Lieblingsfotos 2016

Meine Lieblingsfotos 2016/1

Halbjährlich grüßt das Murmeltier – oder, besser gesagt, die Blogparade von Michael vom Blog Erkunde die Welt. In der ruft er die Blogger-Welt dazu auf, ihre schönsten Fotos der vergangenen sechs Monate noch einmal zu präsentieren. Die waren bei mir ganz schön ereignisreich, nicht nur, aber vor allem, weil ich sie in fünf Ländern auf drei Kontinenten verbracht habe – Umzüge, Abschiede, Wiedersehen haben einige psychische Kerben hinterlassen, und kurz gesagt ist das auch der Grund dafür, dass mein letzter Blogartikel bereits mehr als drei Wochen zurückliegt. Quito hat mich nämlich nicht nur als Stadt verzaubert, sondern ich habe dort auch so einige wirklich wunderbare Menschen kennen gelernt, die ich in nächster Zeit irrsinnig vermissen werde. Zum Glück gibt’s dafür eine Lösung – sparen, sparen, sparen, und nächstes Jahr zurückkommen!

Nun aber thematisch zurück zur Foto-Blogparade. Ich habe bereits letztes und vorletztes Halbjahr meine Lieblingsfotos präsentiert und auch, wenn ich vorher jedes Mal Stunden brauche, um mich für die Bilder zu entscheiden: Ich mag die kurze Übersicht über die jeweiligen sechs Monate. Denn die Fotos sind ja nicht nur schön, sondern sie stellen auch eine Zusammenfassung dar über die Reisen, die ich unternommen habe, über die Dinge, die ich erlebt habe und über alles, was mir zu dem Zeitpunkt eben gefallen hat. Noch dazu kann ich selbst beobachten, wie sich mein fotografischer Blick verschiebt und wie ich mich möglicherweise fotografisch weiterentwickle. Und zuletzt habe ich die Möglichkeit, hier auf dem Blog ein paar Bilder zu präsentieren, die anderweitig vielleicht in den Weiten meiner Festplatte versauern würden. Diesmal kann ich euch mit einigen Bildern hoffentlich auch Lust auf zukünftige Artikel machen – denn da warten noch so einige auf Veröffentlichung!

Michael hat wie jedes Mal sechs unterschiedliche Kategorien festgelegt, die ich wie jedes Mal etwas abgeändert habe. Diese und ein absolutes Lieblingsbild führen zu sieben Lieblingsbildern aus dem letzten Halbjahr – jedes natürlich inklusive einer kurzen Geschichte. Viel Spaß!

Bunt

beijing-lampion

Ja, ich gebe zu: Dieses Bild habt ihr, wenn ihr meinen Blog schon eine Weile lest, definitiv schon gesehen, so oft, wie ich es verwendet habe. Und trotzdem, und trotz seiner Einfachheit, bleibt es eins meiner Lieblingsfotos aus China. Ich mag die verschiedenen Farben und Strukturen und wenn ich das Bild sehe, fühle ich mich direkt zurückerinnert ans nächtliche Beijing. An unserem ersten Abend haben Eva, Stefan und ich damals noch trotz vielen vielen Stunden ohne Schlaf und dem Jetlag des Todes noch einmal unsere (Kamera-)Sachen eingepackt und sind zu einem Markt gefahren. Mitten in der geschäftigen Einkaufszone, direkt neben riesigen Leuchtreklamen und internationalen Modeketten, wurden dann gebratene Seepferdchen und Heuschrecken am Spieß verkauft, neben Bubble Tea und goldenen Winkekatzen. Wir waren mitten drin in dem China, das unsere Klischees bestätigte, alles war bunt und laut und voll, und das Fotografieren machte zwischen roten Lampions und rauchenden Woks so viel Spaß wie seit Langem nicht mehr. Mein Bild vermittelt nur einen minimalen Eindruck von all dem und wirft mich doch wieder mitten hinein.

Tierisch

London St. James Park

Ich bin selbst verwundert, aber diesmal hatte ich in dieser Kategorie definitiv am meisten Auswahl. Von Affen in China über Alpakas, Vögel, Pferde, Kühe, Schweine, Hunde, Schafe und Fische in Ecuador könnte ich hier einen halben Zoo einstellen. Und doch ist dieses kleine Kerlchen, das ich im St. James‘ Park in London portraitiert habe, mein absoluter Liebling in der Sammlung. Hauptsächlich aus dem Grund, dass ich jedes Mal wieder quietschen könnte, weil er (oder sie?) so lässig und erwartungsvoll am Zaun hängt. Da die Viecher sehr schnell sein können, war das Foto noch dazu ein absoluter Glückstreffer – für das nicht mal Lock-Nüsse nötig waren.

