So einfach kann es sein: Unterwegs rund um Aberystwyth

Keine Vorstellung, keine Erwartungen. In etwa so bin ich an unsere Zeit in Wales herangegangen. Okay, ich hatte einen Reiseführer durchstöbert, einen Wanderführer gekauft und ein paar Artikel auf Reiseblogs gelesen, aber das war es dann auch. Ich hatte keine Sehenswürdigkeiten im Kopf, die ich besuchen wollte, und keinen konkreten Plan für die Zeit in dem kleinen Land. Vielleicht liegt meine Begeisterung für unsere Reise genau darin – Leben von Tag zu Tag, den Kopf frei von Plänen, sehen, was kommt, ist es nicht das, was wir uns von einer Reise wünschen, besteht die Abwechslung vom Alltag, die wir wollen, nicht genau darin?

Normalerweise ist eine Reise neben Abenteuer, Abwechslung und Entspannung auch Planungsstress. Was nehme ich mit, ist nur die erste von vielen Fragen. Unterwegs dann: Wie komme ich von A nach B? Wo übernachte ich? Was esse ich? Reicht mein Geld? Und natürlich: Was soll ich mir heute ansehen, was tun? Wer nur wenig Zeit vor Ort hat, fragt sich vielleicht auch, ob er sich die richtigen Ziele, die richtigen Sehenswürdigkeiten ausgesucht hat. Hat die Stadt nicht noch mehr zu bieten? Ob es woanders wohl schöner ist?

In Wales konnten wir die Planung größtenteils minimieren: Wohnung und Mietwagen standen bereit und waren im Voraus organisiert, wir blieben die ganze Zeit an einem Ort und machten tagsüber einfach das, worauf wir Lust hatten. Wir mussten keine persönlichen Erwartungen erfüllen und über das „Was machen wir heute?“ hinaus keine Pläne schmieden. Wir hatten nicht das Gefühl, etwas zu verpassen. Wenn uns abends danach war, im Bett auf dem Tablet unsere liebsten Netflix-Serien zu gucken oder morgens bis um elf zu schlafen, dann war das halt so. Egal, was das Land um uns herum zu bieten hatte.

Gute Freunde von mir waren vor einiger Zeit mal gemeinsam in Budapest und einigten sich damals auf ein Tagesziel: Wenn jeder von ihnen am Ende des Tages noch alle Gliedmaßen besäße, wäre der Tag ein Erfolg. Klingt vielleicht doof, ist aber ein guter Grundsatz: Entweder, jeder Tag würde ein Erfolg werden – oder sie hätten andere Probleme als ein nicht geschafftes Tagesziel.

Denke ich an einen Tag, der dieses Lebensgefühl, ohne Erwartungen, ohne großen Plan, ohne das Streben nach dem Perfekten, einfängt, kommt mir der Tag unserer Wanderung in der Nähe von Aberystwyth in den Sinn. Chaotisch, fehlgeplant, langsam, unspektakulär. Und doch einfach wunderbar.

Aufbruch in Aberystwyth

Bisher haben wir vor allem Berge gesehen, doch das Faszinierende an Wales ist ja gerade, dass Küste und Gipfel so nah bei einander liegen. Nicht einmal zwanzig Kilometer Luftlinie trennen beispielsweise den Mount Snowdon, den höchsten Berg des Landes, vom Meer. Am Ende des heutigen Tages werden wir die volle Dröhnung abbekommen haben: Küste, Berge, Wald, Fluss und Stadt.

