Das Reisen und ich – Fragen und Antworten

Es ist wieder so weit: heldenwetter wurde beim „Liebster Award“ getagged und das inzwischen sogar dreimal. So hat sich ein riesiger Haufen Fragen an mich angesammelt und da viele davon richtig spannend sind, habe ich nun einen Sammelpost daraus gebastelt. Ich hoffe sehr, du hast Spaß daran, dir meine Antworten durchzulesen. Taggen werde ich niemanden, aber du darfst dir selbstverständlich gerne die eine oder andere Frage mitnehmen und dich inspirieren lassen! Oder du schreibst mir einen Kommentar, was du ganz anders machst oder was du ganz anders siehst als ich… Ich würde mich freuen!

Vielen Dank übrigens an Anja von stadtlandlos, Teresa von Teresas Journal und Etienne von VietmoK fürs Nominieren! Zu den Fragen gibts ein paar Teaser-Fotos aus Hamburg, wo ich das vorletzte Wochenende verbracht habe. Nach meiner Hausarbeitsabgabe, die hoffentlich bald und ohne durchgearbeitete Nächte von statten gehen wird, gibts auch endlich die Artikel dazu. Freut euch schon mal drauf! Es gibt diesmal sogar etwas ganz Neues, ein Video nämlich! Und ich habe, wie ihr auch in diesem Artikel seht, ein bisschen mit Animationen experimentiert…

Die Bucket List

Welches Reiseziel möchtest du in deinem Leben unbedingt noch sehen und erleben?
Uff, ich glaube, das ist eine Frage, die man einer Reisebloggerin niemals stellen darf – es sei denn, man hat Zeit und Lust auf stundenlanges Schwärmen, fünfseitige Listen und ein gefährliches Glitzern in den Augen. Ich hab ja auf dem Blog schon mal eine Bucket List veröffentlicht. All meine Pläne, Träume und Wünsche auf ein Ziel herunterzubrechen, wäre wirklich schwierig. Ich möchte unbedingt einmal den Himalaya sehen, in Skandinavien oder Alaska die Natur bewundern, Fotos von Reis-Terrassen und einsamen Highways machen und die Kultur im Iran erleben. Doch ein Kontinent ist natürlich ganz tief in meinem Herzen, und das ist Lateinamerika. Nach meinem Jahr in Peru ist mein Interesse nur gestiegen und ich habe einfach das innerliche unruhige Gefühl, mit diesem Teil der Welt noch nicht „fertig“ zu sein. Ich möchte touristisch unerschlossene Bereiche der Anden bereisen, Peru noch besser kennen lernen, einen Roadtrip durch Kuba machen, mich von der Natur in Chile und Argentinien begeistern lassen… Und ich weiß, all das werde ich lieben!

Wenn du jetzt ein Ticket frei hättest, wo würdest du hin wollen? Warum?
Momentan habe ich drei große Ziele im Kopf, für die mir als Studentin ganz einfach das Geld fehlt: Kuba, China und der Iran. Kuba ist wohl das, was als erstes „in Angriff genommen“ wird, wenn ich mal ein bisschen gespart habe oder mein eigenes Geld verdiene – und wäre auch das Ziel, das ich wählen würde, wenn ich ein Ticket frei hätte. Seitdem ich im letzten Schuljahr meine Seminarfacharbeit darüber geschrieben habe, hat mich das Land nicht mehr losgelassen und ich möchte es endlich mal live erleben. Noch dazu fühlt sich eine Reise dorthin für mich irgendwie machbar an, denn ich spreche die Sprache und kenne mich zumindest theoretisch mit dem Land aus. Über den Iran habe ich in letzter Zeit so viel gelesen und gehört, außerdem belege ich in der Uni gerade ein Seminar über schiitischen Islam – auch hier möchte ich nach so viel theoretischem Input mal vor Ort sein. Letztendlich begeistern mich in China einfach die Landschaften. Ich hab mir auch fest vorgenommen, in näherer Zukunft ein paar Worte Chinesisch zu lernen – dann fehlen nur noch die Finanzen 😉