Licht

Shaolin Kloster

Obwohl ich fotografisch gesehen sonst am liebsten „mit Licht male“, sind dieses Jahr nicht so viele Bilder entstanden, in denen Licht die Hauptrolle spielte. Ich habe ein paar Sonnenuntergänge am Strand, ein paar Schatten von Palmblättern, ein paar spannend beleuchtete Wolkenformationen in den Bergen – aber nichts Weltbewegendes. Daher habe ich ganz individuell ein Bild ausgewählt, das vermutlich die meisten nicht vom Hocker hauen wird. Ich selbst habe in den Räucherstäbchen, die in chinesischen Tempeln in entsprechende Gefäße gesteckt werden, jedoch ein wunderschönes Fotomotiv gefunden. Steht das Licht gerade richtig, kann man auf dem Bild die kleinen Rauchsäulen erkennen, was dem Foto meiner Meinung nach eine ganz wunderbare Wirkung verleiht und eine ganz besondere, irgendwie mystische und ruhige Stimmung überträgt.

Fahrzeug

Puerto Lopez Ecuador

Auch in dieser Kategorie hatte ich große Auswahl: Von Motor- und Fahrrädern in China über die verschiedensten Bootstypen in Ecuador bis hin zu Oldtimern in den Straßen peruanischer Kleinstädte. Besonders gut gefällt mir jedoch dieses Bild hier aus dem wunderbaren Fischerdorf Puerto López an der Küste von Ecuador. Dort zu fotografieren war etwas sehr Besonderes für mich: Nachdem ich für zwei Monate damit leben musste, dass ich beinahe mit der Mistgabel aus dem Dorf gejagt wurde, wenn ich meine Kamera auf Menschen richtete, sprangen mir plötzlich spontan Leute ins Bild und posierten extra für mich. So macht ein Kameraausflug Spaß – und noch mehr, wenn man mit Motiven wie oben die Ruhe und Gelassenheit eines Ortes einfangen kann. Mehr möchte ich an dieser Stelle zu Puerto López gar nicht verraten, denn es wird bald mehr Bilder und vor allem Texte zu lesen geben. Seid gespannt!

Natur

Antisana Ecuador

Nach drei Foto-Blogparaden kann ich sagen: Die Kategorie „Natur“ bringt mich jedes Mal ins Schwitzen. Bei so vielen Natur-Bildern, wie bei mir jedes Halbjahr entstehen, kann man eigentlich nur noch die Augen zumachen und auf irgendeines zeigen. Nun ja – es wurde dieses hier. Es mag kein perfektes Foto sein, eher im Gegenteil vermutlich, aber ich mag die Erinnerung an den wunderbaren Ausblick in der Nähe des Antisana-Vulkans bei Quito. Wenn die Wolken so tief hängen, dass man von oben darauf gucken kann, da bleibt mir regelmäßig die Spucke weg. Und wenn ich daran denke, dass ich das in Quito mindestens wöchentlich beobachten konnte – und jetzt erst mal für lange lange Zeit nicht mehr, könnte ich sofort anfangen zu weinen.

Stadtleben

Straßenleben Quito

Wenn es schon die Kategorie Natur gibt, brauche ich auch die Kategorie Stadt – noch dazu, wenn ich drei der letzten sechs Monate im wunderschönen Quito verbracht habe. Und weil Sehenswürdigkeiten-Fotos langweilig sind, bekommt ihr lieber diese bunte Straßen-Wirrwarr-Szene vorgesetzt.

Mein absolutes Lieblingsfoto

Yuntai China

Schwierig, schwierig – wie immer. Ich hätte ja keines ausgewählt, oder gleich zwanzig, aber dann wäre ich vermutlich von der Blogparade disqualifiziert worden. Also bitte – ein Foto, das ich, wie ich fürchte, bereits mehrmals veröffentlicht habe. Trotzdem gefällt es mir immer noch sehr gut. Und es ist ein Beispiel dafür, dass die besten Bilder nicht immer bei Sonnenschein entstehen.

Wie immer sind all meine Lieblingsbilder völlig subjektiv ausgesucht. Ich habe nicht einmal die Fotos gewählt, die ich selbst für am gelungensten halte, sondern einfach Bilder, die mir gefallen und die mich an schöne Momente erinnern. Ich bin überzeugt davon, dass jeder, dem ich meine Festplatte gereicht hätte, völlig andere Bilder hervorgezaubert hätte – und das ist ja auch ganz gut und spannend so, oder?

Daher kommt meine Frage an euch nun vermutlich nicht überraschend: Welches Bild hat euch am besten gefallen – aus diesem Beitrag oder aus allen Beiträgen aus der letzten Zeit? Ich freu mich riesig über deine Meinung in den Kommentaren!

