeln entlang der Panamericana, um ein Auto anzuhalten, das uns bis Ancón, den nördlichen Rand von Lima, bringen würde. Leichtsinn for the win – am Ende fanden wir nicht nur ein Taxi, das uns bis zur Bushaltestelle brachte, sondern bekamen von den Jungs auch noch das Busticket bis nach Hause bezahlt.

Die Sache mit dem Adapter in Irland Kurz, schmerzlos und WTF?!

Als ich vor Kurzem in Irland war, kam ich in Dublin an und musste am nächsten Tag weiter in Richtung Westen. Was mir zu meinem Glück noch fehlte, war ein Steckdosen-Adapter – mein Handyakku ging fleißig zur Neige, und ich wollte eigentlich noch ein wenig am Laptop arbeiten, bis mein Zug abfuhr. In einem kleinen Handyladen bekam ich einen Adapter für gerade mal drei Euro – ich war im absoluten Schnäppchenhimmel!

Ein paar Minuten später stand ich am Ticketautomaten der Straßenbahn. Den Adapter hatte ich in die Umhängetasche gesteckt, aus der ich jetzt meinen Geldbeutel holte. Als ich ein lautes „Gluck!“-Geräusch hörte, schaute ich mich erst mal in alle Richtungen um – nur um dann zu merken, dass mein Adapter der Grund war. Der war nämlich, als ich mein Ticket aus dem Automaten geholt und mich dafür etwas gen Boden geneigt hatte, aus der offenen Tasche gefallen. Und in ein einziges halbvolles Bierglas gefallen, das jemand an der Haltestelle abgestellt hatte.

Ich hätte gerne einen Mathematiker dabei gehabt, um die Wahrscheinlichkeit auszurechnen, mit der etwas genau in ein Glas mit einem Durchmesser von vielleicht sieben Zentimetern fällt – aber das ist wohl so eine Sache wie die mit dem Toast, der immer auf der Marmeladenseite landet.

Das Faszinierendste an der Geschichte: Der Adapter ging danach immer noch wunderbar. Und dank der Tatsache, dass in besagtem Bierglas Cider war, riecht er auch heute noch bei jeder Benutzung sanft nach Apfel.

Fast den Schuh verloren in Brüssel Mann, war das peinlich!

Bevor es für mich nach Irland ging, war ich mit zwei Freundinnen in Belgien. Da gab es einige witzige Erfahrungen – das schlimmste Airbnb aller Zeiten inbegriffen. Die witzigste Geschichte ist uns jedoch gleich am ersten Tag passiert. Vor uns versuchte eine Frau, einen Kinderwagen in die U-Bahn zu heben – die Tür des Uralt-Waggons war jedoch um einiges zu schmal dafür. Der Kinderwagen neigte sich immer mehr, das Baby begann zu schreien, das Teil ging weder nach vorne noch zurück – auch, wenn die Mutter einigermaßen entspannt wirkte, hatte die Szene etwas ziemlich Dramatisches.

Eine meiner beiden Mitreisenden stieg also ein und versuchte, der Frau zu helfen, auch wenn das von geringem Erfolg gekrönt war. Wir anderen wollten ebenfalls in die Bahn einsteigen und nahmen dafür die vordere Tür. Als ich jedoch den ersten Schritt hinein gesetzt hatte, klappten die Türen plötzlich zu. Noch darin: mein Fuß. Noch draußen: der Rest meines Körpers.

Ich hatte in dem Moment wirklich Panik, die Bahn könnte losfahren, und habe hektisch mein Bein zurückgezogen. Die Türen waren jedoch wirklich ordentlich fest – daher zog ich nur den Fuß aus dem Schuh. Schließlich saß ich etwas bedröppelt und in Socken auf dem Bahngleis und zog mit den Händen an meinem Schuh. Als ich ihn gerade in der Hand hielt und die Türen sich so plötzlich wieder öffneten, wie sie sich geschlossen hatten, war das Gelächter hinter uns natürlich groß, und wir wurden mit einem spöttischen „Vite, vite!“ in den Zug gescheucht.

Eine Station weiter stellten wir dann übrigens fest: Es war die falsche Linie und wir mussten wieder zurück fahren.