Was ist dein größter Traum?
Ich glaube, ich habs hier schon mal gestanden: Von Geo oder National Geographic entdeckt zu werden und dann als Reise- und Dokumentarfotografin um die Welt zu reisen. Nun ja, unrealistisch, aber träumen darf man ja wohl…

Gibt es etwas, was du schon immer mal tun wolltest, dich bis jetzt aber noch nicht getraut hast?
Ja, definitiv! Und zwar eine Langzeitwanderung, so richtig mit draußen übernachten und allem drum und dran. Aber ich arbeite daran, mich nach und nach mit dem Gedanken anzufreunden…

Welche Reiseziele meidest du grundsätzlich oder würdest du überall hinreisen?
Ich würde nicht überall hinreisen. Viele Orte auf der Welt sind einfach gefährlich und eine Reise dorthin wäre schlichtweg leichtsinnig. Noch dazu muss man meiner Meinung nach auch nicht überall hin und alles gesehen haben. Lieber wenige Orte richtig kennen lernen als in jeder Stadt der Welt nur einen Tag verbringen!

Dieses oder jenes?

Welcher Reisetyp bist du? Magst du eher ein entspannten Strandurlaub oder Abenteuer?

Strandurlaub geht für mich gar nicht, da bin ich schon nach einem halben Tag total gelangweilt. Noch dazu hat meine Haut ungefähr den Sonnen-Eigenschutz eines Vampirs – ohne Schatten gehe ich also nach wenigen Minuten quasi in Flammen auf. Abenteuer in Form von ständiger Bespaßung durch Rafting-Touren und Mountainbike-Abfahrten wäre für mich Angsthase auch nichts. Ich hab gern eine gute Mischung aus dem Besuch von Städten und Wanderungen und Ausflügen in die Natur. Wenn ich in einer Stadt unterwegs bin, müssen nicht alle Sehenswürdigkeiten abgeklappert werden. Ich gucke mir gern etwas Spannendes an, aber ich sitze auch gerne irgendwo im Park und lese oder schreibe oder gehe einfach ganz ohne Plan spazieren. Und natürlich liebe ich es, zu fotografieren – das treibt mich auf der Suche nach spannenden Motiven auch oft in touristisch weniger erschlossene Stadtteile. Als Fotografin hat man überall etwas zu sehen und immer eine Beschäftigung! Wenn ich alleine reise, sitze ich dann übrigens auch mal eine halbe Stunde lang auf einer Bank und warte auf das perfekte Licht oder den perfekten Moment für ein Foto…

Bed & Breakfast oder All-Inclusive?
Diese Frage stellt sich bei mir normalerweise nicht, weil ich meistens per Couchsurfing oder Airbnb übernachte. Aber mit All-Inclusive könnte man mich wohl jagen – im Urlaub möchte ich doch das Essen des jeweiligen Landes oder der jeweiligen Region entdecken und kein fieses internationales Hotelessen vorgesetzt bekommen!

Was ist dein bevorzugtes Transportmittel? Flugzeug, Auto, Bahn, Bus oder doch das Fahrrad?
Schwierige Frage. Im Alltag gehe ich eigentlich immer zu Fuß, ich nutze kaum öffentliche Verkehrsmittel. Wenn etwas weiter weg ist und ich nicht genug Zeit zum Laufen habe, hole ich mein Fahrrad aus dem Keller. Auf Reisen fahre ich eigentlich am liebsten Bahn, denn es ist entspannt, geht schnell, man kann während der Fahrt lesen oder schreiben und umweltfreundlich ist es noch dazu. Doch leider sind die Preise der Deutschen Bahn oft so abartig teuer, dass ich auf Busse oder Mitfahrgelegenheiten ausweichen muss. Wenn ich mit meinem Freund verreise, fahren wir auch oft mit seinem Auto und teilen uns die Spritkosten mit Mitfahrern. Das ist praktisch, wir sind flexibel und günstig ist es noch dazu. Für längere Strecken und über Kontinente hinweg ist allerdings natürlich das Flugzeug oft mehr oder weniger die einzige Möglichkeit.