Während Wales mit den ersten beiden nicht geizt, ist es schwer, Letzteres zu finden. Gerade einmal fünf Orte gibt es hier, die mehr als 50.000 Einwohner haben. Alle fünf davon liegen im Süden des Landes. Ganz im Norden, an der Küste, gibt es weitere Städte, die größte davon Wrexham, die fast an der 50.000-Marke kratzt. Doch zwischen Nord- und Südküste herrscht in Wales ziemlich gähnende Leere. Vor allem im Snowdonia National Park und darum herum ist die Gegend von Kleinstädten und Dörfern geprägt. In vielen Gegenden scheint es mehr Schafe und Kühe als Einwohner zu geben. Oft sieht man einzelne Häuser, die sich alleine gegen den allgegenwärtigen Wind stemmen. Lustigerweise sehen selbst die meist genauso aus wie die klassischen grauen Mietshäuser, die sich am Stadtrand von Liverpool oder Manchester zu endlos gleichen Reihen aneinanderschmiegen.

Hafen Aberystwyth

Trotz seiner nur knapp 11.000 Einwohner kommt uns das Städtchen Aberystwyth irrsinnig groß vor, aus den letzten Tagen sind wir Anderes gewöhnt. Kleine Gassen voller hübscher Cafés und Läden, eine alte Burg, das überall riech- und schmeckbare Meer. Wer mit einem Mietwagen unterwegs ist, hat weniger Planungsaufwand, darf sich jedoch in Städten stets die Frage nach einem geeigneten Parkplatz stellen. Wir stellen unser Auto nach Navi-Empfehlung auf dem Hinterhof eines Supermarkts ab, zwischen Bahnschienen und Ladezone, und suchen vergeblich nach einem „Verboten!“-Schild. Fängt ja schon mal gut an – kostenpflichtige Parkplätze in Großbritannien verlangen nämlich gerne mal horrende Tagesgebühren. Und da wir meinen Wanderführer schon kennen, wissen wir, dass das mit den angegebenen zweieinhalb Stunden definitiv nichts wird.

Als wir uns endlich auf den Weg machen, ist es bereits halb eins, am Vormittag stand noch Wäschewaschen an. Wir laufen vorbei an Fish & Chips-Schildern und Klappstühlen, die Sonne brennt, eine freudige Überraschung für Wales zu dieser Jahreszeit. Einmal quer durch das kleine Städtchen, wir wollen schließlich nur hinaus und hinauf, die Küste überblicken, im Gras sitzen, die Sonne genießen. Nach Stadt, wenn man Aberystwyth so nennen mag, ist mir gerade so gar nicht. Auch, wenn es hier eine bekannte Bibliothek und viel Geschichte gibt, ich möchte weiter, der Nase nach in Richtung Meer.

Da vorne - ist das wirklich Irland?

Wir folgen der Straße, die aus der Stadt hinausführt und überqueren eine Brücke. Von Natur ist noch nichts zu sehen, stattdessen brausen Autos an uns vorbei, man versteht kaum sein eigenes Wort. Doch bald biegen wir rechts in den Public Footpath ein und lassen sämtliche Stadtgeräusche hinter uns. Schnell kommen wir zu einem Weg, der rechts und links von üppigen Bäumen und Sträuchern gesäumt ist. Die knorrigen Äste wachsen über unseren Köpfen zusammen und blenden nicht nur die Sonne, sondern auch das Raumgefühl aus. Ich fühle mich wie im Durchgang zu einer Märchenwelt, muss an Alice‘ Kaninchenbau denken.

Doch anstatt zu fallen, kämpfen wir uns nach oben. Kaum haben wir die verwunschene Allee hinter uns gelassen, geht es steil bergauf. Wer Küste mit Flachland assoziiert, hat in Wales verloren. Die Wanderwege am Meer haben dank Klippen und Hügeln oft größere Höhenunterschiede als die, mit denen man Snowdonias Berge besteigt. Die Sonne lässt mich ein Kleidungsstück nach dem anderen ausziehen. Im Verlauf der letzten Tage habe ich bereits dazugelernt und den Lagen-Look perfektioniert, denn die gefühlten Temperaturen schwanken durch Wind und Wolken ständig zwischen eisig und brennend. Immer weiter hoch, ich will nicht mehr. Gibt es in diesem Land eigentlich auch irgendeine Gegend, wo man nicht ständig rauf und runter laufen muss? Nagut, wir wollten einen schönen Ausblick und den gibt es nun einmal nur von ganz oben…