17 Gedanken zu “Meine Lieblingsfotos 2016/1”

  1. Ereignisreich waren meine letzten sechs Monate auch – selbst wenn ich bei 3 Kontinenten mit 5 Ländern nicht mithalten kann. Aber Abitur, 18 werden, Urlaub allein, Wohnungssuche, Blogumzug, arbeiten und all dieses Zeug haben mich doch auch nicht so viel faulenzen lassen 😉

    Diese Blogparade ist wirklich wundervoll! Ich schaue deine Favoriten nämlich jedes Mal richtig gerne an, denn du triffst da jedes Mal eine wunderbare Auswahl 🙂
    Das Eichhörnchen ist einfach nur genial! In dieser Kategorie hätte ich auch viel Auswahl, wenn ich mal suchen würde. Allerdings wären da bei mit nur Ziegen, Kaninchen, Meerschweinchen und Hühner – achja, und die Tiere aus dem Wildtierpark.
    Und auch das Räucherstäbchen hast du toll gewählt. Sowas hätte ich beim Thema Licht nicht erwartet, obwohl ich es immer toll finde, wenn das Licht Rauch oder Nebel hervorhebt 🙂

    Sehenswürdigkeiten finde ich übrigens auch wesentlich weniger spannend, als die Menschen, die sich in den Städten aufhalten. Ich könnte sicher problemlos zwei Stunden auf einer Bank sitzen und nur Leute beobachten, aber schon nach 10 Minuten wäre mir ein Gebäude zu langweilig – egal, wie prunkvoll oder kunstvoll es auch ist.

    Dein Lieblingsbild gefällt mir auch richtig gut, gerade weil die Sonne nicht scheint. Immer nur Schönwetterfotografie ist nicht so mein Fall.

    Wenn ich meine Festplatte durchsuchen würde, würde ich auch nicht die aus fotografischer Sicht gelungenen Bilder wählen, sondern die, mit denen ich Erinnerungen verknüpfe!

    Also mein Favorit aus deinem Beitrag sind die Räucherstäbchen und auf die kommenden Blogposts bin ich dann jetzt mehr als gespannt! 😉

    Liebe Grüße

    1. Wow, das klingt sehr spannend bei dir 🙂 Und geht bestimmt noch spannend weiter in den nächsten sechs Monaten!
      Vielen Dank für deinen lieben Kommentar und das Lob für meine Fotos!

  2. Hallo Ariane,
    ich mag das Stadtbild am meisten, weil ich Gewusel-Leben-Bilder immer mag. Die Naturaufnahmen sind aber schon auch toll und dein Lieblingsbild auch… klar, dass die Entscheidung da schwerfiel!
    Klar wirst du deine Freunde aus Quito vermissen, aber ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass der Kontakt mit den wichtigsten Menschen immer bleibt, auch wenn man sich mal Jahre nicht sieht. Wenn man eine wirkliche Verbindung hat, ist es nicht wichtig, wie oft man sich sieht. Eine meiner besten Freundinnen lebt und kommt aus La Paz – über WhatsApp ist der Kontakt mittlerweile eher leichter als noch vor Jahren, und trotzdem haben wir es geschafft. Oder ein paar Freunde in Thailand, die auch immer da sind und mit denen es bei einem Wiedersehen nach einigen Jahren so ist, als wären keine 5 Minuten seit dem letzten Mal vergangen. Also nicht vermissen, sondern lieber über neugefundene Schätze freuen!
    Anne

    1. Vielen Dank! 🙂
      Ich weiß nicht, ich finde das Kontakthalten immer ein bisschen schwer. Aber das Schöne ist: Wenn man sich wiedersieht, ist es nach Minuten so wie früher, das merke ich gerade hier in Lima mit Freunden, die ich seit 4 Jahren nicht gesehen habe 🙂

  3. Liebe Ariane,
    da ich auch bei der Fotoparade mitgemacht habe, kann ich gut nachvollziehen, dass dir die Auswahl nicht leicht gefallen ist. Und dabei habe ich in den ersten Monaten des Jahres längst nicht so viel gesehen und erlebt wie du. Du hast es trotzdem geschafft, eine schöne Auswahl zu treffen und am meisten mag ich dein Licht- und das Lieblingsfoto, weil beide so viel Ruhe ausstrahlen. Das Eichhörnchen ist auch toll, wie es da so lässig am Zaun hängt. Insgesamt ein sehr schöner Beitrag!
    Liebe Grüße
    Lu

  4. Wow, schöne Fotos und natürlich lassen die dazugehörigen Geschichten die Fotos noch lebendiger erscheinen.
    Bin schon selber gespannt auf Quito. Werde da zwar nicht in meinem Auslandsjahr wohnen aber zumindestens dort landen.
    LG Carina

  5. Liebe Ariane, eine schöne Auswahl hast du da zusammen gestellt. Der verschmitze Blick des Einhörnchens gefallen mir besonders gut. Aber auch dein Licht-Bild oder der Fischer im Boot können da durchaus mithalten. Und yes, meine schönsten Fotos entstehen auch nicht unbedingt bei Sonnenschein.
    Liebe Grüße Kirsten

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