Brasilien abseits der WM – Rio (mit Gewinnspiel!)

Tja, mal sehen, ob Deutschland heute Abend tatsächlich seinen vierten WM-Sieg einfahren kann. Eigentlich schade, dass es schon wieder vorbei ist, ich fand es immer ganz schön, die Spiele zu sehen und ein bisschen mitzufiebern. Aber unserem Schlafrhythmus wird es definitiv gut tun… ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich als alte Frühinsbettgeherin habe Spiele um 22 Uhr selten bis zum Ende durchgehalten.Parallel zur WM durfte ich euch ja in Kooperation mit Wacom und dem brasilianisch-japanischen Künstler Igor Shin Moromisato Brasilien abseits der WM vorstellen. Wir waren in São Paulo, sind dann weiter nach Brasília und Belo Horizonte, und heute endet unsere Tour in Rio de Janeiro, der wahrscheinlich bekanntesten und touristischsten Stadt Brasiliens – und der Stadt, in dessen Stadion heute Abend das Finale stattfindet. Und wer bis ganz unten mitliest, stößt auf das bereits versprochene Gewinnspiel… viel Glück dabei!

Nach vier Wochen Fußballfieber nähert sich die WM nun ihrem Ende. Wie immer beim Fußball lagen Frust und Freude wieder sehr nah bei einander. Besonders beim brasilianischen Team nach der unfassbar schmerzhaften Niederlage gegen Deutschland. Da bin ich ganz froh, dass ich derzeit in Deutschland bin und werde natürlich die Daumen drücken für Jogis Elf im großen Finale in Rio de Janeiro. Ein bisschen weint mein Brasilianer Herz schon, aber als Kölner sag ich nur– FIIINNAAALLLLEEE, oh-oh!

Dass das Endspiel in Rio stattfindet und nicht in Brasilia, der eigentlichen Hauptstadt Brasiliens seit den 1960er Jahren, mag nur wenige überraschen: Wer an Brasilien denkt, hat sofort Rio de Janeiro im Kopf. Alle weltbekannten Wahrzeichen des Landes versammeln sich eben genau hier und prägen das Bild nach Außen. Natürlich ist die Stadt für Touristen ein Highlight und auch wir Brasilianer sind immer wieder fasziniert und entdecken ständig was Neues.

Den Stadtrundgang sollte man natürlich – wie sollte es anders sein – bei der Christusstatue anfangen. Christo Redentor (1) wacht mit ausgebreiteten Armen weit oben über die Stadt und seine Bevölkerung. Wie gläubig die Brasilianer sind, konnte ja bereits alle Welt sehen, als unsere Mannschaft gemeinsam auf dem Spielfeld gebetet hat. Dass das wohl bekannteste Monument Brasiliens auch oft in den Medien im Vorfeld der Berichterstattung zu sehen war, freut mich sehr. Ich finde es ist ein passendes Symbol dafür, dass wir Brasilianer die Fußballfans aus der ganzen Welt mit offenen Armen empfangen möchten. Ich hoffe, es ist uns gelungen ein guter Gastgeber zu sein und ein positives Bild von Brasilien zu vermitteln.

Wer Cristo einen Besuch abstatten will, muss sich auf 700 Meter Höhe begeben. Aber keine Angst, inzwischen fährt eine kleine Eisenbahn den Corcovado Berg hinauf, der durch dichtes Waldgebiet führt. 2006 wurde die Figur übrigens unter die „Neuen Sieben Weltwunder“ der UNESCO gewählt, ein Indiz dafür, wie beeindruckend der Anblick ist. Leider ist ein Teil der Figur immer wieder von Gerüsten versperrt, da die Witterung dem Stahlbeton und der Speckstein-Ummantelung zusetzt. Erst Anfang des Jahres verlor Christus einen Mittelfinger nach einem Blitzeinschlag, der vor kurzem ersetzt wurde, damit er pünktlich zur WM im vollen Glanz erstrahlt. Von dem Gipfel des Berges kann bei schönem Wetter die ganze Stadt überblickt werden – ein herrlicher Anblick! Ich hatte bisher leider immer Pech und es war zu bewölkt.