Ein Hoch auf individuelle Touren Eine endlich mal erfolgreiche Chaosgeschichte

Eine meiner heftigsten Geschichten hat es zu einem eigenen Artikel geschafft: Die Story darüber, wie ich ohne Geld in Ecuador gestrandet bin und in einer Hare Krishna-Gemeinde übernachtet habe – nachzulesen hier. Aus derselben Reise gibt es aber noch eine andere Shit happens-Geschichte.

Ich war im Süden von Ecuador unterwegs und wollte ein bisschen Regenwald „mitnehmen“ – daher ein Abstecher nach Puyo am Rand der Amazonasregion. Das Problem: Städte im Regenwald sind meistens potthässlich, und da sie größtenteils existieren, weil irgendwo die Menschen leben mussten, die ringsum den Wald abholzen, sieht man in einem größeren Umkreis nicht mal ein paar Quadratmeter Primärwald, also wirklich ursprünglichen Regenwald.

Die organisierten Touren, die ich mir leisten konnte, waren jedoch alle ziemlich dämlich: Piranha-Angeln, eine kurze Kanufahrt und dann zu einem indigenen Dorf, in dem die Leute ein Tänzchen in traditioneller Kleidung aufführen. Ich wollte ein Erlebnis, das ein bisschen weniger albern und künstlich war. Spoiler: Bekam ich auch – allerdings auf Umwegen!

Wer suchet, der findet

Ich fragte also erst mal ein bisschen in der Stadt herum, wo man denn hinfahren könnte, wenn man ein wenig Regenwald erleben wollte. Empfohlen wurde mir das Dorf Canelos, mit dem Bus vielleicht zwei Stunden von Puyo entfernt. Gesagt, getan. Der Bus hielt irgendwo am Rande von ein paar Häusern, und sämtliche Fahrgäste stiegen um in bzw. auf eine Reihe von Pick-Ups, die bereit standen. Ich tat es ihnen einfach mal gleich, ohne zu wissen, wo es überhaupt hin ging. War auch eine nette Fahrt, so auf der Ladefläche – bis es anfing, typisch tropisch aus Eimern zu schütten. Ich war nass bis auf die Unterwäsche und sah bereits kommen, dass ich für immer in Ecuador bleiben müsste, weil mein Pass sich vor lauter Wasser aufgelöst hatte.

Irgendwann kamen wir dann auch an – am Wendepunkt der Fahrt. Der Ausblick: ein paar Häuser auf Stelzen und ein paar Leute, die Kanus aus dem Wasser zogen. Dann ging’s wieder zurück nach Canelos, diesmal wenigstens vorne auf dem Beifahrersitz, mit Gesprächen über die Jaguare, die der heldenhafte halbstarke Fahrer in den letzten Monaten erlegt hatte.

Und da war es dann, mein Regenwald-Erlebnis

Als wir wieder am Ausgangspunkt angekommen waren, stellte sich heraus, dass sich die Fahrt doch gelohnt hatte: In Canelos startete gerade ein großes Fest und in den paar Stunden, die ich komplett durchweicht auf dem Pick-Up verbracht hatte, hatte sich der gesamte Dorfplatz mit Menschen gefüllt. Gemeinsam wurden Speisen und Getränke zubereitet – und sich damit kollektiv beworfen. Innerhalb von Sekunden waren Dorfbewohner und Besucher in eine riesige Maisbier- und Kochbananenbrei-Schlacht verwickelt, und ich mittendrin.

Das war tatsächlich eines der verrücktesten und spannendsten Erlebnisse meiner Reisen. Mein authentisches Regenwald-Erlebnis hatte ich bekommen – ich war nicht nur die einzige weiße Person, sondern wahrscheinlich auch noch die einzige, die nicht aus den umliegenden Dörfern stammte. Es war sogar einigermaßen schwierig, dort jemanden zu finden, der Spanisch sprechen konnte und nicht nur Kichwa. Selten war ich in einer Situation, die zugleich so überfordernd, spannend und einzigartig war.

Und ich träume heute noch von dem in Bananenblättern gegrillten Fisch, den es dort zu essen gab – etwas Besseres werde ich wahrscheinlich nie wieder speisen, dort am Flussrand, wo ich mir das Maisbier aus den Haaren gewaschen hatte!

Und ihr so?

Auf meiner Suche nach ähnlich chaotischen Reisegeschichten bin ich auf viele witzige Storys gestoßen: Lena berichtet aus Bukarest von ÖPNV-Chaos, John und Marc wurden in Israel von ihrem Busfahrer entführt und Christin hat gleich eine ganze Reihe von Reisepannen aus Japan aufgelistet.

