Herbstliche Fragen und ein Award

Irgendwie ist es ja schon so ein bisschen Tradition hier, dass ich ab und an für irgendwelche „Awards“ nominiert werde, in denen man mich auffordert, ganz viele Fragen zu beantworten. Das hat einerseits immer so einen Hang von „Nominiere 10 Personen innerhalb von 10 Minuten, sonst wirst du heute Nacht noch sterben!“, macht andererseits aber einfach Spaß und gibt einem die Möglichkeit, mal etwas ganz Neues über andere Bloggerinnen und Blogger zu erfahren. So hat es sich bei mir eingebürgert, dass ich diese Fragen immer fleißig sammle und ab und an in einem Post veröffentliche. Ich bin dann irgendwie meist ein wenig erstaunt, wie gut das Frage-Antwort-Spiel bei euch ankommt – aber zugegebenermaßen finde ich solche Posts auf anderen Blogs auch meistens sehr spannend und schön zu lesen. Und in den letzten Wochen wurde ich auch noch von zwei Bloggerinnen „getagged“, die ich selbst total gerne lesen und die definitiv keine nervigen Kettenbrieftanten sind, nämlich Isabelle und Fee. Während die Fragen von Fee sich alle ums Thema „kalte Jahreszeit“ drehen, sind die von Isabelle bunt gemischt. Ich hab mir von beiden die schönsten Fragen rausgepickt und beantworte sie jetzt ganz durcheinander. Viel Spaß beim Lesen – ich möchte selbst keine Fragen an bestimmte Bloggerinnen weitergeben, aber wer Lust hat, darf die Fragen natürlich mopsen und auf seinem Blog beantworten. Falls ihr das tut, lasst mir unbedingt einen Link da, ich bin doch so neugierig 🙂

Kaffee, Tee oder Kakao?

Um ganz ehrlich zu sein… keines von den dreien so hundertprozentig. Ich mag keinen Kaffee, ich mochte ihn noch nie. Ich mag zwar den Geruch ganz gerne, aber sobald in irgendetwas auch nur ein Tropfen Kaffee drin ist, bekomme ich es nicht mehr runter. Heiße Schokolade, so richtig schön dickflüssig mit richtigem Schokogeschmack mag ich gerne, aber Kakao ist für mich irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes – gesüßte Milch mit ganz leichtem Schokogeschmack eben. Hmm. Ich hätte lieber die volle Schokobombe! Bleibt noch Tee, den trinke ich tatsächlich mal ganz gerne. Aber eigentlich auch nicht unbedingt des Geschmacks wegen (da ziehe ich Wasser immer noch vor), sondern einfach nur, weil ich ab und an etwas Warmes trinken möchte, vor allem, wenn ich erste Erkältungsanzeichen spüre. Ihr seht, was Getränke angeht, bin ich etwas eigen…

Worauf legst du beim Bloggen besonderen Wert?

Das ist eine gute Frage! Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich eher „frei Schnauze“ blogge, ich bin überhaupt nicht perfektionistisch veranlagt und die meisten Dinge, die ihr hier seht und lest, wurden nicht allzu lang durchdacht, sondern einfach runtergeschrieben. Deswegen kann ich gar keinen richtigen „besonderen Wert“ festmachen, den ich verfolge. Ich versuche, Themen einfließen zu lassen, die man nicht auf anderen Blogs findet, und versuche, euch besonders gute Fotos und angenehm zu lesende Texte vorzusetzen. Außerdem versuche ich, möglichst regelmäßig und häufig zu bloggen – und es ist mir wichtig, dass es hier nur Dinge zu lesen gibt, hinter denen ich auch hundertprozentig stehe.

Liebste Herbst-Erinnerung?

