Geburtstags-Interview Teil 2

Zuerst mal vielen lieben Dank für eure Glückwünsche! An alle, die gefragt haben, wie ich meinen Geburtstag verbracht habe – hauptsächlich damit, die Party für den Abend vorzubereiten. Meine WG ist glücklicherweise inzwischen schon bekannt für die besten Feiern mit teilweise weit mehr als hundert Gästen, und da mussten wir natürlich auch an meinem Geburtstag etwas organisieren. Das ist auch der Grund dafür, warum dieser Post so spät online kommt (hatte ihn zu meiner Schande nicht vorbereitet) – ich bin heute Morgen mit brummendem Schädel in einem Meer aus Glitzer, Leuchtstäben, leeren Seifenblasendosen, Cocktailschirmchen und natürlich jeder Menge leerer Flaschen aufgewacht und musste den Tag über dann erst mal die Wohnung putzen. Aber es war eine tolle Party und ich habe auch ziemlich viele geniale Geschenke bekommen 🙂 Etwas schade war nur, dass ich von keinem meiner drei Geburtstagskuchen ein Stück abbekommen habe – nur das Mini-Küchlein, das ihr auf dem Bild seht, ist mir geblieben.Aber genug davon und los mit euren Fragen und meinen Antworten. Heute gibts alle Fragen zum Thema „Persönliches“ – über einige davon musste ich ganz schön nachdenken. Interessant war es aber auf alle Fälle – wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja auch die eine oder andere Frage nehmen und bei euch auf dem Blog beantworten?! Lasst mir Links da, würde mich freuen!

Wer ist dein persönlicher Held?
Wow, das finde ich eine ganz schwere Frage. (Und noch schwerer, da mein Blog ja Heldenwetter heißt und ich euch -somit echt ne gute Antwort schuldig bin ;))
Ich denke eigentlich, dass man Menschen ganz generell nicht idealisieren sollte – jeder hat Stärken und Schwächen und wenn man sich jemanden als Helden raussucht, wird man auf kurz oder lang enttäuscht. Was ich aber eine ganz unglaublich tolle Eigenschaft finde, ist, wie sich viele Menschen auf der Welt für ihre Ideale, die Freiheit oder andere demokratische Grundsätze einsetzen, auch wenn sie damit ihr eigenes Leben gefährden. Wie das zum Beispiel momentan in der Türkei oder in Brasilien passiert, oder früher in den Ostblock-Staaten. Besonders beeindruckend finde ich es noch, wenn Menschen solche Aktionen gewaltfrei durchführen. So was ist für mich eine echte Heldenqualität.

Etwas, von dem du selbst meinst, es gar nicht zu können?
Man sollte gar nicht meinen, dass diese Frage so schwer wäre, aber ich habe echt lange darüber nachgedacht, was ich hier schreiben könnte. Klar, es gibt viele Sachen, die ich gar nicht kann, aber ich wollte irgendwas Persönliches schreiben, was mich in letzter Zeit ziemlich beschäftigt hat. Ich glaube, dass es mir manchmal schwerfällt, mich oder das, was ich so tue, selbst richtig wertzuschätzen. Ich stelle mein eigenes Licht gerne unter den Scheffel, frei nach dem Motto „Besser unterschätzt als überschätzt werden“. Und klar kann arrogante Menschen keiner leiden – aber ich denke doch, dass es zum Erwachsenwerden auch dazugehört, eine gewisse Portion Selbstbewusstsein mitzubringen und ganz einfach sagen zu können: „Ich hab das super gemacht!“ oder „Ich kann das gut!“

Etwas, von dem du selbst meinst, es sehr gut zu können?
Vorsicht, das Folgende wird jetzt ziemlich streberhaft klingen! Ich bin inzwischen echt ganz gut darin, mit meine Zeit einzuteilen und schaffe es sogar, höchstens noch einmal pro Woche nach neun Uhr morgens aufzustehen, worauf ich einigermaßen stolz bin. Schüler und Arbeitende lachen – aber für eine Studentin ist das echt eine Leistung 😉