Pendinas Wales

Auf dem Gipfel des Hügels neben Aberystwyth steht ein schlanker Turm, der aussieht wie ein Industrieschornstein und dem ersten Duke of Wellington, dem Sieger bei der Schlacht von Waterloo 1815, gewidmet ist. Ich falle davor ins Gras und bestaune den strahlend blauen Himmel. Vor uns erstreckt sich ein zutiefst zufriedenes Grün, nach einem dünnen Küstenstreifen dann das Meer. Schattiert in unterschiedlichen Blautönen, wird es immer heller, bevor es in der Ferne fast nahtlos mit dem Himmel verschmilzt. Ich bin fasziniert von dieser Farbpalette, und noch viel faszinierter bin ich darüber, dass das, was ich hier sehe, so normal ist, so allgegenwärtig. Ich sehe hier nicht den höchsten Berg des Landes und auch kein beeindruckendes Naturschauspiel, ich stehe einfach auf diesem Hügel, sehe einfach aufs Meer und es ist einfach strahlender Sonnenschein. Und doch – ich bin hin und weg.

Von hier oben erkennt man gut, dass da zwischen Himmel und Meer noch etwas ist. Schwach, undeutlich und niedrig zwar, aber irgendetwas ist da. Ist das wirklich Irland? Wir fachsimpeln und gucken in die Ferne. So zwischen all dem Blau erscheint mir das, was auch immer dort hinten sein mag, wie das Ziel aller Träume. Wie wäre es, wenn wir einfach hier bleiben könnten? Ein Schiff bauen, hinübersegeln, und auf der anderen Seite wieder genau das Gleiche tun, in die Ferne starren, diesmal anders herum, von Irland nach Wales.

All dieses Grün und Blau, diese ruhigen Muster, diese sanft geschwungenen Linien, diese kühlen Farben… Fast hat man das Gefühl, der eigene Herzschlag verlangsamt sich, passt sich den trägen Wellen an. Von hier oben wirkt es nicht so, als würde das Meer auf die Küste prallen, stattdessen gibt einem die Entfernung das Gefühl, Land und Wasser würden im Einklang stehen, in Pendelbewegungen hin- und herschwingen.

Wäre nur nicht dieser verfluchte Wind, man könnte ewig sitzen bleiben.

Wie die Kinder

Es geht wieder abwärts, vorbei an Hecken und Sträuchern. Unten angekommen, halten uns ein paar Pferde auf, die allzu zutraulich an ihrem Zaun stehen und natürlich ausgiebig gestreichelt werden. Kaum später stehen wir dann tatsächlich am Meer, an einem langen Steg, der weit ins Wasser führt und heute von Anglern bevölkert wird. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Hafen von Aberystwyth, der mich mit seinen bunten Häusern und dem grünen Hügel im Hintergrund an Bilder erinnert, die ich von Grönland gesehen habe. Doch unsere Wanderung ist hier noch nicht zu Ende, sie macht noch eine weite Schleife, bevor wir tatsächlich wieder zurück in das Städtchen kommen.

Hafen Aberystwyth Hafen Aberystwyth

Irgendwie frustrierend, schon am Ziel zu sein und dennoch weiterzulaufen. Aber wer weiß, was noch kommt. Erst einmal folgen wir einem kleinen Fluss wieder ins Landesinnere hinein. Wir finden eine Stelle, an der die Böschung flach ist, und setzen uns auf die warmen Steine. Schuhe aus, Socken aus und Füße ins eiskalte Wasser! Der Fluss hat viele Steine abgeschliffen und ganz flach gemacht. Wir lassen sie durchs Wasser flitschen und bauen kleine Türme. Die Welt ist in Ordnung hier, es gibt keine Uhr und keine To-Do-Liste. Wie einfach es ist, glücklich zu sein, manchmal vergesse ich das.