Ach, der letzte Herbst war eigentlich ganz schön… Frisch verliebt auf dem Sofa kuscheln, mit dem Liebsten zum ersten Mal verreisen und dann auch noch ins wunderschöne Prag… Da gibt es ganz viele tolle Erinnerungen. Genauso aus dem Herbst davor, als ich mit dem Studium anfing und alles irgendwie ganz neu und richtig spannend war. Vielleicht kann ich sagen, dass die schönste Erinnerung am Herbst für mich ganz generell ist, dass mit der kalten Jahreszeit immer ein neues Schul- oder Unijahr anfängt. Klar, einerseits ist das traurig, schließlich ist der Sommer und damit die Ferien und die schönen langen Tage vorbei, aber andererseits bringt so ein Herbst auch immer etwas Neues mit sich, man sieht alle seine Freunde wieder, lernt neue Menschen kennen und macht sich klar, dass man ein Jahr älter geworden ist. In meiner alten Schule standen um deren Hof herum außerdem lauter alte Kastanienbäume. Auch von der Bushaltestelle zur Schule musste ich morgens ein Stück durch eine Kastanienallee laufen. Da wurden im Herbst, kurz nach Schuljahresanfang, natürlich immer fleißig die schönsten, glänzendsten Kastanien gesammelt und ab und an auch mal in einen großen Laubhaufen gesprungen…

Wer oder was inspiriert dich?

Mich inspiriert ganz viel – es kommt auch immer ein bisschen darauf an, für was. Für Blogdesigns und Grafiken lasse ich mich zum Beispiel gerne von anderen Blogs oder über Pinterest inspirieren, genauso wie bei DIYs, Einrichtungsideen oder Rezepten. Da suche ich oft auch gezielt nach bestimmten Begriffen, um eine gedankliche Vorstellung davon zu bekommen, wie etwas aussehen oder sein soll. Meine Fotografien entstehen dagegen spontan und sind nicht vorgeplant, deswegen – inspiriert vom Leben. Genauso wie Texte oder Blogpostideen, die können überall herkommen. Von anderen Blogs, aus Büchern oder Zeitungen, aus Gesprächen oder alltäglichen Beobachtungen, aus Dingen, die ich in der Uni lerne und und und… Manchmal inspiriert mich auch ein Foto, das ich gemacht habe, zu einem ganzen Blogpost oder zu einem Farbschema für eine Grafik oder ein Blogdesign.

Welche Internetseiten und Blogs besuchst du täglich?

Die Internetseiten, die ich (fast) täglich besuche, sind, glaube ich, ziemliche Standardseiten und nichts Besonderes: Google, meine zwei Mailaccounts, Facebook, mein eigener Blog, Zeit Online und tagesschau.de. Blogs lese ich alle per Feedly, besuche sie also nicht explizit täglich. Aber gäbe es keine Feedreader, ich würde wohl täglich auf mehr oder weniger allen Blogs in dieser Liste vorbeischauen, das sind so meine täglichen Gute-Laune-Macher und Inspirationen 🙂

In welchen Shops stöberst du am liebsten, ob off- oder online?

Ich bin nicht so die große Einkäuferin, das würde mein Studentenkonto auch gar nicht mitmachen. Zum Stöbern und Inspirierenlassen finde ich dawanda und etsy klasse, und ansonsten liebe ich es, Flohmärkte und Second Hand-Läden zu durchforsten. In andere Läden gehe ich eher, wenn ich speziell etwas brauche – was nicht heißen soll, dass ich nicht gerne bei dm durch Nagellacke und Lidschatten stöbere, wenn ich neues Duschgel brauche 😉

Was ist dein Lieblingsessen?

Ganz ehrlich? Ich habe keins. Ich probiere immer gerne etwas Neues und wenn ich zwischen etwas Bekanntem und etwas Unbekanntem wählen müsste, würde ich wohl immer das Unbekannte wählen. Ich finds spannend, neue Gewürzkombinationen oder unbekannte Obstsorten zu entdecken und bin total begeistert, wenn ich mal etwas probieren kann, das nicht ganz alltäglich ist. Angetan hat es mir aber definitiv die peruanische Küche, und Sushi oder einen leckeren Burger könnte ich auch jede Woche essen.

Mützen oder Schals?

Ab einer gewissen Temperatur wahrscheinlich beides, aber lieber mag ich definitiv Mützen und Hüte. Schals sind zwar wunderbar warm, aber bei mir absolute Haar-Töter – die verfangen sich ständig irgendwo, und wenn ich dann neben dem Schal auch noch Kopfhörer und eine Umhängetasche habe, sind das so viele sich ineinander verheddernde Dinge, dass ich es nicht mehr schaffe, mir die Jacke auszuziehen, ohne mich komplett lächerlich zu machen und mir gefühlt die Hälfte meiner Haare selbst auszureißen. Dann lieber Mützen – die sind im Winter auch phänomenal dafür geeignet, ungekämmte Haare unter sich zu verstecken oder nasse, frisch gewaschene Haare zu wärmen.