Und ihr so? Nach meinem kurzen Seelenstriptease und der Liste an dämlichen Geschichten will ich natürlich hören, was ihr zu erzählen habt 🙂 Gibt’s auch von euren Reisen solche Murphy’s Law-Geschichten?

18 Gedanken zu “Was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen: Chaosgeschichten aus aller Welt”

  1. Das sind ja wirklich abenteuerliche Geschichte, aber solange alles gut ausgeht kann man am Ende ja zum Glück drüber lachen 🙂 mir sind auch schon ein paar chaotische Sachen auf Reisen passiert.
    Zuletzt zum Beispiel in England, da waren wir mit dem Auto unterwegs und sind in Brighton einfach in das erste Parkhaus gefahren, dass wir gefunden haben, dass das keine so gute Idee war haben wir gemerkt, als wir die Preise gesehen haben, die sind in England oft verdammt teuer. Da wir aber nun schonmal drin waren und keine Lust hatten einen anderen Parkplatz zu suchen sind wir los in die Stadt. Als wir dann einige Stunden später wieder zum Auto wollten kamen wir aus einer anderen Richtung, fanden das Parkhaus aber recht schnell wieder, dachten wir zumindest. Wir sind einmal um den Block gelaufen um den Eingang zu finden, sind dann doch über die Autorampe rein, über alle Ebenen gelaufen und haben uns gewundert, dass unser Auto nicht da ist, bis wir dann doch das richtige Parkhaus zwei Straßen weiter gefunden haben. Bezahlt haben wir dort für das Parken übrigens 27 Pfund, in den anderen Großstädten die wir dann noch besucht haben, haben wir dann immer vorher nach einem halbwegs günstigen Parkplatz gesucht.

    1. Das stimmt! 😀 Haha, ohje, das ist natürlich ärgerlich, wenn man dann auch noch für eine Dummheit so viel zahlen muss! Wir haben in Wales damals immer irgendwo auf Supermarkt-Parkplätzen geparkt, das war die beste Taktik 😀 Aber ist in wirklichen Großstädten ja auch schwierig.

  2. Und ich dachte bisher, ich wäre die Einzige, die aufgrund einer Türklinkenpanne mal in der eigenen Wohnung gefangen war! 😀
    Ich hatte eine WG mit zwei Kommilitonen und wir sind frisch in eine neue Wohnung gezogen. An einem Nachmittag standen wir alle zusammen in der Küche, die Tür fiel zu und wir kamen nicht mehr hinaus. Wir hatten zwar noch eine Türklinke, allerdings passierte absolut gar nichts, wenn wir sie runtergedrückt haben.
    Wir hatten ja so einiges an „Werkzeug“ in der Küche. Zuerst habe ich versucht, mit einem Messer das Türschloss abzuschrauben – das Messer ging kaputt. Wir haben versucht, die Tür auszuhängen, ging auch nicht. Schloss aufbrechen, Tür eintreten, alles hat nicht funktioniert. Schließlich hat mein Mitbewohner versucht, das kleine Fenster in der Tür zu zerbrechen. Wir haben ihm eine Ritterrüstung aus Pizzakartons gebastelt und wir beiden Mädels haben uns eine Festung aus Tisch und Stühlen gebaut, denn wir hatten Angst vor den zerberstend herumfliegenden Glassplittern. Beim Schlag auf das Fenster ging die Pfanne kaputt.
    Zum Glück hatte sich vorher ein Freund angemeldet, der uns besuchen wollte. Wir warteten also noch zwei Stunden auf ihn und konnten ihm durchs Küchenfenster zurufen, als er kam. Er versuchte zunächst in unsere Wohnung zu kommen, aber er bekam die Wohnungstür nicht auf (wir mussten sie immer zuschließen, da sie sonst einfach immer wieder aufging). Schließlich hat er dann den Schlüsseldienst angerufen. Der Schlüsseldienst hat sich zuerst geweigert, da unser Freund natürlich keinen Ausweis mit unserer Adresse vorzeigen konnte und seine Geschichte so absurd klang. Wir waren zu dem Zeitpunkt schon relativ angetrunken, zum Glück saßen wir ja in der Küche fest, und sie konnten uns auf dem Hausflur singen und kreischen hören. Das hat den Schlüsseldienst schließlich doch überzeugt.
    Hat auch über 200 € gekostet, aber unser Vermieter hat 100 € der Rechnung bezahlt. Ich finde, eigentlich hätte er alles zahlen sollen, immerhin war es ja ein Mangel an der Wohnung. Kann ja niemand ahnen, dass die blöde Türklinke kaputt ist! Repariert wurde es übrigens trotzdem nie, genauso wenig wie die Wohnungstür.