Geburtstagsfrage: In welcher Hinsicht hast du dich im vergangenen Jahr verändert – und was wünschst du dir für das kommende Lebensjahr?
Wow, das ist wirklich eine gute Frage. Ich denke, letztes Jahr hätte ich sie besser beantworten können, denn durch Peru habe ich mich stark verändert und auch viel darüber nachgedacht, wie ich mich verändert habe. Jetzt, quasi nach einem Jahr Studium, weiß ich gar nicht, wie ich mich so verändert habe. Ich denke, ich bin irgendwie noch ein Stück selbstbewusster geworden und kann mir meine Fehler inzwischen besser eingestehen.

Führst du Tagebuch? Wenn ja, mehr über Erlebnisse oder Gedanken?
Nein, obwohl ich die Idee sehr schön finde. Ich habs allerdings oft versucht und es erstens nie geschafft, regelmäßig dranzubleiben und zweitens kam ich mir hinterher immer blöd vor, wenn ich meine Einträge von vor einem Jahr wieder gelesen habe. Hut ab vor Leuten, die es schaffen, regelmäßig Tagebuch zu führen! Ab und an schreibe ich allerdings selbstverständlich meine Gedanken und Gefühle auf, vor allem, um einen freien Kopf zu bekommen. Einige Sachen davon dürft ihr hier ja auch lesen 🙂

Welche Art von Mensch kannst du gar nicht leiden?
Ich mag es nicht, wenn sich Menschen für etwas Besseres halten – vor allem aus so Gründen wie Kleidungs- und Musikgeschmack oder Studienfach. Meiner Meinung nach sollte man möglichst allen Leuten gegenüber offen sein und jedem erst einmal eine Chance geben, dann kann man immer noch entscheiden, ob man jemanden mag oder nicht. Klar, manchmal ist das nicht so leicht, aber ich versuche, mich daran zu halten. Außerdem stört es mich, wenn Menschen sehr unreflektiert sind, vor allem bei bestimmten Themen, die mir besonders wichtig sind.

Würdest du selbst mit dir befreundet sein wollen?
Ohje, solche Fragen habe ich schon befürchtet. Klingt fast so, als wärt ihr darauf aus, bestätigt zu bekommen, was für ein Ekel ich bin 😀 Ich weiß nicht, vielleicht fände ich mich selbst etwas anstrengend. Manchmal kann ich Leuten wahrscheinlich gut auf die Nerven gehen – ich will ständig irgendwas unternehmen, habe eine unglaublich laute hässliche Art zu lachen und bin oft nicht so lustig, wie ich selbst denke.

Bist du mit dir im Allgemeinen zufrieden?
Es gibt viel, was ich an mir noch verbessern möchte. Aber viele Fehler kann ich mir inzwischen selbst eingestehen und ehrlich dazu sagen: „Aber ich arbeite daran.“ Da ich selbst immer recht kritisch mit mir ins Gericht gehe und mich damit oft selbst belaste, habe ich übrigens auch damit angefangen, mir manchmal einfach klar zu machen, was ich in meinem Leben schon geschafft habe. Und das ist gar nicht soo wenig. Deshalb würde ich die Frage mal mit ja beantworten 🙂

Gibt es etwas, das du an deinem Leben gerne ändern würdest?

