12mal12: April

12 mal im Jahr, einmal pro Monat, möchte ich euch 12 Empfehlungen bieten – beziehungsweise eher 12 jedes Mal neu gewählte Kategorien mit ganz vielen Empfehlungen. Über Ergänzungen und Vorschläge fürs nächste Mal in den Kommentaren freue ich mich sehr 🙂

1. Regisseure und ihre Ästhetik

Bekannte Regisseure sind oft so bekannt, weil sie einen ganz eigenen Stil, eine eigene Ästhetik entwickelt haben, die sich von anderen abhebt. Videos mit Filmzusammenschnitten machen das besonders deutlich: So zum Beispiel Wes Andersons Liebe zur Symmetrie sowie zu Aufnahmen von oben, Stanley Kubricks Fluchtpunktperspektive, Tarantinos Aufnahmen von unten oder Darren Aronofskys Ästhetik aus Spiralen und Symmetrie. Dazu auch passend: Farbpaletten aus Wes Anderson-Filmen. Und: Stanley Kubrick hat auch fotografiert.

2. Traumfänger

Was träumt ihr so nachts? Die Fotografin Vanessa Nicette hat verschiedene Menschen gebeten, das aufzuschreiben, und sie fotografiert. Und das SZ Magazin hat Prominente das selbe gefragt.

3. Vivian Meier

Kennt ihr eigentlich die Geschichte von Vivian Maier? Die ist ziemlich faszinierend. 2007 ersteigert John Maloof, der kürzlich in den Nordwesten von Chicago gezogen ist und sich sehr für die Geschichte seines Ortsteils interessiert, auf einer Zwangsversteigerung eine Box mit Fotos und Negativen aus den 60er Jahren. Eine erste Sichtung zeigt: Hier war eine ganz besondere Fotografin am Werk. Die Fotos sind spannende Aufnahmen aus den Straßen Chicagos, mit einem ganz besonderen Blick aufgenommen. Maloof macht es zu seiner Aufgabe, alle Negative, die an andere Gäster der Auktion verkauft worden waren, zusammenzusuchen, die Negative zu entwickeln und alles zu sortieren. Das Leben der Fotografin, Vivian Maier, bleibt weiterhin ziemlich rätselhaft – doch das trägt eigentlich nur zur Magie der Fotos bei. Klickt euch auf jeden Fall mal durch die verschiedenen Gallerien.

4. Mein Alltagsheld: Buchstabenstempel

Diesen Monat habe ich mir endlich mal einen Wunsch erfüllt, und mir Buchstabenstempel gekauft. Damit bestemple ich nun alles, was mir in die Finger fällt. Vielleicht gibt es irgendwann noch einen ganzen Post dazu – vorerst belasse ich es dabei, meine Begeisterung hier mit euch zu teilen und schicke die Stempel zu Ninotschkas Helden des Alltags (übrigens eine sehr coole Aktion, schaut mal bei ihr vorbei!).

5. Muster & Typographie

Ich liebe Muster, und ich liebe Typographie, und da ich irgendwie auch ein Faible habe für alles, was aus Papier und schön ist, passt das ganz gut zusammen. Auch mit meinen hübschen neuen Stempeln – momentan bastle, klebe, hefte und beschrifte ich viel. Sehr inspirierend fand ich dazu die Typographie-Posts (eins und zwei) bei Mein Feenstaub, die quasi kleine Zeichenanleitungen beinhalten. Schön sind auch die Ideen bei She Makes a Home, und jede Woche aufs Neue freue ich mich über den Muster-Mittwoch bei Müllerin Art. Ich find es immer besonder klasse, zu sehen, wie sie auf die Muster-Ideen kommt, und die Ergebnisse sprechen natürlich ebenfalls für sich.

6. Was zu lesen

Ein paar Kategorien haben sich ja schon fast als Standard eingependelt bei meinen monatlichen Empfehlungen. Lesenswerte Texte gehören definitiv dazu, und das aus gutem Grund. Schließlich blogge ich selbst, und weiß, dass sich ein Post mit hübschen Fotos, oder selbst mit DIY-Projekten, oder selbst ein so lang vorbereiteter Post wie dieser hier, schneller und leichter schreibt als ein wirklich guter Text, und noch dazu gehört doch ganz schön viel dazu, sich als Bloggerin auch mal zu öffnen und über etwas zu schreiben, was einem wichtig ist. Deshalb: Ab zu diesem tollen Blog und Respekt zollen! Vor allem der Text „Am liebsten“ hat es mir angetan. Auch super: Maddie macht, im Namen aller Modebloggerinnen, ein „Geständnis“. Und auf Endemittezwanzig gibts ein echt spannendes Interview zu einem ungewöhnlichen Magazin.

