Mein Schoko-Lebkuchen-Aufstrich & Tipps gegen Zucker

Ein zuckerfreier Advent ist so eine Sache: Lebkuchen, Vanillekipferl & Co. springen einem bei jedem Supermarktbesuch sofort ins Auge und auf dem Weihnachtsmarkt riecht es schon wieder so herrlich gut nach gebrannten Mandeln… Dennoch: Aufgeben ist für mich keine Option!

Möglichkeiten, gesunde und dennoch süße und leckere Kleinigkeiten zuzubereiten, gibt es en masse, und viele schmecken mir sogar besser als die herkömmlichen Süßwaren. Eine davon ist mein selbst kreierter Schoko-Lebkuchen-Aufstrich, der meiner Meinung nach Nutella um Welten schlägt. Heute präsentiere ich dir das Rezept und bin damit Teil des Adventskalenders von Blogging Under the Mistletoe. Ganz unten am Ende dieses Artikels gibt es eine Übersicht über die anderen Türchen!

Wie kommt sie eigentlich auf ein zuckerfreies Rezept, fragst du dich vielleicht? Die Erklärung gibt es in meinem letzten Artikel zum Thema: Seit über zwei Monaten esse ich fast keinen Zucker mehr – und möchte auch über Weihnachten nicht wieder damit anfangen. In einer kleinen Artikelserie verrate ich meine Beweggründe dafür, auf (Industrie-)Zucker zu verzichten, teile Tipps für eine Ernährung ohne Zucker und gebe meine liebsten Rezepte weiter. In den ersten beiden Artikeln gab es bereits Lebkuchenpralinen und zweierlei gesunde Plätzchen.

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Heute möchte ich neben meinem Rezept für einen Schoko-Lebkuchen-Aufstrich Tipps für den Einstieg in eine zuckerfreie, gesündere Ernährung geben. Denn aller Anfang ist meist schwer – und aus Behäbigkeit lebt man dann doch so weiter wie bisher. Wie habe ich es also bisher geschafft?

Einfach machen

Erst mal noch Rezepte für zuckerfreies Backwerk sammeln, dann die passenden Zutaten einkaufen, und nächste Woche kann ich dann ja mal damit anfangen… Erkennst du dich in solchen Gedanken wieder? Ich glaube, dass es beim Thema Ernährung besser ist, heute als morgen anzufangen. Machs einfach, deinen Schrank ausräumen und Vollkornmehl einkaufen kannst du immer noch morgen.

Pass dein Essen deinem Lebensstil an

Klar, man muss auch mal Gewohnheiten durchbrechen. Aber warum nicht einfach alte Gewohnheiten durch ähnliche, aber gesündere ersetzen? Du kaufst dir jeden Tag nach dem Mittagessen einen großen Cookie in der Kantine? Versuch, nächstes Mal zu Apfel oder Banane zu greifen. Lange Nachmittage in der Uni stressen dich und du brauchst dann einfach einen kleinen Energieschub? Pack dir morgens fix eine Box mit Obst oder selbst gebackenen Plätzchen. Du liebst Pizza und Pommes abends? Back Pizza selbst, mit Vollkorn-Teig und Gemüse als Belag, und mach Backofenkartoffeln mit Olivenöl und leckeren Gewürzen. Du trinkst nicht gern Wasser, sondern lieber Limo? Mach dir Infused Water, trink kalten Tee oder mix dir einen frischen Saft aus Früchten.

Kenne die schnellsten Rezepte

Wir greifen nicht nur gern zu Süßigkeiten, weil diese so lecker sind, sondern auch, weil wir sie so einfach bekommen: Wir müssen nur eine Packung öffnen. Wir müssen nichts zubereiten und hinterher auch nicht abspülen. Deshalb ist es wichtig, ganz ganz schnelle Rezepte zu kennen, die überhaupt keine Mühe machen und einem den Nachmittag versüßen können. Mein Geheimtipp stammt von einem guten Freund: Gefrorenes Obst wie Himbeeren oder Erdbeeren zusammen mit Bananen und einem Schuss Milch in den Mixer werfen, kurz mixen – und genießen. Das leckerste Eis, das du je gegessen hast, versprochen!

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Habe möglichst immer etwas in der Hinterhand

Noch besser als fix etwas zuzubereiten, ist natürlich, schon etwas fertig bereit zu haben. Kekse und Plätzchen halten sich lange und lassen sich problemlos in größeren Mengen backen. Und wenn du pürierte Früchte oder Joghurt mit ein bisschen Kakao in Eis-am-Stiel-Förmchen füllst und tiefkühlst, hast du auch eine Weile etwas, auf das zu zurückgreifen kannst.

Setz einen Cheat Day fest

Ich habe mir von Anfang an die Regel gesetzt: Einmal die Woche darf ich Zucker essen. An welchem Tag, das ist bei mir flexibel. Das Gute daran: Wenn ich mal zu Feiern eingeladen bin oder weiß, dass es irgendwo ein Buffet mit vielen Leckereien gibt, kann ich meinen Cheat Day auf diesen Tag legen. Anfangs habe ich mir Sorgen gemacht, das mit dem Cheat Day könnte ausarten. Jetzt ist es so, dass ich in manchen Wochen gar nicht daran denke, dass ich ja irgendwann mal Zucker essen dürfte. Und wenn ich es tue, dann meist recht wenig, weil mir normale Süßigkeiten inzwischen oft nach ein paar Bissen zu süß werden.