Lustigerweise habe ich gerade diesen Monat eine Entscheidung getroffen, was mein Studium angeht, mit dem ich nicht mehr ganz glücklich war. Ab nächstem Semester werde ich ein Doppelstudium beginnen und so nicht nur Module aus Politik und Geographie, sondern zusätzlich noch aus Soziologie und Spanisch belegen. So studiere ich zwar insgesamt ein bisschen länger, aber ich denke, ich kann mehr meiner Interessen abdecken und vor allem mehr lernen, was mir später mal nützlich sein kann. Sonst gibt es eigentlich an meinem Leben nichts, was mich großartig stört. Schön, sich das mal so selbst klar zu machen 🙂

Was gfällt dir an deinem Leben am meisten?
Die vielen Möglichkeiten, die ich habe. Mein Leben ist noch so wunderbar ungeplant, ich kann mit meiner Zukunft anfangen, was ich will, und mir auch vorstellen, erträumen und ausmalen, was ich möchte. Außerdem stehen mir, im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, glücklicherweise tatsächlich auch all diese Möglichkeiten offen – ich kann reisen, in anderen Ländern leben, studieren, lernen, leben, Spaß haben… Ein tolles Gefühl.

Was möchtest du unbedingt mal erreichen/sehen/tun?
Erreichen auf jeden Fall, dass ich mich später mal mit etwas beschäftige, über das ich sagen kann, dass ich dahinterstehe und dass es irgendwie hilfreich für irgendwen oder irgendwas ist. Sehen oder tun, da gibts ganz viele Sachen 🙂 Ein großer Traum von mir wäre ja, mal durch entlegene Orte der Anden zu fahren, einfach auszusteigen, wo ich möchte, mit Leuten ins Gespräch zu kommen, ihre Geschichten zu hören, Quechua (die Sprache der Inka, die dort gesprochen wurde, bevor die Spanier kamen – und die auch heute noch in den Anden präsent ist) zu lernen, viele Fotos zu machen, … Mal gucken, ob das so utopisch bleibt, wie es mir momentan vorkommt.

Glaubst du an die Liebe auf den ersten Blick? 😉
Nö. Wobei, kommt drauf an, wie man Liebe definiert. Attraktivfinden, vielleicht Schwärmen und Verknalltsein auf den ersten Blick, gut möglich. Aber Liebe geht für mich viel weiter und ist auch viel viel komplizierter – so was kann man frühestens nach ein paar Monaten miteinander feststellen.

6 Gedanken zu “Geburtstags-Interview Teil 2”

  1. Nochmal alles Gute nachräglich! (ich weiß grad nicht, ob ich das unter deinen letzten Post schon geschrieben habe, deshalb tu ichs einfach nochmal^^)

    Wirklich sehr schöne und durchdachte Antworten auf kreative Fragen. Man merkt, dass du Persönlichkeit hast und du wirkst damit sehr sympathisch, auch, wenn ich dich natürlich gar nicht kenne. Freue mich auf Teil 3.

    Lg x)

  2. von mir auch alles gute zum Geburtstag (wenn auch nachträglich . ich hoffe du hast noch kein sauerkraut gegessen 😉

    wow . ich bin ganz begeistert von deinen antworten . vorallem die 'was du nicht kannst' .. das mit dem unter-den-scheffel-stellen kenn ich nur zu gut und ich krieg immer gleich die krise wenn jemand sagt dass er ja so super und gut ist . für mich klingt das immer sofort arrogant .. aber du mit deiner antwort bist echt die erste bei der es nur obersympathisch wirkt .. wahnsinn . ich würd' dich wirklich liebend gern mal in echt kennen lernen (hoffe das klingt jzt nicht zu stalkermäßig) weil du durch deine antworten echt so nett und interessant wirkst .!!
    ich versteh echt nicht warum du vll nicht mit dir befreundet sein möchtest 😉

    bin schon gespannt auf weitere tolle antworten von dir .!
    alles liebe

  3. Erstmal alles, alles Liebe zum Geburtstag, ich hoffe du hattest eine tolle Feier!
    Ich wollte Fragen ob du meine Mails bekommen hast, die ich dir geschickt habe wegen dem Layout:-)
    Lg 'Liz' von l'odeurdupapillon

  4. Oh, herzlichen Glückwunsch nachträglich! (:
    Und vor allem vielen Dank für dein Lob! Freut mich wirklich sehr, dass dir mein Blog gut gefällt! ♡

    Bis bald und viele Grüße!
    Marie

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