Bist du eher ein Wellen-Liebhaber oder doch Poolplanscher?
Weder noch. Ich bin die, die mit der Kamera am Strand herumläuft und maximal die Füße ins Wasser hält 😉 Wobei, wenn es wirklich heiß ist, würde ich mich vielleicht ganz kurz zum Abkühlen in die Fluten wagen. Und dann natürlich lieber ins Meer oder in einen See als in einen langweiligen Pool. So allgemein kann ich aber Strand- und Badetagen wenig abgewinnen.

Party machen oder entspannt auf der Couch liegen?
So pauschal kann man das doch irgendwie schlecht beantworten. Schaut man sich meine Abendplanung der letzten drei Monate an, so gleichen sich allerdings „entspannt auf der Couch liegen“ bzw. mit Freunden in einer Bar sitzen und „bis spät arbeitend am Laptop sitzen“ ungefähr aus, feiern war ich dagegen vielleicht zwei- oder dreimal 😉 Aber wenn es wieder Sommer ist, ich ein bisschen mehr Zeit habe und tatsächlich auch mal ausschlafen kann, muss ich auch mal wieder losziehen! Irgendwie ist es ja doch komisch – ich muss mich immer überwinden, abends nochmal rauszugehen, aber letztendlich wird es ja trotzdem immer lustig. Geht es euch da auch so?

Bist du lieber alleine oder im Team unterwegs? Warum?
Ich verreise nicht gerne mit mehreren Leuten, da das Reisen so oft unnötig kompliziert wird – einer will dies, eine andere jenes, und am Ende diskutiert man mehr, als dass man die Zeit genießt. Noch dazu brauche ich einfach Zeit für mich und die habe ich nicht, wenn ich mit einer großen Gruppe unterwegs bin. Das stresst mich dann zu sehr. Am liebsten verreise ich zu zweit mit meinem Freund oder alleine – beides hat Vor- und Nachteile.

Was ist das erste, was du tust, wenn du an einem Urlaubsziel angekommen bist?
Kommt wohl darauf an, wie ich dorthin gekommen bin. Meistens brauche ich nach der Anreise erst mal ein bisschen Entspannung in der jeweiligen Unterkunft. Danach würde ich aber loslegen und mit einem kurzen Spaziergang die Gegend erkunden. Oder beim Couchsurfing ein bisschen mit dem jeweiligen Host quatschen und die nächsten Tage planen.

Stress und Entspannungsmomente

Was entspannt dich am meisten?
Zeit für mich selbst oder mit meinem Freund. Am liebsten sind mir die Momente, die ganz mir bzw. uns gehören, in denen also nichts anderes mehr im Raum steht. In denen nicht eigentlich die Hausarbeit fertig werden sollte, in denen nicht noch der Blogartikel für morgen geschrieben werden müsste… Was dann getan wird, ist eigentlich zweitrangig. Ob ich mit dem Besten irgendwo hinfahre, eine Wanderung mache oder auf dem Sofa liege, oder alleine spazieren gehe, lese oder am Laptop sitze, ist ziemlich egal. Hauptsache, ich mache es im Hier und Jetzt – und ich mache das, was ich will, das, worauf ich gerade Lust habe.

Was verbindest du mit Packen – Stress oder doch eher Vorfreude auf die Reise bzw. Zuhause?
Ich glaube, bei mir überwiegt da der Stress. Ich habe immer das Gefühl, etwas vergessen zu haben, Angst, den Zug zu verpassen und so weiter… Die wirkliche Vorfreude setzt bei mir dann erst ein, wenn ich angekommen bin.

Welche Empfehlung würdest du jemanden geben, der sich nicht traut zu reisen?
Vielleicht ist es anfangs sinnvoll, anfangs erst mal in die Nähe zu reisen, so dass man immer die Möglichkeit hat, im Zweifelsfall schnell zurückzureisen. Außerdem sollte man vielleicht erst mal in Ländern bleiben, in denen man die Sprache spricht, also gut kommunizieren kann. Ich denke, man muss eine grundsätzliche Erfahrung machen, dann ist alle Angst vergessen: Menschen sind grundsätzlich nett und hilfsbereit und eigentlich geht am Ende immer alles gut aus. Es ist wichtig, mal schlechte Erfahrungen zu machen, um zu merken, dass letztendlich doch alles gut wird.

