Und sonst so?

Die Ruhepause über Weihnachten und Silvester hatte ich wirklich gebraucht. Ich weiß noch, dass die Woche vor Weihnachten ein Kommilitone ganz glücklich zu mir meinte, dass ja schon den gesamten Dezember über alles so ruhig und alle so entspannt wären… Ich muss sagen, dieser Satz hätte nicht ferner meiner Realität sein können. Im Dezember hatte ich das Gefühl, alles sollte irgendwie noch in diesem Jahr fertig werden und jeder wollte alles mal wieder am liebsten vorgestern. Irgendwie so ein Monat, in dem ich das Gefühl hatte, jeden Tag hefteten sich mindestens fünf Hände an meinen Körper und zogen alle in entgegengesetzte Richtungen. Deswegen gab es auch erschreckend wenig Blogposts und viele Pläne für den Blog haben sich nach hinten verschoben. Noch dazu kam, dass ich seit Anfang Dezember eigentlich kontinuierlich am kränkeln bin – erst über Weihnachten habe ich es geschafft, meine Mandeln wieder zum Abschwellen zu bewegen, und kaum ist Silvester vorbei, habe ich mir mal wieder eine fette Erkältung eingefangen und sitze ziemlich matt zu Hause. Vielleicht sollte ich mir als Vorsatz für das neue Jahr setzen, einen Gang zurückzuschalten – von den fünf Händen, die gefühlt jeden Tag an mir zogen, gehören nämlich immer mindestens zwei mir und meinen hohen Erwartungen. Stress ist wahrscheinlich immer zu einem Großteil Einstellungssache, und, wie man auf englisch so schön sagen kann, „you can do anything, but not everything“. Das sollte ich mir nächstes Jahr mal zu Herzen nehmen. Vielleicht kommt demnächst mal ein Blogpost dazu.


Als ich über Weihnachten in Regensburg war, fielen die Temperaturen recht bald sehr weit unter den Gefrierpunkt und ich Frostbeule musste mir erst einmal eine dicke Jacke und gefütterte Schuhe kaufen. Dafür gabs dann wunderbaren Schnee und ich war sogar einmal Skifahren, etwas, das ich bestimmt seit fünf Jahren nicht mehr gemacht hatte. Und sonst? Habe ich gestrickt, gehäkelt, gelesen, gekocht, gebacken und war spazieren… alles schön entspannt eben. Silvester war dann wieder ein bisschen stressig – was aber meine eigene Schuld war. Meinem Freund und mir fiel nämlich um fünf Minuten nach zwei per Handyrecherche auf, dass die Supermärkte in Thüringen an Silvester gesetzlich nur bis 14 Uhr öffnen dürfen. Also auf die Socken gemacht, mit einem „Wir brauchen wirklich nur eine Flasche!“ durch die Kasse gelaufen und schnell alles gehortet, was uns in die Finger fiel. Stressig wars zwar, aber dafür hatten wir am Ende wahrscheinlich die kürzeste Schlange des Tages. Merke: Dreistigkeit siegt! Und: Nächstes Jahr vielleicht zehn Minuten früher loslaufen…

Ganz schön untergegangen ist auf heldenwetter eine ziemlich große Neuigkeit, beziehungsweise eine ziemlich große Neuanschaffung: Nachdem ich digital seit 2008 mit einer Sony Alpha 200 unterwegs bin, habe ich mir eine neue Kamera gekauft, die Nikon 5300. Der Unterschied ist einfach enorm – es gibt tausende mir neue Funktionen, in die ich mich erst noch einarbeiten muss, plus fantastische Spielereien wie eine Videofunktion, ein schwenkbares Display und sogar WLAN. Ich bin ja eigentlich keine Technikfanatikerin und glaube immer noch, dass der Blick der Fotografin für das Ergebnis wichtiger ist als eine topaktuelle Kamera, aber meine persönlichen Möglichkeiten erweitern sich mit der Nikon um ein Vielfaches und das Fotografieren macht einfach viel mehr Spaß. Praktisch auch: Ich besitze jetzt zwei digitale Spiegelreflexkameras und kann meine alte Sony, die selbstverständlich noch nicht ausgedient hat, nun ganz unbeschwert mit auf Reisen nehmen, weil es nicht mehr so extrem tragisch ist, wenn sie kaputt oder verloren geht. Dazu gabs noch ein Tamron 2.8/28-75, das man sogar Makro nennen darf, da es eine Naheinstellgrenze von 15cm hat. Zu viel technisches Blabla? Sorry! Lustig ist aber, dass ich seit Jahren nicht mehr oder zumindest nur noch ganz selten mit Zoomobjektiven fotografiert habe und eigentlich auch der festen Meinung war, dass diese nichts taugen würden. Jetzt habe ich statt einem superleichten 50mm zehn Zentimeter Objektiv vorne an der Kamera und muss mich erst einmal daran gewöhnen, dass die Kamera nach vorne umkippt, wenn man sie auf den Tisch stellt. Ich finds aber unheimlich praktisch, mit dem Objektiv gleichzeitig zur Normalbrennweite auch schöne Landschaftsaufnahmen machen zu können und glaube, dass sich das vor allem unterwegs als sehr praktisch herausstellen wird. So – jetzt hör ich aber auf. Besteht eigentlich Interesse an einem richtigen Post über meine neue Kamera, so mit Technikgedöns und Vorstellung der verschiedenen Funktionen?