Let’s talk about music – was sind deine drei liebsten Titel oder Alben?

Vor solchen Fragen habe ich, um ehrlich zu sein, immer riesige Angst. Es ist wahrscheinlich falsch, zu sagen, ich habe keinen Musikgeschmack, aber es fällt mir unglaublich schwer, diesen auf ein Genre einzugrenzen – ich höre Indie, Elektro, Rock, Pop, Salsa, Dinge, die man wahrscheinlich unter „Weltmusik“ einordnen würde und noch tausend Sachen mehr, ich höre Songs aus den Sechzigern genauso wie aktuelle Lieder und ich kenne meistens die Titel der Songs oder die Namen der Interpreten gar nicht. Ich hab ein paar Playlists auf dem Computer, die ich immer wieder höre, und wenn ich darauf keine Lust habe, tippe ich einfach irgendwas in Youtube. Während ich das hier schreibe, höre ich zum Beispiel gerade eine Youtube-Playlist mit Portugiesischem Indierock, von der ich keinen einzigen Interpreten kenne. Und so ist es ziemlich schwer, meine drei liebsten drei Titel oder Alben zu nennen. Aber um zu einem Ergebnis zu kommen, ziehe ich jetzt mal die Technik zu Rate: Für die drei am meisten gehörten Lieder auf meinem Handy spuckt die Maschine Die Young von The Sweet Serenades (übrigens tolle Band, die ich sogar schon live gehört habe!), January Hymn von The Decemberists und Everyday von Vetiver aus.

Lieblingsnagellack?

Ich glaube, wer meine kleine Nagellack“sammlung“ sieht, der muss erst mal lachen. Und sich fragen, wie viele verschiedene Rosa-Töne ein Mensch eigentlich ansammeln kann. Ich besitze ja wirklich – im Vergleich zu vielen Beauty-Bloggerinnen – wenig Nagellacke, aber fast alle besitzen einen sehr hellen Pastell-Rosa-Ton, der meiner eigenen Hautfarbe oft sehr nahe kommt. Ich finde zwar knallige Nägel klasse, aber die müssen dann, denke ich, auch häufig neu gemacht und geschickt mit passenden Klamotten kombiniert werden, sonst wirken sie schnell ungepflegt oder übertrieben. Darauf, mich derart intensiv mit meinem Äußeren zu beschäftigen, habe ich keine Lust – deshalb entweder durchsichtiger oder sehr heller, fast hautfarbener Nagellack. Da kaufe ich immer andere Lacke und achte nicht viel auf Marken.

Wo möchtest du in zehn Jahren sein?

Genauso mit beiden Beinen im Leben und doch irgendwie ganz anders als heute. Mit einunddreißig möchte ich gerne etwas tun, was mir Spaß macht, mich erfüllt und meinem Leben Sinn gibt. Ich muss nicht reich werden, aber es wäre schön, eine eigene Wohnung nach eigenen Vorstellungen einrichten, auch mal wieder eine Fernreise unternehmen und nicht wegen jeden fünf Euro knausern zu müssen. Ich hoffe, dass ich Dinge wie meine Fotografie, das Schreiben, das Interesse an Politik, gesellschaftlichen Themen und Lateinamerika dann noch nicht aufgegeben habe… auch wenn es natürlich okay ist, dass sich Interessen im Lauf der Zeit ändern. Außerdem hoffe ich sehr, dass ich bis dahin an irgendeinem Ort angekommen bin, an dem es mir besonders gut gefällt und von dem ich weiß, dass ich nicht in zwei oder drei Jahren wieder wegziehen werde. Welcher genau ist dabei definitiv zweitrangig. Und ansonsten? Wäre ich einfach gern glücklich.

Lieblings-TV-Serie?

„All time favourite“ sind definitiv die Simpsons – eine Serie, die ich schon seit Jahren gucke und die mich immer wieder zum Lachen bringt, egal, wie oft ich eine Folge schon gesehen habe. Da ich mich im Studium momentan auch viel mit den USA beschäftigen muss, verstehe ich nun lustigerweise viele Szenen und Anspielungen aus der Serie nachträglich… und sitze dann im Seminar und grinse vor mich hin. Sonst schaue ich momentan fleißig Orange is the new black und freue mich auf die neuen Staffeln von Game of Thrones und House of Cards.