    1. Ahhhh! Endlich jemand, dem das auch passiert ist 😀 Aber mehr als gut, dass du nicht alleine warst – so klingt die Geschichte ja eigentlich richtig witzig!

  3. Solche Geschichten sind großartig! 😀 Das chaotischste, das mir mal passiert ist, war, als mein Freund und ich vor einigen Jahren durch Zufall völlig übermüdet durch Shanghai gestapft sind und fast einem Scam aufgesessen wären. Wir waren eigentlich von Bangkok zurück nach Frankfurt unterwegs, hatten aber zwischendurch zehn Stunden Aufenthalt in Shanghai. Darum war es uns auf dem ersten Flug sehr egal, dass wir beide nicht schlafen konnten – bei 10 Stunden Flughafen sollte das ja aufzuholen sein. In Shanghai angekommen wurden wir verdutzt angeschaut, was wir denn bitte 10 Stunden lang auf dem Flughafen wollen – und zack hatten wir jeder ein 24h-Visum im Pass und standen außerhalb des Flughafens. Wir holten umgerechnet 50 € vom Automaten ab, setzten uns in die Metro und rätselten, wo wir denn am besten aussteigen sollten – irgendwas im Zentrum wurde es, die Touri-Ecken haben wir versehentlich verfehlt. Über die Fotos lachen wir heute noch sehr, denn wir sehen beide genauso fertig aus, wie wir waren – und haben uns dort auch genauso bedröppelt verhalten. Nachdem die Challenge geschafft war, für ihn noch ein Paar Socken zu holen (Er hatte im Flieger keine an und nicht damit gerechnet, plötzlich in Shanghai zu stehen und Socken in Größe 45 zu brauchen. Größe 40 wurde es dann.), stolperten wir aus der Metrostation. Sofort wurden wir von drei jungen Leuten angesprochen, was wir denn machen und dass sie für eine Teezeremonie extra hier seien und voll Laune hätten, mit uns Tee zu trinken. „Cool, Tee!“ dachten wir und liefen mit. Unterwegs wurden wir so vollgequatscht und waren einfach so kaputt und mittlerweile auch hungrig, dass wir nicht so richtig wussten, wo es nun überhaupt hin geht – mir war also schon mulmig bevor wir in einem winzigen Raum landeten, in dem ein Tisch für genau fünf Leute gedeckt war. Mein müder Kopf spielte alle Horrorgeschichten durch und ich meldete zaghaft Unwohlsein an – schließlich wollte ich weder unhöflich sein, noch eine schöne Teezeremonie verpassen, aber hier war mir genau gar nichts mehr geheuer. Wir verständigten uns darauf, lieber doch nur zu zweit essen zu gehen und baten die drei, uns zu entschuldigen und vielleicht auch zu sagen, wie wir zurück zur Metro oder zum nächsten Imbiss gelangen. Das ging problemlos und ein paar Straßenecken weiter bekamen wir für umgerechnet 2 € unheimlich leckere Nudeln und Cola, bei denen wir uns immer noch wunderten, ob wir da grad einer ganz komischen Sache entgangen waren oder DAS Event unserer Reise verpasst haben, uns schämen und das nächste Mal doch All-Inclusive auf Mallorca buchen sollten. Schlauer wurden wir davon nicht. Ein paar Monate später erzählte uns ein Freund, dass ihm genau das in Shanghai auch passiert ist, nur, dass er den Tee getrunken hat – und anschließend noch gezwungen war, für etwa 40 € welchen mitzunehmen. Ob unsere Entscheidung richtig war, wissen wir aber bis heute nicht – denn von unserem Geld waren am Ende unseres Shanghai-Ausflugs noch 40 € übrig – die wir in Unmengen an Trockenfisch umgesetzt haben, der natürlich zuhause angekommen lange nicht mehr so cool war wie unterwegs.

    1. Krass, das habe ich tatsächlich noch nie gehört 😀 Es gibt schon merkwürdige Maschen! Sehr sympathisch fand ich gerade den Satz „uns schämen und das nächste Mal doch All-Inclusive auf Mallorca buchen sollten“ – wie oft ich mir das schon gedacht habe, wenn mir irgendwas Doofes passiert ist 😉 Danke fürs Teilen!