Erinnerungen und Herzensorte

Für welche Metropole schlägt dein Herz?
Gerade ist das ganz klar: für Lissabon! Ich hoffe sehr, dass ich nächstes Jahr dort für ein halbes Jahr leben kann, drückt mir die Daumen!

Hast du einen DIY-Tipp zur Aufwertung von Urlaubsmitbringseln?
Generell wäre es wahrscheinlich sinnvoll, einfach Dinge zu kaufen, von denen man schon weiß, dass man sie irgendwie gebrauchen oder zumindest irgendwo hübsch hinstellen kann. Aber sonst – aus Papier lässt sich ganz viel Tolles machen. Ich persönlich kaufe selten Souvenirs, sammle aber dafür umso mehr Stadtpläne, schöne Prospekte oder kostenlose Postkarten. Die lassen sich durch einen schönen Rahmen veredeln und irgendwo aufhängen oder hinstellen, oder man nutzt sie, um etwas daraus zu basteln, zum Beispiel meine DIY-Schmuckaufhängung oder meine DIY-Reisekarte. Aus alten Prospekten kann man auch Briefumschläge oder Geschenk- bzw. Aufbewahrungsdosen falten oder das Ganze laminieren und ein Mäppchen oder Täschchen daraus nähen. Ihr könnt ja auch mal bei Pinterest vorbeischauen, da sammle ich in einem Board Upcycling-Ideen und in einem anderen Interior-Inspirationen.

Hast du auf Reisen mal etwas gemacht, was richtig doof war und was würdest du jetzt anders machen?
Ich bin früher viel zu schnell gereist, habe mir zu viel vorgenommen und konnte an jedem Ort nur wenige Tage verbringen. In Zukunft möchte ich weniger planen, mehr Möglichkeiten haben, mal spontan länger zu bleiben oder die Richtung zu wechseln, und generell länger an einem Ort bleiben. Mit Wales im September machen wir da schon mal einen guten Anfang, denn wir bleiben nach kurzen Zwischenstopps in Manchester und Liverpool 7 Tage am selben Ort in Wales. Die Umgebung erkunden wir dann durch Tagesausflüge.

Was war die beeindruckendste Aussicht, mit der du morgens aufgewacht bist?
In jüngeren Jahren, kurz vor dem Abi, habe ich mal im Rahmen einer Schulexkursion eine spannende Woche auf Kreta verbracht. Dort haben wir unter anderem eine Nacht am Strand geschlafen, fernab größerer Städte und weit entfernt vom nächsten Auto. Der Blick aufs Meer am nächsten Morgen war wirklich beeindruckend und hat den unbequemen Schlafplatz und die Wanderanstrengungen am Tag zuvor mehr als wett gemacht. Am letzten Tag sind wir dann von Kreta aus mit der Fähre zurück nach Athen gefahren und haben im Morgengrauen noch die Akropolis besichtigt, das war auch wirklich schön. Hier in Jena habe ich von meinem Schlafzimmerfenster aus jedoch auch einen tollen Blick auf die Natur, bei dem es sich definitiv lohnt, mit dem Sonnenaufgang aufzustehen.

Das beste Restaurant, in dem du auf Reisen gegessen hast …
… ist und bleibt das kleine Restaurant gegenüber meiner Wohnung an der Plaza Bolivar in Pueblo Libre, Lima! Dort war ich damals Stammgast. Letztens wollte ich per Google Streetview noch einmal vorbeischauen, doch ich habe es nicht mehr gefunden, nur noch eine abgesperrte Tür. Ich fürchte sehr, es ist nun geschlossen – ist jemand vor Ort und kann mal vorbeigucken?