Welchen Traum möchtest du dir erfüllen?

Ich hege den Traum, mal für eine längere Zeit zu reisen, hauptsächlich zu Fuß und so flexibel wie möglich, vielleicht mit Zelt oder zumindest mit Isomatte und Schlafsack im Gepäck, ohne vorreservierte Hostels oder Airbnb-Zimmer und vor allem ohne geplante Route. Ich würde dann an jedem Ort so lange bleiben, wie ich das möchte, und hätte immer die Möglichkeit, spontane Angebote oder Einladungen anzunehmen und Empfehlungen vor Ort zu folgen. Hauptsächlich zu Fuß sollte das passieren, weil ich finde, dass man, wenn man nur von bekanntem Ort zu bekanntem Ort fährt, unglaublich viel zwischendurch verpasst. Viel zu oft denke ich mir im Zug oder Bus, das ich hier gerne aussteigen, Fotos machen, die Gegend erkunden würde. Warum ich mir diesen Traum noch nicht erfüllt habe? Weil das, fürchte ich, absolut nicht mein Ding ist. Wenn ich ganz realistisch überlege, finde ich die Vorstellung ganz schrecklich, den ganzen Tag all meine Sachen mit mir herumzutragen, dann auch noch wochen- oder gar monatelang nur Outdoor-Sachen anzuhaben (Da bin ich dann doch sehr eitel!) und (am allerschlimmsten) auch noch in einem Zelt (draußen, Ekelviecher, kalt, nass, unbequem) schlafen zu müssen. Trotzdem – vielleicht finde ich ja noch irgendein Zwischending oder ziehe das tatsächlich mal durch. Dann am liebsten in den peruanischen Anden.

19 Gedanken zu “Herbstliche Fragen und ein Award”

  1. Deine Antworten überzeugen vollkommen! Und bei dem Musikgeschmack musste ich doch ein bisschen schmunzeln, genauso ist es nämlich bei mir… Ich weiß gar nicht so genau, was ich höre, wenn mich jemand fragt "Was ist das?", muss ich erst auf mein Handy gucken, um Titel und Interpreten sagen zu können, aber den Begriff Weltmusik finde ich klasse! 😉
    Liebe Grüße♥

  2. ich finde es immer sehr interessant solche blog-award fragen zu lesen! Schön finde ich, wie du dir die Zukunft wünschst – nämlich ziemlich offen mit dem Augenmerk glücklich zu sein. Viele Menschen lassen sich so in ihre detaillierte Pläne zwängen und kommen dann mit spontanen Änderungen in Familie und Beziehungen nicht klar. Wenn du eine Reise zu Fuß unternimmst, musst du aber dabei bloggen und ich freue mich darauf dich virtuell zu begleiten 😉 Dann kommen bestimmt unterwegs auch viele Einladungen 😉

    1. Die Reise zu Fuß wird (sofern sie irgendwann mal stattfindet) selbstverständlich fleißig verbloggt! Das mit den Einladungen wäre natürlich fantastisch 🙂 Ich hab tatsächlich auch mal überlegt, eine Reise durch Deutschland zu machen und alle möglichen Bloggerinnen und Blogger zu besuchen 😀 Mal sehen, ob daraus nochmal was wird.

    2. Ha, das habe ich auch mal überlegt ;)! Tatsächlich scheitert das Ganze nuran der FInanzierung und an dem Problem, dass ich irgendwann mal "Richtig" Geld verdienen muss. Aber schön, dass du mitgemacht hast und ich so ein bisschen mehr erfahren habe <3

  3. Ich war dieses Jahr neun Tage mit meinem Freund mit Zelt in den schwedischen Wäldern unterwegs – da hat es dann auch niemanden interessiert, dass ich Zipper-Hose und Funktionsshirt an hatte. 😉 Es war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung, die ich unbedingt irgendwann noch einmal machen möchte! Es muss ja nicht gleich durch die Anden sein, gerade in Schweden gibt es zahlreiche Wanderwege und das Jedermanns-Recht, sodass ich das Land jedem als Einstieg empfehlen kann. 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.