7. Upcycling, Nähen und Basteln

Genau wie die Texte gibts fast immer Upcycling-Ideen. Und davon gabs echt viele schöne diesen Monat. Rebekka von Ilses Enkel hat ein Kinderbuch und ein Klemmbrett verschönert. Beides echt klasse Ideen! Ich finde auch auf Flohmärkten so oft Kinderbücher mit richtig tollen Covern und denke mir, daraus müsste man eigentlich mal etwas basteln. Ein anderer Vorschlag, eher für Modemutige: Tier-Ringe. Besonders gut gefällt mir auch diese Briefmarken-Kette – ich wünschte, so was könnte ich selbst basteln! Ebenfalls klasse und so einfach: Leere Parfümflakons als Vasen benutzen. Auf meiner Mal-machen-Liste stehen auch diese Anhänger aus Korken. Tolle, einfache Ideen gibts übrigens auch bei der DIY-Geschenkebox: Hier könnt ihr eure Materialien und den Schwierigkeitsgrad auswählen, und bekommt Ideen angezeigt.
Und alles, was dagegen erst mal nicht so einfach machbar aussieht, kann ja trotzdem als Inspiration dienen: Möbel, coole Ideen für ZimmerwändeKlamotten aus Hemden und Krawatten, bunte Kleider aus Upcycling-Material oder Ideen mit Europaletten.
Mal abgesehen von Upgecyceltem fand ich die Idee für einfache und günstige selbstgemachte Nähetiketten von Michaela von Lovenotes richtig klasse. Solche Etiketten werten schließlich jedes selbstgemachte Teil auf, und diese machen zu lassen, ist richtig teuer. Da meine Nähmaschine und ich uns aber inzwischen irgendwie ein bisschen fremd geworden sind, kommt mir dieser Beitrag ganz gelegen, vielleicht ja auch euch: Learn to love sewing.

Nun noch ein letzter Vorschlag für alle Bastelwütigen: Das neue Projekt DU it yourself bei monochrome. Dabei gibt es jeweils am 12. des Monats ein neues Thema, zu dem ihr basteln könnt. Das kreativste Projekt gewinnt dabei ein Zeitschriftenabo!

8. Reiseberichte

Irgendwie bin ich im vergangenen Monat auf unheimlich viele tolle Reiseberichte und Reiseblogs gestoßen. Zuerst einmal habe ich den tollen Blog Fernwehosophy entdeckt. Elisaveta berichtet dort von ihren eigenen Reisen und veröffentlicht Gastbeiträge – einen von mir über Spanien und Portugal letzten Sommer dürft ihr dort in ein paar Wochen lesen. Die ausgewählten Fotos sind so unheimlich grandios, so farbenfroh und professionell, dass ich fast ein bisschen stolz darauf bin, dass meine bald dazugehören – vor allem, weil ich, im Gegensatz zu den meisten anderen, die dort veröffentlicht haben, keine Profi-Fotografin bin. Besonders toll fand ich übrigens Berichte aus Indien, China und Marrakech. Über Marokko schreibt auch Coco auf ihrem Blog Lebensszenen, ein schöner Reisebericht mit süßem Kätzchen! Sóleys Bericht über Märkte in London hat mir auch gefallen, Natalia hat noch ein paar tolle Fotos aus Brasilien geteilt, Gina hat Neapel festgehalten, Stefanie einen Tag in Seoul und auf Ein Zimmer voller Bilder gibts Fotos aus China. Zufällig bin ich auch auf einen richtig schönen Reiseblog gestoßen, The Fresh Exchange. Megan und Mike Gilger aus den USA reisen durch die Welt und bloggen darüber als Team. Wie wunderbar ist das?! Momentan gibts bei ihnen richtig tolle Fotos mit schönen Berichten aus Spanien und Portugal zu sehen, die mein Herz echt höher schlagen lassen und mich an meinen letzten Urlaub erinnern.
Bei Katja von Mädchen mit Herz gibts statt Fernweh Heimatliebe, mit wahnsinnig schönen Fotos vom Meer, und auch Nikki zeigt wunderschöne Naturfotos. Und wer trotz allem keine Lust aufs Erkunden und Verreisen hat, kann auf Becoming a Minimalist nachlesen, warum jeder einen Berg besteigen sollte.