Das mit dem „Cheat Day“ kann man doof finden und darauf verzichten. Ich persönlich bin der Meinung, dass „Ganz oder gar nicht!“ meistens doof ist. Hätte ich nicht mit dem Projekt zuckerfrei angefangen, würde ich jetzt noch fast jeden Tag Zucker essen, und wahrscheinlich sogar an vielen Tagen mehr als gut für mich wäre. Esse ich nur an einem Tag Zucker, wähle ich mir ganz konkret aus, was ich gerne essen möchte, und schaufle nichts mehr einfach so ohne zu überlegen in mich hinein, nur, weil gerade nichts anderes da ist.

Ganz generell gilt, wie ich finde, auch: Schon ein bisschen weniger ist besser als gar keine Veränderung. Wenn du nicht auf Zucker verzichten willst, aber deinen nächsten Backwaren zumindest einen Tick weniger Zucker zugibst, ist doch schon mal etwas gewonnen, oder?

Trainiere deine Geschmacksknospen

Ich habe inzwischen oft gelesen, wie gut es sein kann, am Anfang der zuckerfreien Ernährung zwei Wochen gar keinen Zucker zu sich zu nehmen, also auch keinen natürlichen Zucker. Keine Süßigkeiten, kein Honig, kein Obst, keine Fruchtsäfte… Das ist bestimmt hart, entwickelt aber die Geschmacksknospen weiter: Am Ende werden dir auch viele Gemüsesorten süß vorkommen und wenn du nach den zwei Wochen etwas mit natürlicher Süße zubereitest, wirst du viel weniger davon brauchen. Ich habe das nicht gemacht, weil ich ohnehin nicht gerne irrsinnig süß esse und mir sogar die meisten gesunden Backrezepte noch zu süß sind. Aber ich denke, dass das sicher eine gute und spannende Erfahrung ist und einem zeigt, was man eigentlich alles nicht braucht.

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Zucker ersetzen – womit?

Zucker ersetzen, ist nicht schwer. Aber die Gemüter streiten sich darüber, was die gesündeste Art und Weise ist. Meine Philosophie zum Thema Ernährung habe ich bereits in den beiden anderen Artikeln geäußert: Alles, was ich esse, soll am besten irgendwie einen positiven Effekt für meinen Körper haben, ich möchte keine „leeren“ Kalorien. Und am liebsten habe ich es, wenn das, was ich esse, natürlich, möglichst selbst zubereitet und frisch ist. Darüber hinaus ist mir vieles wurst, zum Beispiel zähle ich keine Kalorien und denke auch nicht, dass Fett grundsätzlich etwas Schlechtes ist.

Deshalb halte ich es persönlich für das Beste, Industriezucker einfach durch die Süße aus (Trocken-)Obst zu ersetzen: Früchte sind natürlich süß und enthalten Vitamine und andere wichtige Stoffe für den Körper. Honig, Agavendicksaft und Ahornsirup sind Zucker in Vielem ähnlich und sollten deshalb sparsam eingesetzt werden. Allerdings sind sie süßer als Zucker, so dass eine geringere Menge schon zum gewünschten Süßungsgrad führt. Ganz exotische Dinge wie Kokosblütenzucker oder Birkenzucker (Xylit) sind zwar cool, aber für den Alltag einfach um Welten zu teuer. Was ich persönlich gar nicht gut finde, ist die Zuckerersatz-Chemiekeule. Andere schwören auf Stevia & Co. – ich persönlich möchte natürlicher essen und nicht noch mehr Chemie in meine Plätzchen und Kuchen kippen. Aber das muss natürlich jeder selber wissen, und ich bin wirklich keine Expertin auf dem Gebiet Ernährung!

Mein Rezept für Lebkuchen-Schoko-Aufstrich

So, jetzt aber genug geschwafelt: Hier also mein Aufstrich-Rezept. Das Grundrezept des Aufstrichs ist so simpel wie vielseitig. Man kann nicht nur einen Schoko-Aufstrich daraus machen, sondern auch leckere herzhafte Aufstriche. Ich fand zum Beispiel auch meine Version eines Zimt-Curry-Aufstrichs mit klein geschnittenen Datteln super, oder einen mediterranen Aufstrich mit getrockneten Tomaten und verschiedenen Gewürzen.

Als Süßungsmittel würde ich hier wirklich Honig verwenden, da der Eigengeschmack von Honig so genial an Lebkuchen erinnert. Veganerinnen und Veganer können es aber ja trotzdem mal mit einem pflanzlichen Süßungsmittel ausprobieren!

Die Menge im Rezept reicht für ein kleines Glas.