    2. Hi Maren,
      ausser der Erfahrung, Opfer des beliebtesten Betrugs in China zu werden, hast du nicht viel verpasst. Wenn dich Studentinnen auf der Strasse ansprechen und dich in ein Teahouse locken wollen, ist es eigentlich IMMER ein Betrug. Die Tea-Girls (ist ein fester Begriff in China) bestellen für dich was – natürlich das teuerste, da du Ausländer bist. Und am Ende hast du Tee für 200 Euro getrunken. Die Girls erhalten davon etwa 50 Prozent Provision. Allerdings sind die Mädels fast nur an den Orten unterwegs, die Touristen auf ihrem ersten Besuch ansteuern. In Peking ist das zum Beispiel der Tiananmen. Im Rest der Stadt bin ich eigentlich nie Tea-Girls begegnet. Aber an alle, die das jetzt mitlesen: In China wird man ständig von Einheimischen angesprochen. 99 Prozent sind neugierig oder wollen etwas Englisch üben. Den Betrug kann man recht leicht rausspüren, in dem man selber die Location vorschlägt. Zum Beispiel McDonalds. Da gibts garantiert keine Provisionen.
      Gruss,
      Oli

  4. Immer wieder schön wenn man nicht nur tolle Imressionen und Geschichten der wunderbaren Länder mit nach Hause nimmt, sondern auch noch einige lustige Storys, die man Abends in gemütlicher Runde das ein oder andere Mal gerne erzählt 😉
    Meine / Unsere Storys haben irgendwie alle mit UK zu tun 😉 Sei es England oder Irland…

    Früher war ich schon oft mit den Großeltern in England, welche dann auch glücklicherweise das Auto auf der falschen Seite fuhren – irgendwann kam dann aber der erste Urlaub alleine mit dem eigenen Auto… In der Hoffnung, mich nach der Ankunft in Dover direkt nach der Fähre an einige Autos anzuhängen um in deren Windschatten den Linksverkehr zu üben, fuhr ich extra etwas langsamer die Hafenstrassen entlang. Leider hatten die anderen Deutschen Touristen die gleiche Idee und noch ein paar Tricks mehr im Ärmel, so das ich mich auf einmal ganz vorne einer langen Autoschlange sah und alle durch die Kreisverkehre Dovers führte… 😉 Zum Glück ging alles gut aus 🙂

    Aber wie es in Südeengland manchmal so ist, gibt es enge Seitenstrassen, welche nur mit einem Auto passierbar sind.. Doof wenn einem da einer entgegen kommt. Noch blöder, wenn der direkt nach einer Kurve auftaucht und man Automatisch das Lenkrad nach rechts einschlägt um auszuweichen, so wie man es auch Zuhause machen würde… Ganz dumm, dass der linksfahrende gegenüber genau in die gleiche, seine richtige, Ausweichbucht einlenkt… Nach dem ersten Schreck konnten wir beide sehr darüber lachen, nachdem wieder nichts passiert ist – gut, bei ca. 10km/h kommt man auch schnell zum stehen 😉

    Ansonsten aber haben wir bisher noch nicht ganz so viele spannende Sachen erlebt, aber es werden ja noch einige Urlaube folgen 😉

    Liebe Grüsse

    Mattes

    1. Haha, Linksfahren ist auch immer wieder für Schreckmomente und viele Geschichten gut 😀 Als ich mit meinem Freund zusammen das erste Mal in GB war, haben wirs auch direkt geschafft, den linken Seitenspiegel zu zerdeppern. Passiert!