Zu welchen Orten könntest du immer wieder zurückkehren und warum?
Zunächst einmal natürlich an meine Heimatorte, Regensburg und Jena. Beides sind tolle Städte, die mir für immer in Erinnerung bleiben werden – und in denen ich so viele liebe Menschen habe, die es sich zu besuchen lohnt. Auch Lima hat einen Platz in meinem Herzen, seitdem ich dort ein Jahr gelebt habe. An Urlaubsorten fallen mir direkt Sevilla und Lissabon ein. Sevilla gefiel mir einfach auf den allerersten Blick und ich habe selten so viel Ruhe empfunden wie dort. Mit Lissabon musste ich erst einmal warm werden, aber dann wollte ich am liebsten gar nicht mehr weg.

Welche besondere Begegnung auf Reisen hast du immer noch in Erinnerung? Und warum?
Wer couchsurft, der hat auf Reisen viele lustige, spannende und verrückte Begegnungen. Mir fallen direkt liebe Couchsurfer ein, die in Lima bei mir untergekommen sind und die mir immer in Erinnerung bleiben werden, genauso wie lustige und angenehme Hosts in Lissabon, Amsterdam oder Ecuador. Der beste Couchsurfer, der in Lima bei mir war, hatte leider furchtbares Pech: Nachdem er ein paar Tage bei mir untergekommen, dann aber ausgezogen war, traf ich ihn wenig später in Lima wieder. Er war ausgeraubt worden und hatte quasi alles verloren – Handy, Geld, externe Festplatte, Rucksack… Ich bot ihm dann an, wieder bei mir einzuziehen, bis er alles geregelt hatte, und es wurden wirklich tolle Tage, in denen wir viel gemeinsam gemacht haben. Er hat sich dann nach und nach auch wieder aufgerappelt und hatte, wie ich später erfuhr, noch eine klasse Zeit in Peru. Vielleicht nicht die spannendste Begegnung, aber schön wars auf jeden Fall!

Reiseblogs, das Schreiben und digitale Nomaden

Du bekommst das Angebot, in einer Woche in den Flieger zu steigen und für ein Jahr von Land zu Land zu reisen und über die dortige Kultur zu berichten. Reisekosten, Unterkunft und Verpflegung werden bezahlt, ansonsten gibt es nur ein kleines Taschengeld. Nimmst du das Angebot an?
Klingt super – bis auf das Stichwort „in einer Woche“. Ich fürchte, ich wäre doch nicht so cool und verantwortungslos und würde Studium, Nebenjob und Bachelorarbeit einfach hinschmeißen, egal für welche Gelegenheit. In einem halben Jahr können wir dann aber nochmal darüber reden 😉

Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe immer schon geschrieben. In dem Moment, in dem ich schreiben konnte, hab ich mir schon Geschichten ausgedacht, aufgeschrieben und zu Büchern zusammengeklebt. Und irgendwie habe ich nie damit aufgehört. Ich liebe es, zu schreiben, eigentlich egal was und wie. Ob wissenschaftlicher Text für die Uni, Blogartikel, Kurzgeschichte oder Notizbuch, das geschriebene Wort fasziniert mich.

Woher nimmst du deine Ideen für Blogbeiträge? Was inspiriert dich?

Bei einem Reiseblog ist es irgendwie relativ einfach, auf Artikel-Ideen zu kommen, denn man erinnert sich einfach an vergangene Reisen oder plant neue und daraus entstehen dann Artikel. Viel Inspiration kommt bei mir von anderen Blogs, die spannende Texte und coole Aktionen veröffentlichen, und mancher Anstoß zu einem Artikel kommt durch euch Leserinnen und Leser, als Kommentar oder per Mail. Aber sonst kann ich das gar nicht so genau sagen – Ideen gehen mir nie aus, es ist eher die Zeit, die mir oft fehlt.