Du brauchst:

100g Sonnenblumenkerne
Wasser zum Einweichen
6 Esslöffel (Pflanzen-)Milch
1 Esslöffel Zitronensaft
eine Prise Salz

zwei Handvoll Rosinen
4 Teelöffel Kakaopulver
1 Teelöffel Lebkuchengewürz
1 Teelöffel Honig

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So geht’s:

1. Sonnenblumenkerne über Nacht in etwa einem Liter Wasser einweichen.

2. Abgießen, kurz durchwaschen und mit der Milch und dem Zitronensaft mischen. Eine Prise Salz und zwei Handvoll Rosinen dazugeben und alles in den Mixer packen oder mit dem Pürierstab bearbeiten, bis eine halbwegs homogene Masse entsteht.

3. Jetzt nach Geschmack würzen. Für mich ist die perfekte „Oh mein Gott, schmeckt ja so was von nach Lebkuchen!“-Formel 4-1-1: 4 Teelöffel Kakaopulver, ein Teelöffel Lebkuchengewürz und ein Teelöffel Honig. Wers süßer mag, nimmt weniger Kakao oder mehr Honig.

Blogging under the Mistletoe

Auch dieses Jahr bin ich wieder bei „Blogging under the Mistletoe“ dabei. Ich mag hier vor allem, wie unterschiedlich die teilnehmenden Blogs sind – da sind Modeblogs genauso dabei wie Food- oder Reiseblogs. So gibt es natürlich auch im Adventskalender ganz viele verschiedene Artikel. Dieses Jahr sind übrigens besonders viele Gewinnspiele dabei, also schau unbedingt bei den anderen Türchen vorbei 🙂 Wer nichts verpassen will, schenkt außerdem am besten der Facebook-Seite ein Däumchen nach oben!

Morgen geht es übrigens bei Anita weiter und gestern war die liebe Carolin dran.

17 Gedanken zu “Mein Schoko-Lebkuchen-Aufstrich & Tipps gegen Zucker”

  1. Hm das hört sich sehr fein an! Ich habe zuhause angefangen, statt Industriezucker mit Ahornsirup zu süßen – aber du schon bei den Geschmacksknospen erwähnt hast, ich bin es gar nicht gewöhnt so süß zu essen. Klar ab und zu ne Schoki brauch ich auch – aber so ein Obst Smoothie ist schon von Haus aus süß genug und bei Kaffee oder Tee brauch ich es auch nicht. Viel Erfolg noch bei deinem Projekt – aber mit so leckeren Aufstrichen ist es ja nicht so schwer 😉

    1. Klingt super! 🙂 Ersetzt du dann beim Backen einfach den Zucker durch Sirup, oder nimmst du spezielle Rezepte?

  2. Das kingt richtig lecker! Und das Projekt zuckerfrei finde ich auch super spannend. Es fällt mir fürchte ich richtig schwer, auf Industriezucker zu verzichten, weil ich einfach gerne nasche. Natürlich gibt es massig Alternativen, aber man muss sich eben gezielt damit auseinandersetzen und dann auch Ideen und Zutaten parat haben. Aber ich denke, dass ich im neuen Jahr gerne mal bewusster darauf achten möchte. Gesunde Alternativen bzw. Rezepte ohne massig Zucker versuche ich jetzt schon zwischendurch, das ist aber sicher ausbaufähig!
    GLG Charlotte

    1. Danke!
      Ja, aber letztendlich denke ich, dass nichts eine Entscheidung „alles oder nichts“ sein muss. Es reicht ja, mal etwas Zuckerfreies zu backen oder mal auf Obst auszuweichen 🙂 Nur noch jeden zweiten Tag naschen oder jedes Mal etwas weniger Zucker, ist ja auch schon viel wert!

  3. Also ganz zuckerfrei werde ich es wohl nicht schaffen, ich finde deine Anregungen jedoch super! Gute zuckerfreie Rezepte sind eher selten, aber der Lebkuchen-Schoko Auftrich hört sich richtig lecker an, den werde ich mal versuchen! LG, Sabine

  4. Ich finde es total klasse, dass sich inzwischen immer mehr Menschen versuchen, ihren hohen Zuckerkonsum abzugewöhnen.
    Dank Internet bekommt man ja Rezepte für tausende von Alternativen 🙂
    Bei mir läuft es im Moment so, dass ich versuche, möglichst wenig Haushaltszucker zu verwenden und Süßigkeiten nur in kleinen Maßen esse. Mal sehen, wie sich das in Zukunft entwickelt.

    Liebe Grüße

  5. Danke für das tolle Rezept! Ich versuche auch mit so wenig Zucker wie möglich zu leben. Es ist faszinierend wie sich Geschmack verändert, wenn man den Zuckerkonsum reduziert und da ist es toll solche genialen Rezepte zu finden!!!

    Liebe Grüße,
    Martin

  6. Ui, das sieht aber ganz schön lecker aus! <3
    Bei uns gibt es dies Jahr zu Hause selbstgemachtes Glühweingelee mit Zartbitterschokolade, allerdings hat das relativ viel Zucker 😀

    Liebe Grüße,
    Lynn

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