  5. Als ich mit meinem Freund auf einem Roadtrip in Südafrika unterwegs war, hatten wir auch ein Erlebnis, das nicht so spannend hätte sein müssen. Wir waren am Eastern Cape unterwegs, und die Straßen dort sind oft noch nicht mal geteert. Ein Arbeitskollege von mir hatte uns empfohlen, unbedingt Port St. Johns auf dem Weg nach Coffee Bay anzusehen. Der Weg über die Autobahn, der direkt nach Coffee Bay geführt hätte, dauerte 6 Stunden laut Google Maps, der Weg über die Landstraßen nach Port St. Johns und dann nach Coffee Bay 7 Stunden. Also dachten wir, dass diese eine Stunde echt kein großer Umweg ist und fuhren los. Irgendwann ging der Weg in Schotterpiste über. Und das, obwohl wir auf Google Maps extra gecheckt hatte, ob es Teerstraße gibt. In Port St. Johns angekommen (nicht besonders sehenswert!) stellten wir dann fest, dass es nach Coffee Bay offensichtlich auf der Schotterpiste weiterging. Aber zum Umdrehen war es viel zu spät und wir auch schon zu weit gekommen. Also fuhren wir im Schrittempo weiter mit unserem VW Golf und die Schlaglöcher wurden immer tiefer. Der Weg immer kleiner und es ging immer steiler bergauf. Außerdem wurde es auch noch dunkel. Alles, was wir passierten, waren kleine Dörfer mit Schaf- und Ziegenhirten. Wir mussten super vorsichtig fahren und trotzdem konnten wir nicht allen Schlaglöchern ausweichen. Wir hatten wirklich Panik, dass dem Golf auf dem Weg ein Rad abfallen würde, hier mittem im Nirgendwo. Kein Handyempfang, Menschen die kein Englisch sprechen und die nächste Autowerkstatt hunderte Kilometer entfernt. Der Golf hat es tatsächlich geschafft und nach 12 statt den vorhergesagten 7 Stunden waren wir dann auch endlich in Coffee Bay. Aber so einen spontanen Umweg würde ich wohl nicht mehr machen!

    Ich glaube übrigens, ich wäre bei deiner Türklinken-Geschichte in PANIK verfallen!! Ich geh nie wieder ohne Handy ins Bad 😀

    Liebe Grüße,
    Kathi

    1. Oh wow! Das klingt aber auch echt nach einer Schockmoment-Geschichte, da hätte ich definitiv auch so richtig Panik bekommen! Umso besser, dass ihr gut angekommen seid 🙂 Und ja, ich hatte auch richtig Panik, als ich eingesperrt war – ich bin da mittlerweile auch etwas vorsichtiger 😀

  6. Haha sehr gute Geschichten dabei 🙂 vor allem die im Regenwald gefällt mir sehr gut! Aber auch das mit der Klassengruppe 😀 sowas ähnlich ist mir in Thailand passiert, da hatte ich eine Nacht Safari gebucht, mit Guide und Abholen etc. Am Eingang der Nacht Safari (war einfach nur ein Zoo den man nachts besuchen konnte) wurden wir von unserem Sammeltaxi abgesetzt und ich wartete dann auf meinen Guide. Während der Wartezeit hatte ich aber total vergessen wie dieser aussieht, geschweigeden wie meine anderen Mitglieder der Gruppe aussahen. Als ich mir das Warten dann zu blöde wurde, bin ich einfach in den Zoo – ohne Eintrittskarte – und habe den Personal gesagt, ich suche meine Gruppe. Also haben sie mich reingelassen. Dann bin ich da rumgeirrt, habe tatsächlich meine Gruppe gesucht und als ich dachte ich finde sie, mich mit ihnen in der Warteschlange angestellt. Für was wusste ich nicht, aber ich vertraute meiner „Gruppe“. Als ich dann im Safari Fahrzeug saß und der Guide nur thailändisch sprach, war mir klar, dass ich falsch war und es gar nicht meine Gruppe war 😀 bin halt dann mal knallhart mit den Einheimischen mitgefahren und Tier-Thai Vokabeln gelernt… mehr oder weniger. Danach hat mich übrigens mein richtiger Guide gefunden, der sich totale Sorgen um mich gemacht hat xD voll süß. Ist auch so einer meiner liebsten Geschichten, weil ich als halb thai halt auch nicht aufgefallen bin bei den Einheimischen haha 😀

    Ein paar andere Missgeschicke habe ich in einer meiner Travel Stories aufgeschrieben: http://nimsajx.blogspot.de/2016/01/travel-stories-4-missgeschicke-und-wtf.html

    Zum Glück ging bis jetzt immer alles gut aus 🙂 sowohl bei dir als auch bei mir!
    Schönes Wochenende dir noch <3