9. Bloggen mit Herz

Auf Mädchen mit Herz gibt es ein neues Projekt, das mir richtig gut gefällt: Bloggen mit Herz. Dabei schreibt Katja über die Leidenschaft Bloggen. Ein klasse Projekt, vor allem, weil auf vielen Blogs momentan eine große Müdigkeit und Langeweile vorherrscht. Bisher gab es zwei Beiträge, Motivation und Dranbleiben. Beide sind wunderbar positiv geschrieben und geben viele wertvolle Tipps. Das mit dem Dranbleiben ist schließlich oft nicht so einfach – vor allem, wenn „neben“ dem Blog noch studiert und/oder gearbeitet wird! Katja bietet dafür sogar einen schicken Blogplaner zum Download an. Vielleicht passt dazu, sowohl zur Motivation als auch zum Dranbleiben, die I-did-Liste. Vielleicht kennt ihr es selbst: Man hat viel zu tun, ist unterwegs, sitzt zu Hause, erledigt alles mögliche, und hat trotzdem am Ende des Tages das Gefühl, nichts geschafft zu haben. Mir geht es ganz oft so, und das liegt oft daran, dass meine To Do-Liste so viele Punkte enthält, dass ich niemals auch nur die Hälfte davon an einem Tag abarbeiten kann… und dazwischen kommen noch die ganzen „alltäglichen“ Dinge wie kochen, einkaufen, Wäsche waschen, die Zeit fressen und uns trotzdem unwichtig vorkommen. Eine Liste am Ende des Tages, was man alles getan hat, ist dagegen viel motivierender. Auch Clara hat darüber geschrieben – ein toller und sehr ehrlicher Post, wie ich finde. Vielleicht auch motivierend, falls euch die Blog-Müdigkeit gepackt hat: What Blogging has taught me.

10. Objectifying Men in Three Easy Steps

Ein sehr geniales und vor allem lustiges Projekt: Die Künstlerin Anna Gensler verwandelt schlechte Erfahrungen mit Online-Dating-Seiten und -Apps in Zeichnungen. Sexistische, perverse Zeilen, die ihr geschickt werden, landen samt einer Nacktzeichnung des betreffenden Herrn auf ihrem Tumblr – eine gerechte und oftmals sehr entlarvende Strafe. Ab und an stellt sie noch die Antworten dazu, die teils derart verzweifelt und bescheuert sind, dass ich einfach froh bin, noch nie Erfahrungen mit solchen Seiten und Apps gemacht zu haben… Aber vielleicht ändern einige der Männer durch Annas Zeichnungen ja ihre abartigen Anmachen!

11. Steve McCurry

Vorletzte Woche war ich auf einer wunderbaren Foto-Ausstellung eines Fotografen, den ich euch sehr ans Herz legen möchte: Steve McCurry. Vielleicht sagt euch der Name nichts, aber eines seiner Fotos kennt ihr definitiv: Das Afghanische Mädchen, das mal das Cover der National Geographic zierte. McCurrys Fotos haben so unglaubliche Farben und sind insgesamt einfach sehr intensiv – im positiven wie manchmal auch im negativen Sinne. Anschauen!

12. Filmtipp: Away We Go

Ich liebe Filme, die glücklich machen. Away We Go ist so einer. Wunderschöne Musik, liebenswerte Hauptcharaktere, Road-Trip-Feeling und die Frage danach, wo und wie man sich seine Zukunft so vorstellt.

6 Gedanken zu “12mal12: April”

  1. Oh, nun muss ich mir away we go auch unbedingt mal ansehen. Danke für den Tipp.
    Und Buchstabenstempel habe ich auch und liebe sie ebenfalls heiß und innig.
    Besonders viel Freude macht es mir, einfarbiges Geschenkpapier damit zu bestempeln.

    Liebe Grüße 🙂

  2. Die McCurry Ausstellung habe ich auch schon mal gesehen – ganz toll, wer die Möglichkeit hat, sollte die sich wirklich ansehen. Aber bei Tarantino dachte ich, sein Stilelement wären die Frauenfüße, die immer wieder auftauschen 😉

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