Ausgelassen geht es weiter, erst am Fluss entlang, später wieder durch ein Wäldchen. Wir überqueren Zäune und verlieren uns in bestimmt tiefgründigen Gesprächen, von denen ich heute trotzdem kein Wort mehr weiß. Geblieben ist nur das Gefühl eines ohne jeglichen Grund klopfenden Herzens.

Um halb vier stehen wir wieder am Hafen von Aberystwyth. Mal wieder haben wir die im Wanderführer angegebene Zeit bei Weitem überschritten, aber diesmal macht es mir so gar nichts aus. Dieses Gefühl, etwas geschafft zu haben nach einer Wanderung, heute bleibt es aus, denn Ziele und Erwartungen gab es nicht. Außerdem ist es spät und das Frühstück schon viel zu lange her. Wenn ich hungrig bin, werde ich auch mal unfreundlich, und dass die meisten Restaurants und Cafés schon geschlossen haben, tut ihr Übriges. Wir suchen lange und finden schließlich einen Pub, in dem wir jetzt schon etwas zu essen bekommen. Um das Kindheitsgefühl nach Steineschnipsen und Pferdestreicheln komplett zu machen, gönnen wir uns statt einheimischer Spezialitäten einen dicken Burger mit Pommes.

Erst später fällt mir auf, dass zwischen Steineschnipsen und der Ankunft am Hafen keine Fotos gemacht habe. Ich könnte mich jetzt in philosophischen Gedanken darüber verlieren, dass diese ruhigen Landschaften das Leben im Hier und Jetzt fördern, dass ich den Augenblick genießen konnte, dass ich nicht das Gefühl hatte, Fotos schießen zu müssen – aber ich lasse es. Auch das ist Freiheit.

Jugendlicher Leichtsinn

Gut gesättigt brechen wir wieder auf. Noch wollen wir nicht nach Hause. Da wir schon in der Nähe von Aberystwyth sind, wollen wir auch noch zu nahe gelegenen Wasserfällen. Eine kurvenreiche Straße führt uns zur Devil’s Bridge, die in Wahrheit aus drei Brücken besteht. Die unterste Brücke soll aus dem Jahr 1087 stammen und diente als Stütze für die zweite, mittlere Brücke aus dem 18. Jahrhundert. Die heutige Brücke ist die ganz oben, erbaut 1901 aus Eisen, nicht mehr aus Stein. Die drei Brücken überspannen den Fluss, der an dieser Stelle einen Wasserfall bildet, nun übereinander, was ein ganz schön mächtiger Anblick ist. Über eine Treppe kann man hinunter zum Wasserfall steigen. Besonders eindrucksvoll sind die komplett runden, glatten Kurven, die die Kraft des Wassers in die Felsen gegraben hat.

Natürlich gibt es auch hinter diesen Brücken, beziehungsweise zumindest hinter der ersten Brücke, eine Sage. Der Teufel kam nach Wales und traf eine alte Frau, die den Fluss überqueren wollte. Er handelte mit ihr einen Deal aus: Der Teufel würde eine Brücke bauen, jedoch würde ihm dafür die erste Seele zukommen, die die Brücke beträte. Nach Fertigstellung jagte die alte Frau einen Hund über die Brücke, der Teufel war betrogen und kam nie wieder nach Wales zurück.

Devil's Bridge Wales

Ich muss schmunzeln, da die selbe Geschichte über die Steinerne Brücke in Regensburg erzählt wird. Dort war es zwar keine alte Frau, sondern die ganze Stadtgemeinde, und es war letztendlich auch kein Hund, sondern eine Schar Hühner, aber der Ablauf war beide Male gleich. Die Steinerne Brücke stammt auch ungefähr aus der gleichen Zeit, 1135 war der Baubeginn – vielleicht erzählte man sich damals überall in Europa solche Geschichten. Einen Unterschied zwischen beiden Legenden gibt es noch: Während der Teufel sich nach dem Betrug aus Wales zurückzog und nie wieder dorthin zurückkehrte, fuhr er in Regensburg blind vor Wut ins Wasser und legte die wilden Strudel an, die noch heute zwischen den Pfosten der Steinernen Brücke herumwirbeln. Keine Frage, was davon sympathischer ist. Und wenn ich an die vergangenen Tage in Wales denke, dann scheint es mir sehr gut möglich, dass der Teufel schon lange nicht mehr hier war.