    1. Hahaha suuper! 😀 Das ist doch mal wirklich Eintauchen in die entsprechende Kultur 😉 Ich geh gleich mal bei dir lesen!

  7. Ohhh na da kann ich auch ein wenig berichten 😀 Mein erster Flug der weiter weg ging, dann gleich Neuseeland! Ich mit meiner riesen Flugangst, die jedes mal anfängt zu heulen bei Start und Landung, jawoll! Auf jeden Fall ging es gut los, eigentlich wollten wir nach Abu Dhabi, Zwischenstopp und so. War zu schlechtes Wetter, also in Dubai landen. Alles klar. In Dubai mussten wir betankt werden und so saßen wir dort 2 bis 3 Stunden in der übelsten Hitze 😀 Spannend wars nicht gerade. Also wieder nach Abu Dhabi. Schonmal einen Start und eine Landung, die ich definitiv nicht gebraucht hätte. Längster Flug stand an von Abu Dhabi nach Melbourne. Ging alles gut, aber genau ab der Hälfte des Fluges bekam das Kind hinter uns, was vielleicht 2 war(?) Herzrhythmusstörungen. Es erbrach sich und mit jedem Herzschlag zuckte der ganze Körper mit und es war ohnmächtig. Ja es wurde in der Durchsage nach einem Arzt gefragt, aber mehr als starren konnte dann doch keiner so wirklich. Wir hatten mit totale Panik und Sorge ums Kind, aber nenne mich herzlos, gleichzeitig waren wir auch genervt, warum genau bei uns?! Es roch nach Kotze dauerhaft, mindestens 10 Leute versammelten sich bei uns, unsere Sitze wurden dauerhaft getreten und nachdem ich auf dem Klo war, hat sich einfach wer anders bei mir hingesetzt, alles klar. Schlaf? Ha .. ha .. als ob. Wir haben dann wieder eine Notlandung gemacht, diesmal in Perth dann. Dafür dass es den Eltern auch so wichtig war ins Krankenhaus zu kommen, haben sie sich beim Ausstieg sehr viel Zeit gelassen und es musste noch 2 Stunden lang das Gepäck gesucht werden, äh .. okay? Also starteten wir wieder, mittlerweile hatte ich schon ne halbe Leck mich Stimmung entwickelt. Ich muss also nur müde genug sein um keine Panik zu bekommen! Dank dem Gepäckgesuche kamen wir zu spät in Melbourne an und verpassten unseren Flug nach Neuseeland. Es wurde sich aber alles drum gekümmert und wir fragten 3000x nach ob unser Gepäck auch ankommen würde und man sich auch drum kümmert. Es wurde uns versichert, dass sich wirklich auch darum gekümmert wird. Dann kamen wir also auf dem 2 Stunden Flug nach Neuseeland mal zum Schlafen, na wow! Angekommen, ja du kannst es vielleicht ahnen .. unsere Namen wurden aufgerufen. Das Gepäck befindet sich noch in Melbourne. A L T E R. Ein Glück waren wir so müde, sonst wären wir wohl richtig ausgerastet. Man gab uns ein „Notfall Kit“ mit einer Zahnbürste Deo und einem weißen Tshirt in XXL. Alles klar, das doch ein Scherz oder? Nope war es nicht. Vor allem weißt du ja, wie man sich auf Langstreckenflüge kleidet. Damit durften wir noch 3-4 Tage rumrennen, bis endlich unser Gepäck ankam. War nicht unbedingt der geilste Start fürs Work & Travel Abenteuer, aber wir haben was zum erzählen. Oh man 😀 Und in Neuseeland ist uns auch noch genug passiert, aber das reicht wohl erst mal 😀

  8. Haha, da sind tolle Geschichten dabei. Ich finde es überaus sympathisch zu lesen, wenn nicht immer alles glatt läuft und das sind ja im Nachhinein auch oft die lustigsten Erinnerungen 🙂 !

    Mein echter Alptraum war die Toilette in der Wohnung meiner Vermieterin in Kopenhagen (ich wohnte dort für ein paar Wochen als Untermieter). Sie war ziemlich schmuddelig, extrem alt, hatte eine sehr schwache Wasserspülung und einen Hang zur Verstopfung. Eines abends verstopfte sie mir SO RICHTIG. Nichts half. „Normalerweise“ musste man das Wasser nur bis zum Rand stauen und dann entleerte sich die Toilette mit einem großen Schwall von selbst. Nun aber stieg das Wasser über die Brille und drohte das Badezimmer zu Fluten. Es war die einzige Toilette im Haus. Nebenan in der Wohnküche waren lauter Gäste der Vermieterin und sehr bald würde jemand das Örtchen aufsuchen. Ich war total in Panik, täuschte vor zur Duschen und schloss mich im Bad ein … und ja, nach einer halben Stunde hatte ich das Drama behoben, aber die Details möchte ich jedem ersparen :o))!!!