In der Stadt selbst herrscht aber die meiste Zeit fantastisches Wetter, denn nicht umsonst ist Rio für Sonne pur und seine wunderbaren Sandstrände bekannt. Ganz vorne weg: Die Copacabana (2). Besungen in zahlreichen Urlaubsklassikern, beherbergt der Stadtteil vermutlich den bekanntesten Strand der Welt. Hier sonnen sich Touristen neben Einheimischen, die Wellen laden zum Schwimmen ein und wer sich traut, kann sich mit den Einheimischen im Beachvolleyball messen. Ein bisschen Showlaufen ist auf der vier Kilometer langen Promenade für die Carioca, so nennen sich die Bewohner Rios, auch angesagt. Denn angeblich tummeln sich hier ja die schönsten Menschen der Welt.

Ein Stück weiter am Meer entlang liegt mit Ipanema (3) ein weiterer Strand in unmittelbarer Nachbarschaft, der definitiv sehenswert ist. Im Gegensatz zur Copacabana finden sich hier auch viele Geschäfte und Bars entlang des Strands. Ipanema gilt übrigens als eines der gehobeneren Viertel der Stadt. Das ist auch genau das Besondere an Rio. Es vereint Beach-Urlaub im Resort mit allem, was ein Städtetrip an Kultur zu bieten hat und der lebhaften Atmosphäre einer Metropole. Nirgend sonst sind Strand, Meer, Regenwald, Berge, Shoppen und Kultur in einer einzigen Stadt vereint.

Zur anderen Seite der Copacabana befindet sich der Berg Pão de Açucar (4), in Deutschland als Zuckerhut bekannt, auf brasilianisch eigentlich das Zuckerbrot. Viele Menschen streiten darüber, ob die Aussicht vom Corcovado oder vom Pão der schönere Ausblick Rios ist. Ich beziehe da eine klare Position: Vom Zuckerhut über Guanabara Bay zu schauen und die Sonne im Meer glitzern zu sehen, während im Hintergrund die Stadt pulsiert, ist einfach einzigartig. (Zugegeben, den direkten Vergleich konnte ich dank der Wolken bisher ja noch nicht ziehen…)

Von der Sonne geküsst könnt ihr die Mittagshitze am besten im alten Stadtzentrum zubringen. Das Centro (5) ist nicht nur der historische, sondern auch der kulturelle Mittelpunkt Rios. Die alten Gebäude versprühen einen ganz besonderen Charme und werden inzwischen vorwiegend von Museen und Theatern genutzt. Auch die städtische Kathedrale findet ihr hier, die dem Schutzpatron Rios, Sankt Sebastian, gewidmet ist. Das Gebäude sieht aus wie ein Betonvulkan und erinnert wenig an ein Gotteshaus. Doch im Inneren erstrahlt die Kathedrale durch die vielen bunten Glasfenster in allen erdenklichen Farben – großes Staunen garantiert!

An das Stadtzentrum grenzen die zwei Viertel Santa Tereza und Lapa (6), das eigentliche Zentrum. Denn in den Stadtteilen haben sich junge Künstler, Designer und Musiker niedergelassen und ihnen neues Leben eingehaucht. Hungrig nach der langen Tour? Dann seid ihr hier richtig. Wer mag sollte das Lokalgericht „Feijoada“ bestellen. Das Gericht besteht aus Bohnen, Fleisch und Beilagen und wird traditionell nur am Mittwoch und Sonntag serviert. Besonders am Abend ist in den Lokalen einiges los, aus den zahllosen Bars und Restaurants dröhnt die Musik und es wird getanzt – und zwar nicht nur zu Samba.

Ruhiger geht es bei unserem nächsten Stopp zu. Die Kirche Mosteiro de São Bento (7) ist typisch für den brasilianischen Barock-Still, der sich deutlich von dem europäischen unterscheidet. 1589 erbaut, gilt sie als eine der schönsten Kirchen Rios, wenn nicht sogar des Landes. Denn das goldene Interieur ist einfach beeindruckend.

Bereit für ein weiteres Abenteuer? Dann schlagt euch mit öffentlichen Verkehrsmitteln von hier aus zum Botanischen Garten durch. Fragt ihr nach Jardim Botânico (8), helfen euch die Carioca bestimmt gerne, die richtige Metro zu finden. Einmal quer durch die Stadt, trefft ihr hier auf über 8.000 Pflanzenarten, vor allem die Palmen und Orchideen lassen Urlaubs-Feeling aufkommen. Der damalige portugiesische König Dom João IV eröffnete den Garten bereits 1808 und konnte so die Artenvielfalt der brasilianischen Flora stückweise bewahren.