Ein Stück weiter schlägt unser Wanderführer die nächste Route vor. Es ist zwar schon nach 19 Uhr, aber wir wollen trotzdem noch unser Glück versuchen. Angeblich finden wir über die Strecke zu einem Wasserfall, der in einer Höhle liegt. Wir parken neben einem Friedhof und laufen durch den Wald. Die Strecke ist wunderbar, immer wieder überqueren wir Bäche und Flüsse auf ganz verschiedenen Brücken, mal auf einem Holzbrett, mal auf einer winzigen Hängebrücke. Das einzige Problem: Es wird immer dunkler – wer hätte das gedacht. Noch ist der Himmel in ein sanftes rosarot getaucht, doch die ersten Sterne werden schon sichtbar.

Devil's Bridge Wales

Wir hasten weiter, wollen noch zum Wasserfall in der Höhle und dann schnellstmöglich zurück. Mehrmals sind wir uns uneins über den Weg, irgendwann stehen wir vor einem stockdunklen Höhleneingang. „Da gehe ich nicht rein!“, sage ich noch, aber die Option, alleine im Dunkeln draußen zu warten kommt mir auch nicht gerade besser vor. Also rein, Augen zu und durch brauche ich hier nicht, denn auch mit Augen offen sehe ich nicht mehr. Als ich den Wasserfall sehe, erleuchtet von einem schmalen Spalt Licht von oben, bin ich komplett überrascht. Ein Anblick wie aus einem Fantasy-Film, dieses leicht bläulich-lila schimmernde Wasser, das von innen zu leuchten scheint, könnte gut die Quelle der ewigen Jugend sein.

Lange können wir nicht staunen, wir wollen wieder zum Auto. Nur wie? Der Wanderweg geht noch ein Weilchen, und tatsächlich immer weiter, quer durch den Wald. Heller würde es also nicht mehr werden. Also besser wieder zurück? Nur wo ist das, zurück, sind wir von geradeaus oder von rechts gekommen? Irgendwann sehen wir eine Straße und entscheiden uns statt vor oder zurück für mittendurch. Es ist stockdunkel, feucht und kalt. Nächtliche Wälder sind für mich alles andere als beruhigend, ständig erwarte ich, dass mich irgendein Tier oder Schlimmeres von der Seite anspringt. Zum Glück bin ich nicht alleine und habe jemanden, der meine Hand halten kann. Halten könnte, wäre er nicht damit beschäftigt, die Straße per Navi-App zu suchen. Angeblich sind wir gleich um die Ecke von unserem Parkplatz, doch als wir weiterlaufen, scheinen wir uns wieder davon zu entfernen. Erst nach einer Weile verstehen wir, dass sich die Straße in Serpentinen nach oben schlängelt. Bald schon laufen wir am Friedhof vorbei, der jetzt nicht weniger gruselig aussieht als vorher, und steigen ins Auto ein.

Nochmal alles gut gegangen. Warum mussten wir überhaupt so spät aufbrechen? War ja eigentlich klar, dass es so kommen würde. Na ja – ich verbuche das mal unter jugendlichem Leichtsinn. So gesehen, ein perfekter Abschluss für diesen Tag. Als wir im Auto sitzen, fällt uns noch etwas ein – die Wäsche. Die ist natürlich, als wir spät abends zu Hause ankommen, wieder nass und klamm, dagegen kann auch die Heizung nichts helfen. Ich bin kurz davor, mich darüber aufzuregen, warum habe ich nicht daran gedacht?!, aber als ich darüber nachdenke, lasse ich es bleiben. All der Leichtsinn, all die Freude, all die Sorglosigkeit. Trocknet schon noch am Körper, oder?