Aktuell ist der Begriff “Digital Nomad” unter ReisebloggerInnen sehr bekannt. Zählst du dich dazu? Wenn nein, wäre dies ein Ziel?
Ich bin echt fern davon, digitale Nomadin zu sein, denn mein Studium kettet mich sozusagen an Jena – und das stört mich überhaupt nicht. Ortsunabhängiges Arbeiten finde ich grundsätzlich eine schöne Idee, zum einen, da ich selbst gerne eigenständig und für mich arbeite und Homeoffice wohl cooler fände als die Arbeit in einem Büro. Zum anderen gibt es wahrscheinlich kaum eine andere Möglichkeit, wenn man mehr als vier Wochen Urlaub im Jahr machen möchte. Aber wirklich als Nomadin zu leben, könnte ich mir so gar nicht vorstellen. Ein Zuhause zu haben, ist für mich wirklich wichtig. Auch wenn das für viele von euch bestimmt doof klingt: Ich möchte eine schön und gemütlich eingerichtete Wohnung haben, in der ich mich wohlfühle, in der meine Bücher stehen und in der mein Kleiderschrank gefüllt ist, in der ich Erinnerungen aufbewahre, dekoriere und Erdbeeren und Tomaten anpflanze… Noch dazu sind mir Beziehung und Freunde sehr wichtig – und tiefe Freundschaften können nur entstehen, wenn man längerfristig an einem Ort lebt. Ich möchte immer viel reisen und kann mir auch gut vorstellen, wieder für längere Zeit an einem Ort im Ausland zu leben – aber bitte mit Rückreiseticket nach Hause.

Die wirklich wichtigen Fragen

Warum schmeckt Tomatensaft nur über den Wolken?
Keine Ahnung, ich habe tatsächlich auch noch nie Tomatensaft getrunken… Wie schon öfter hier angesprochen trinke ich fast ausschließlich Wasser, davon dafür aber locker 3-4 Liter am Tag.

Auf was im Leben könntest du niemals verzichten?
Uff, da gibt es wohl viele Dinge! Auf die Liebe, auf die Freiheit, auf das Glücklichsein…

Wenn Geld und Aufenthaltsgenehmigungen keine Rolle spielen würden – wo würdest du leben?
Da muss ich gar nicht überlegen. Genau da, wo ich momentan lebe, im schönen Jena 🙂 Jetzt gerade der perfekte Wohnort für mich – auch, wenn ich in Zukunft wieder weiterziehen möchte.

Was glaubst du, welchen Effekt Reisen auf deine Persönlichkeit hat/hatte?
Ich glaube, das Reisen hat sehr viel Einfluss auf meine Persönlichkeit. Zum einen beflügelt es natürlich noch die Lust darauf, über andere Kulturen zu lernen, die bei mir ohnehin vorhanden ist, zum anderen macht es mich selbstständiger, mutiger und zufriedener. Wer ein bisschen was von der Welt gesehen hat, kommt außerdem nicht darum herum, seine eigenen Positionen zu gewissen Themen zu hinterfragen, oder generell einfach zu merken, dass es andere Ansichten gibt als die eigenen und dass diese trotzdem richtig sind. Auch das Wissen über Prozesse und Strukturen auf der Welt, darüber, wie alles zusammenhängt, ist etwas, das man auf Reisen sehr gut lernen kann.

3 Gedanken zu “Das Reisen und ich – Fragen und Antworten”

  1. Oh, wie schön zu lesen! Du kommst wirklich sehr sympathisch und ehrlich rüber, das finde ich toll. Schade, dass Reisen oft so viel Geld kostet, sonst würde ich am liebsten auch viel mehr reisen 😉 Aber ich muss zugeben, dass ich es lieeebe einfach nur am Strand oder See rumzuliegen, da unterscheiden wir uns wohl 😉

  2. Spannend, spannend! Ich liebe ja solche "Interviewposts". Und ich mag auch die Cinemagraphs – da hab ich mir erst neulich ein ganz tolles Video angeschaut und ein Gif von einem meiner Kater erstellt. Nur leider ist der IMMER faul und wollte sich nicht wirklich bewegen. XD

  3. Hallo Ariane,

    wieder mal viele interessante Gedanken. 🙂

    Könntest du mal was zu Reiseführern schreiben (- falls du das nicht schon getan hast und ich es nur nicht mitbekommen habe..)? Worauf sollte man achten, welcher Verlag eignet sich am besten für welche Art zu reisen, lieber sofort einen über das ganze Land oder einen, der nur eine bestimmte Gegend umfasst usw. Besonders bei der Planung einer größeren Reise, möchte ich ungern etwas verpassen, nur weil ich mich vielleicht für den falschen Reiseführer entschieden habe.

    Liebe Grüße,
    Svenja

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