Überboten wird der Botanische Garten nur vom Parque da Tijuca (9), dem Nationalpark. Wer sich an den Aufstieg zum höchsten Gipfel Rio de Janeiros wagt (gutes Schuhwerk einpacken!), wird nicht nur mit einem herrlichen Ausblick belohnt, sondern wandert auch durch den atlantischen Regenwald entlang der Küste Brasiliens. Die riesigen Bäume und Wasserfälle sind atemberaubend, ebenso wie die Tiere, die in freier Natur den Weg kreuzen. Daher ist es besser, nicht alleine loszuziehen. Da Rio sich ebenso wie viele andere brasilianische Städte immer weiter ausbreitet, wird der angrenzende Regenwald leider immer weiter gerodet und unwiederbringlich zerstört. Mit der Schaffung des Nationalparks wurde 1961 aber der Versuch unternommen, der Natur ihren Raum zu lassen.

Zu guter Letzt das Estadio do Maracanã (10), das wichtigste Stadion Brasiliens, in dem Deutschland womöglich ein weiteres Mal Fußballgeschichte schreiben könnte. Das Stadion ist die Spielstätte des Finales zur Fußballweltmeisterschaft 2014. Für die WM im eigenen Land 1950 erbaut, war es lange Zeit das größte Stadion der Welt mit Platz für unglaubliche 200.000 Zuschauer. Und fast noch unglaublicher: es war selbst bei Ligaspielen des Öfteren ausverkauft! Noch Zweifel daran, dass Brasilien eine fußballverrückte Nation ist?

Nach zahlreichen Renovierungen ist das Stadion inzwischen deutlich geschrumpft. Nachdem 1992 bei dem Einsturz der Tribüne bedauerlicherweise drei Menschen ums Leben kamen und weitere 50 verletzt wurden, wurden die Ränge sukzessiv verkleinert und die Stehplätze abgeschafft, sodass das Finale noch 73.000 Zuschauer live verfolgen können. Dennoch gilt das Stadion als städtisches Denkmal und darf somit nicht abgerissen werden. Die Sanierung zur WM verschlang daher etliche Millionen. Über die Proteste, die das ausgelöst hat, wurde ja bereits berichtet und sie werden vermutlich nach der WM auch wieder stattfinden. Ich hoffe, dass die Euphorie im Land trotz des Dämpfers im Halbfinale weiter anhält und das deutsche Team vom Publikum aufgrund seiner Leistung gebührend gefeiert wird. Samba-Märchen in Rio? Ich würde mich freuen.

Der heutige Gewinn ist wirklich etwas Tolles, und es dürfen sich letztendlich sogar nicht nur eine, sondern gleich drei Personen freuen. Für den oder die Glückliche, die den ersten Platz abräumt, springt ein Wacom Intuos Pen & Touch heraus. Das Tablett und wie ihr es am besten für euren Blog verwenden könnt, hatte ich euch ja hier schon mal gezeigt – dort findet ihr eigentlich alles, was ihr darüber wissen müsst. Ich benutze mein eigenes Intuos inzwischen immer öfter und möchte es wirklich nicht mehr missen! Als zweites gibt es einen Bamboo Stylus Solo – das ist ein praktischer kleiner Stift, den ihr für alle Touchscreens benutzen könnt. Damit könnt ihr beispielsweise auf eurem Handy oder Tablet skizzieren wie mit einem richtigen Stift – oder ihr benutzt den Stylus einfach zum Navigieren. Auf dem Bild unten seht ihr, wie man das Teil verwenden kann. Und oben drauf gibt es für alle drei Gewinner jeweils noch einen 25-Euro-Gutschein für myphotobook. Das passt, denke ich, perfekt zum Sommer und der Urlaubszeit – so könnt ihr eure schönsten Bilder direkt in ein schönes Album packen, und vorher natürlich, wenn ihr möchtet, noch ein bisschen per Tablett oder Stift aufbessern oder beschriften.