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Wales

Wales (in Walisisch: Cymru) ist ein Teil Großbritanniens und liegt westlich von England. Das kleine Land ist nur etwa so groß wie Sachsen-Anhalt, hat jedoch 1.200 Kilometer Küstenlinie und ganze drei Nationalparks.

Hinkommen & fortbewegen

Es gibt zwar von Deutschland aus Flüge in die Hauptstadt von Wales, Cardiff, jedoch sind Flüge nach London, Manchester oder Liverpool viel günstiger zu haben. Wir sind nach Manchester geflogen, von dort aus war es nicht mehr weit bis nach Wales. Ein gutes öffentliches Verkehrsnetz gibt es im Norden und im Süden von Wales, Verbindungen zwischen Nord und Süd jedoch wenige. Viele Orte in der Mitte von Wales werden täglich nur ein- oder zweimal von Bussen angefahren. Wenn man sich in Midwales bewegen möchte, ist man deswegen mehr oder weniger auf einen Mietwagen angewiesen.

Übernachten

Es gibt in Wales überall sympathische Hotels und Pensionen, zum Beispiel online buchbar über Lastminute*. Dort findest du Hotel-Schnäppchen – besonders kurzfristig gibt es Angebote, sprichwörtlich in letzter Minute. Falls du also immer schon mal zum kleinen Preis in einem schicken Hotel schlafen wolltest, ist dies deine Chance. Auch Flüge oder komplette Pauschalreisen lassen sich über Lastminute buchen.

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Reisezeit

In Wales kann man Glück und Pech mit dem Wetter haben. Sogar die Engländer sagen, in Wales würde es viel regnen – und das will etwas heißen. Generell zu empfehlen sind Frühjahr und Sommer (Mai bis September) – und dann kann man leider nur noch auf Sonne hoffen!

Aktivitäten

Wales bietet einfach grandiose Natur. Besonders gut gefallen haben mir die Cregennan Lakes, Cadair Idris und der Blue Lake. Die Wanderwege sind normalerweise fantastisch ausgeschildert, so dass man sich gar nicht verirren kann, und dennoch trifft man hauptsächlich Schafe. Wem wandern zu langweilig ist, der kann es ja mal mit Action-Sportarten wie Coasteering versuchen.

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* Dies ist ein sponsored Link. Das heißt, ich habe Geld dafür bekommen, ihn hier einzubinden. Der Rest des Artikels bleibt davon unberührt – ich habe über das geschrieben, was ich erlebt habe, und zwar so, wie ich es auch ohne Link geschrieben hätte.

14 Gedanken zu “So einfach kann es sein: Unterwegs rund um Aberystwyth”

  1. Je mehr du über Wales erzählst, desto mehr juckt es mich in den Fingern, selbst mal dahin zu reisen! Mein Vater war die letzten zwei Wochen auf der Grenze zwischen England und Wales wandern – das hätte ich auch cool gefunden!
    Ein super schöner Bericht!!!
    Liebe Grüße,
    Malika

    1. Oh ja, mach das, es ist einfach wunderbar!
      Wow, das klingt auch nach einer sehr schönen Reise 🙂 In England gibt es ja auch wunderbare Landschaften.

  2. Ich muss wirklich unbedingt noch mal mehr von England erkunden! Auf meiner Liste steht zwar zunächst erst mal noch mehr Schottland bzw muss die Isle of Skye endlich sein (nachdem ich schon mal in Glencoe war und für mehr leider keine Zeit blieb), aber in England gibt es einfach so viele tolle Ecken.

