Projekt Fernweh: Ein Grund zum Reisen

Heute gibt es mal einen etwas ungewöhnlicheren Beitrag zum Projekt Fernweh. Markus von Nummer Neun schreibt von einem Erlebnis, das er nicht mehr vergessen wird. Viel Spaß beim Lesen!

Warum man gerne reist, das lässt sich manchmal ja an ganz einfachen Dingen fest machen. Kleine Augenblicke, in denen man weiß, diesen Moment wird man nie mehr vergessen. Dafür haben sich die ganzen Strapazen gelohnt. Dafür macht man das. So einen Moment hatte ich vor einigen Jahren in Kolumbien. Und davon möchte ich euch jetzt erzählen.Strandurlaub, das hasse ich ja. Eng an eng auf den Handtüchern oder den Liegen in der Sonne brüten. Vor dir das brausende Meer, hinter dir die Hotelketten. Getrennt am Besten nur durch eine vielbefahrene Straße. Die Strandpromenade. Dauernd jemand, der dir etwas verkaufen will. Eiscreme, Sonnenbrillen, Melooooone. Irgendwo hört jemand laute Musik (und dazu nicht die beste), die Kinder spielen im Sand, die Jugendlichen spielen mit… naja um zum Punkt zu kommen: Urlaub am Strand ist überhaupt nicht meins. Spätestens nach einem Tag wird mir langweilig. Am Pool schon nach einem halben. Maximal.

Nun war ich 2011 mit einer Freundin in Kolumbien unterwegs. Rundreise, alles selbst organisiert. Alle 2-3 Tage waren wir woanders. Städte, Berge, Seen, alles dabei, alles sehr schön, aber auch sehr stressig. Für unseren nächsten Stopp hatten wir uns etwas besonderes vorgenommen: Die Karibikküste des Landes. Eine teure Unterkunft war über das Internet schon gebucht, wir mussten nur noch hinkommen.

Also ging es mit dem Flugzeug von unserem vorherigen Stopp zurück in die Hauptstadt nach Bogota. Dort hatten wir einige Stunden Aufenthalt, bevor es mit der nächsten Maschine nach Santa Marta zu unserem Ziel weiter ging. An dem kleinen Flughafen angekommen, schlug uns bereits die schwüle Luft entgegen. Vom Gepäckband aus konnten wir schon den Fahrer sehen, der mit einem kleinen Schild mit meinem Namen auf uns wartete, um uns ins Hotel zu bringen.

Die Fahrt sollte etwas dauern. Über eine Stunde zog es sich hin. Wenn der Fahrer dazu dann auch noch sehr wortkarg ist und das Radio aufdreht, ist das kein gutes Gefühl. So fuhren wir also über die Landstraßen. Vorbei an immer kleiner werdenden Orten, vorbei am Talampaya Nationalpark, bis der Fahrer endlich von der Straße abbog, noch einige Minuten lang über schmale Feldwege weiterfuhr und wir schließlich am Eingangstor unseres Hotels standen: Koralia Beach.

Hotel ist vielleicht etwas viel gesagt. Der Komplex bestand aus einer handvoll Hütten und Suiten, in denen die Gäste wohnten, dem Verwaltungshaus, das man nur barfuß betreten durfte, und der Hütte für das Restaurant, genauer: Für die Küche. Mehr war nicht. Und auch nicht links und auch nicht rechts davon. Weit und breit gab es nur das Hotel.

Schnell die Sachen in unserer Hütte abgeladen, rüber zum Strand und dann hat es mich voll erwischt. Feinster Sand, sanfte Wellen, die Sonne verschwand grade hinter einem Berg, der Himmel leuchtend rot gefärbt – und außer uns war niemand hier. Als wäre man alleine auf der Welt. An so einem verlassenen Ort. Kitsch as kitsch can. Die Strapazen, um hier her zu kommen: Vergessen. Es war fantastisch. Das, DAS nenne ich einen richtigen Strand!

Aber wie ist es so ist auf einer Rundreise: Furchtbar lange blieben wir nicht hier. Am nächsten Tag besichtigten wir den tollen Talampaya Nationalpark, am folgenden Nachmittag mussten wir wieder weiter. Aber dieser Strand, diese Gefühl, als ich ihn das erste Mal gesehen hatte, das habe ich so schnell nicht vergessen. Es war einer dieser Moment, die einem immer wieder antreiben, um die Welt zu entdecken. Und sein Fernweh zu stillen.

6 Gedanken zu “Projekt Fernweh: Ein Grund zum Reisen”

  1. Tolle Geschichte und auch gut geschrieben 🙂 Ich kenne dieses Gefühl wenn es sich plötzlich anfühlt als wäre man irgendwo ganz alleine. Bevor ich nach Island gefahren bin, habe ich auch überall gelesen, dass es während des Sommers überall sooo viel los wäre. Aber das stimmte gar nicht und als ich auf einen Berg geklettert bin, konnte man von der Spitze aus total weit schauen und es war keine Menschenseele zu sehen 🙂

    LG
    Cotton Candy Stories

  2. Hey 🙂
    Ja vielleicht hast du recht mit den Outfit posts aber ich mag aus meinem Blog keine Art Modeblog machen, es soll er um Details und Eindrücke gehen!
    Vielleicht bleibt man so auch einfach neugierig 😉 ich werd trotzdem mal drüber nachdenken, danke aufjedenfall für deinne nette Kommi 🙂

Schreibe einen Kommentar zu copy.cat Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.