  9. Da fällt mir spontan der Moment ein, in dem ich in völliger Dunkelheit im Grand Canyon fast geheult habe vor Überforderung und Schmerzen und ebenfalls sowas wie „Fuuuuuuck! So eine Scheiße machen wir nie wieder. Ab sofort nur noch schön All Inclusive in der Türkei, den ganzen Tag vollfressen und pennen. Also wenn wir das hier überleben… :/“ gebrüllt habe. Christians Reaktion darauf: Keine. Er war zu diesem Zeitpunkt schon völlig apathisch 😀 Das war der Tag, an dem wir verschissene 34km durch den Canyon zu den Havasu Falls und zurück gelaufen sind. Geplant war ursprünglich die Hälfte der Strecke, von der wir angenommen hatten, dass sie etwa 10km lang ist (Meilen….Kilometer…haben wir irgendwie durcheinandergehauen). Passiert ist das, weil es der dicken Indianer-Omi ziemlich wurscht war, was auf ihrer eigenen Website stand und sie uns mit einem simplen „No. You can’t go down with the helicopter if you don’t have a permit. You have to walk“ abserviert hat (was laut ihr übrigens höchstens 3-4 Stunden dauern sollte. Wenn man ein Pferd oder Maultier ist, kommt das sicher hin. Wenn man kein Pferd/Maultier ist, eher nicht). Tja, und dann standen wir da mitten im Canyon, bereits seit 16 Stunden wach, noch locker 3 Stunden Fußmarsch und weitere 3-4 Stunden Autofahrt vor uns, und bereits völlig am Ende unserer Kräfte als es dunkel wurde. Die letzten Menschen hatten wir übrigens unten bei den Wasserfällen gesehen, der Handyempfang war im Umkreis von 200km tot und das Wasser ging langsam zu Ende. In meinem Kopf habe ich schonmal durchgespielt wie das wohl sein würde, wenn einer von uns nach einer Verletzung (eine ziemlich reale Bedrohung, wenn man sich ohne wirkliche Kontrolle über den schmerzenden Körper in der Dunkelheit über Geröll und an Abhängen entlang bewegt) von Hyänen oder Geparden gefressen würde.
    Well….wir haben es offensichtlich raus geschafft ohne gefressen zu werden 😉 Wandern waren wir seitdem trotzdem noch nicht wieder – ich bekomme spontan Phantomschmerzen beim Gedanken daran.

    Aber generell gibt es echt häufig Momente, in denen einer von uns beiden rumflucht, ob wir bitteschön nicht einfach mal wie normale Leute zwei Wochen am Hotelpool abschimmeln und ethisch fragwürdige Dinge wie Delfinschwimmen in Sea World machen können. Immer dieser Kack hier. So richtig, richtig schiefgegangen ist noch nie etwas, aber das Chaos regiert durchaus. Die Krönung war, als Christian die Fernbedienung unserer Drohne im Motel vergessen hat – aufgefallen ist uns das spät abends 200km weiter im nächsten Motel und mit Abflug auf die Bahamas in 7 Stunden. Nice. Ich habe noch nie jemanden so intensiv und ausdauernd bettelnd auf Englisch am Telefon zugequatscht wie den Nachtportier des Motels. Aber es hat geholfen, wir sind am nächsten Morgen völlig übermüdet, aber mit Fernbedienung auf die Bahamas geflogen. Ha!

  10. Ich mache ein Gebot für die Filmrechte von „Eingesperrt in Berlin“. Das ist ja nahezu episch erzählt! Wenigstens musstest du dir selbst keine Körp… nein,ich spoilere den Plot jetzt nicht, jeder möge den Film „127 hours“ selbst vor dem Besuch in Canyonlands, Utah sehen. Reisegeschichten der anderen Art, die locker als gruseliges Halloween-Special verfilmt werden könnten.

    Mehr davon, bitte, danke! 😉

    1. Dankeschön! 😀 Ich hoffe ja, es gibt nicht so viel mehr Geschichten – zumindest nicht so krass wie diese, darauf kann ich gut verzichten 😉 Aber sollte mir wieder etwas zustoßen, wird es sofort geteilt – irgendetwas Gutes muss das ja haben, und wenn es die Möglichkeit ist, andere zu unterhalten…

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