Da es so einen coolen Gewinn gibt, gibt es für alle, die teilnehmen wollen, auch eine kleine kreative Aufgabe zu lösen – wäre ja sonst zu einfach. Deshalb müsst ihr, um teilzunehmen, einen möglichst kreativen Stadtplan erstellen. Ob ihr eure Heimatstadt, eure Lieblingsstadt oder eine gar nicht existente Traumstadt darstellt, ist mir dabei egal. Zeigt mir einfach eure Lieblingsorte irgendwo, am besten ein paar Geheimtipps. Die dargestellten Straßen und Orte müssen auch selbstverständlich nicht von Lage und Größe her korrekt sein, es geht mir wirklich mehr um Kreativität als um geographische Korrektheit 😉 Wie ihr das Ganze macht, also mit welchen Mitteln ihr es zeichnet und ob per Hand und eingescannt/abfotografiert oder direkt digital, ist mir dabei total egal. Ihr könnt zum Beispiel auch eine Collage machen oder etwas ähnliches! Dazu wünsche ich mir am liebsten noch einen ganz kurzen Text, so etwa eine halbe Word-Seite, in denen ihr eure abgebildete Stadt und die Orte, die ihr eingezeichnet habt, ganz kurz beschreibt. Orientieren könnt ihr euch dabei an den Karten, die Shin für diesen und die anderen drei Posts gezeichnet hat.
Da diese Aufgabe doch einiges an Kreativität erfordert und bestimmt viele im Juli oder August erst mal für eine oder zwei Wochen im Urlaub sind, habt ihr einen ganzen Monat Zeit, um sie zu lösen, also bis zum 13. August. Bitte schickt mir eure Karte per Mail an ariane.kovac@googlemail.com. Ich würde mich auch sehr freuen, wenn ihr mir außerdem erlauben würdet, die Karte und den dazugehörigen Text hier auf den Blog zu zeigen, denn ein Sammelpost dazu wäre richtig toll! Und wenn ihr einen Blog habt, ist das für euch auch noch kostenlose Werbung, denn ich verlinke euch selbstverständlich :)Ich wähle dann nach dem 13. August den Gewinner aus – vielleicht suche ich mir noch eine kleine Jury als Hilfe, mal sehen 😉 Beim letzten Gewinnspiel fand ich es nämlich echt schwierig, eine Gewinnerin zu küren.

Ich hoffe sehr, ihr habt Spaß an der Aufgabe. Ich schaue mal, ob ich Zeit finde, wenn ja, werde ich sie auf jeden Fall auch umsetzen, da ich die Idee so super finde! Ich hab euch als Inspiration auch ein Pinterest Board zusammengesammelt, da könnt ihr euch ja nochmal durchklicken. Mehr Regeln gibt es auch gar nicht, ich hoffe nur einfach sehr, dass ihr diese Aufgabe genauso cool findet wie ich und dass möglichst viele teilnehmen! Über das Verbreiten des Gewinnspiels per Blog, Facebook oder Mund-zu-Mund-Propaganda würde ich mich unheimlich freuen!

Wer mag, kann auch diese Grafik in seinen Blog einbinden und auf diesen Post verlinken:

8 Gedanken zu “Brasilien abseits der WM – Rio (mit Gewinnspiel!)”

  1. Hat ja geklappt mit dem vierten Stern! 😉 Fand deine Reihe "Brasilien abseits der WM" übrigens richtig klasse – auch wenn ich in letzter Zeit gar nicht zum Kommentieren kam. Das wird nun wieder besser und vielleicht schaff ich es auch, so ne Karte zu erstellen. (So kreative Sachen mag ich ja immer sehr gerne :3)

    Liebe Grüße!

  2. rio ist definitiv eine reise wert, und so wie es scheint, habe ich letztes jahr richtig glück mit dem wetter gehabt. um die 40 grad hatte es, wunderbare aussichten von den beiden paos hatten wir, und der botanische garten hat uns vorm hitzschlag gerettet.

    ich hätte auch den brasilianern des sieg gegönnt, aber natürlich freue ich mich für die deutsche mannschaft noch mehr!

    viele grüße
    daniela

  3. Nicht nur wegen der Fußballabende bin ich gar nicht dazu gekommen, diese tolle Serie zu verfolgen – aber die bunten Stadtpläne haben mich doch neugierig gemacht. Hab grad alle Posts nach-gelesen und bin echt begeistert. Dein Mini-Interview und das Rezept sind ne tolle Ergänzung zu den Stadtvorstellungen, die Zeichnungen sind sowieso klasse (und sogar zweimal mit Fahrrad!).
    Und jetzt auch noch das Gewinnspiel – wow! Bin momentan eh im Kritzelfieber. Und hab auch schon eine Idee …
    Liebe Grüße
    Christiane

  4. Gewinnt denn der kreativste und schönste Stadtplan oder wir das am Ende unter allen (die sich natürlich etwas Mühe gegeben haben) ausgelost? Denn mein künstlerisches Talent lässt wirklich zu Wünschen übrig 😉

    1. Ich werde den kreativsten und schönsten Plan am Ende küren – mit Hilfe einer kleinen Jury 🙂 Sonst wäre die Arbeit ja quasi umsonst. Aber versuch doch dein Glück, normalerweise rechne ich bei solchen kreativen Gewinnspielen nicht mit allzu vielen Einsendungen.

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