Zum Kauf gibts übrigens noch eine fiese Geschichte. Ich stehe Amazon sehr kritisch gegenüber und kaufe dort nur das, was ich anderswo nicht oder nicht so günstig finde – ausländische Bücher, zum Beispiel. Für die Nikon musste ich aber leider auf Amazon zurückgreifen, weil ich dort zum einen recht viel sparen konnte und die Kamera zum anderen in vielen Läden gar nicht verfügbar war. Und nun ja, da auf der Liste meiner bisherigen Bestellungen nur ein paar Bücher von Vargas Llosa, eine günstige externe Festplatte und ein Poster zu finden waren und ich auf einmal drauf und dran war, auf der Seite sehr viel Geld auszugeben, dachte Amazon, jemand hätte vielleicht mein Konto gehackt und ließ mich erst mal gar nichts mehr kaufen. Vielen Dank auch. Letztendlich durfte ich dann noch mit Kreditkarte bezahlen und schwor mir nun endgültig, diesem Sch…verein kein Geld mehr in den Rachen zu werfen. Also, nach dem Kamerakauf, versteht sich 😉 Ich hoffe, mein Amazonboykott funktioniert 2015 – man sollte gar nicht meinen, dass es so schwer ist, einem Onlineshop aus dem Weg zu gehen, aber erschreckenderweise ist es manchmal wirklich nicht einfach, Dinge wie fremdsprachige Bücher woanders zu einem ähnlichen Preis zu finden. (Und es wird noch schwieriger, wenn der eigene Freund Informatiker und Technikbefürworter ist und wöchentlich ein Amazon-Paket ins Haus flattert…)

9 Gedanken zu “Und sonst so?”

  1. "you can do anything, but not everything" – sehr schöner Spruch, den ich mir dieses Jahr auch groß auf die Stirn schreiben werde! ^^

    Ich fänd ein Post zu deiner Kamera übrigens sehr spannend! Ich will mir dieses Jahr auch noch eine bessere Kamera zulegen und bin da für jegliche Empfehlung dankbar. 🙂

  2. über einen post zu "you can do anything, but not everything" würd ich mich freuen 🙂
    und ich boykottiere amazon auch, letztes jahr musste ich nur zwei mal darauf zurückgreifen – einmal davon unabsichtlich, denn ich habe nicht dort gekauft, aber es wurde darüber geschickt… nunja. so schwer ist es jedenfalls nicht 🙂

  3. Ich bin immer begeistert von Technikposts – ich hab selbst so gar keine Ahnung (oder jedenfalls sehr beschränkt) und finds immer interessant, was andere Blogger so benutzen und aus welchen Gründen. Also – sehr gern!

  4. Ein Gang zurückschalten wäre bei mir auch mal angebracht. Ich denk immer, ich muss alles mitnehmen, überall dabei sein und kann schlecht selektieren… Ein Post über Entschleunigung fänd ich also gut 😉
    Mit Amazon hast du Recht, ich versuch in Zukunft auch, da bissl mehr drauf zu achten! Aber manchmal sieht man es dann doch auch nicht ein, das doppelte woanders zu zahlen… Als Student hat man halt auch keinen prallgefüllten Geldbeutel. Bücher werde ich aber in Zukunft definitiv übern Laden kaufen, weil man dorthin auch alles bestellen lassen kann, meistens sogar schon bis zum nächsten Tag.

    Beste Grüße und alles Gute für 2015!!
    Ani

  5. "you can do anything, but not everything" sollte ich mir vielleicht auch mal zu Herzen nehmen. Ich kann dein Kränkeln und den Stress sehr gut nachvollziehen, denn ich bin selbst eine Person, die sich viel Stress macht leider.

    Ich wünsche dir ein bisschen mehr Zeit zum Seele baumeln lasen jetzt im neuen Jahr!

  6. Ach, dein Post erinnert mich daran, dass ich selbst mal wieder ein "Und sonst so?"-Post schreiben wollte 😀
    Das mit dem Krank sein kann ich aber total nachvollziehen. Vor und zu Weihachten war ich erkältet und jetzt habe ich das Gefühl, dass es mich wieder erwischt hat. Hätte mir vom Weihnachtsmann lieber Abwehrkräfte wünschen sollen.. Ich wünsche dir Gute Besserung!
    Über einen "You can do anything, but not everything" würde ich mich auf jeden Fall freuen!
    Alles Gute für das neue Jahr! (:

  7. Mich ein wenig weniger stressen zu lassen habe ich mir auch vorgenommen – klappt soweit auch noch ganz gut. Glückwunsch zu der neuen Kamera und willkommen zu Team Nikon 😀

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