    1. Oh ja! Ich auch – in Schottland war ich zum Beispiel noch nie 🙁 Aber steht auf der Liste! Die Isle of Skye würde ich ja auch gerne mal sehen…

  3. Wundervoller Text. Besonders die Szenerie am Turm hast du traumhaft beschreiben. Wer jetzt nicht Lust auf Wales bekommen hat, muss ein Herz aus Stein besitzen 🙂

    Bei uns gibt es übrigens auch eine Brücken-Geschichte, ich habe dir kurz den Text kopiert:
    „Bereits im 13. Jahrhundert hatten die Urner immer wieder versucht, eine Brücke über die wilde Reuss zu schlagen, doch zu oft waren die Säumer mit ihren Maultieren und Waren in die Tiefe gestürzt. Es geht die Sage, dass die Urner immer wieder darüber rätselten, wie die Schöllenenschlucht zu überwinden sei. Schliesslich rief ein Landamman ganz verzweifelt aus: „Do sell der Tyfel e brigg bue“ „Soll doch der Teufel selber da eine Brücke bauen!“ Kaum ausgesprochen, stand er schon vor der Urner Bevölkerung. Der Teufel versprach ihnen einen Pakt: Die Brücke würde fortan halten. Aber die erste Seele, die die neue Brücke überschreitet, soll ihm gehören. Nachdem man auf diesen Handel eingegangen war, stand auch schon bald eine neue starke Brücke über der Schlucht.
    Doch die Urner wussten nicht, wen sie hinüberschicken sollten, bis ein schlauer Bauer eine geniale Idee hatte. Er band seinen Geissbock los und jagte den Ziegenbock auf die andere Seite. Rasend vor Wut, ergriff der Teufel einen Felsblock und drohte damit, sein Werk zu zerstören. Darauf kam ein altes Weiblein des Wegs und ritzte ein Kreuz in den Stein. Als der Teufel dies sah, verfehlte er sein Ziel, und der Fels landete in der Nähe von Göschenen. Dort liegt der Teufelsstein nun seit Jahrhunderten. Die Brücke nennt man seit dieser Zeit die Teufelsbrücke.“
    Kleine Anmerkung: Und weil er das Ziel verfehlt hatte, wurde er so wütend, dass er sich schwor, nie wieder zurück zu kehren 😉

    1. Ohh danke, das ist ja ein liebes Kompliment 🙂

      Schöne Geschichte – lustig, wie sich diese Legenden von Stadt zu Stadt ähneln 😉

  4. Es ist so cool mal einen Beitrag über das kleine Städtchen Aberyswyth zu lesen, in dem ich mein Auslandssemester verbracht hab und auf deinen Bildern all die bekannten Orte wieder zu erkennen wie die Sea Front, das Wohnheim meiner Freundin oder den Constitution Hill. Ich hatte auch ganz vergessen, dass ich die Devil’s Bridge damals besucht habe. Ich liebe Aberystwyth, wünsche mir aber jetzt nach deinem Bericht, das ich mehr die Umgebung erkundigt hätte, als das Nachtleben und die Uni-Bib :/

    Liebe Grüße,
    Susanne

    1. Ui, das freut mich 🙂 Ach, man braucht doch immer einen Grund, nochmal wiederzukommen, oder? Und Wales ist ja nicht so weit weg!

  5. Was für eine schöne Story! Hat richtig Spaß gemacht zu lesen 🙂 war echt abenteuerlich und toll! Finde so reist man wirklich am besten 🙂

    Liebe Grüße
    Jasmin von nimsajx.blogspot.de

  6. Der Erfolg meiner Diplomarbeit wurde durch die persönliche Unterstützung von Ghostwriter-Österreich.at möglich. Ihr Team von engagierten Ghostwritern bot maßgeschneiderte Unterstützung, die meine spezifischen akademischen Bedürfnisse mit Präzision erfüllte. Von der Verfeinerung der Forschungsfrage bis hin zum Feinschliff des endgültigen Entwurfs waren ihr Fachwissen und ihre Liebe zum Detail von unschätzbarem Wert, um eine Diplomarbeit von außergewöhnlicher Qualität zu verfassen.

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